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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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hielt Galanters Zügel und winkte Dalinar dringlich zu. Dalinar zwang sich aufzustehen. Die Parschendi um ihn herum murmelten etwas Unverständliches.
    Diese Splitterklinge, dachte Dalinar und schaute auf den zusammengesunkenen Splitterträger. Eine Splitterklinge … Ich könnte mein Versprechen an Renarin erfüllen. Ich könnte …
    Der feindliche Splitterträger ächzte und hielt sich das Bein mit der gepanzerten Hand. Dalinar juckte es, ihm den Rest zu geben. Er tat einen Schritt nach vorn und zog das lahme Bein nach. Die Parschendi-Truppen beobachteten ihn schweigend. Warum griffen sie nicht an?
    Der große Speermann lief auf Dalinar zu und zerrte dabei an Galanters Zügeln. »Aufsitzen, Hellauge!«
    »Wir sollten ihn erledigen. Wir könnten …«
    »Aufsitzen! «, befahl der junge Mann und warf ihm die Zügel zu, als sich die Parschendi-Truppen umwendeten und sich einem Kontingent von näher kommenden Alethi-Soldaten entgegenstellten.
    »Angeblich seid Ihr ein Ehrenmann«, knurrte der Speermann. Kaum jemand hatte bisher auf diese Weise mit Dalinar gesprochen, vor allem kein Dunkelauge. »Eure Männer werden nicht ohne Euch gehen, und meine Männer werden nicht ohne sie gehen. Deshalb werdet Ihr jetzt auf Euer Pferd klettern und dieser Todesfalle entkommen. Habt Ihr das verstanden? «

    Dalinar sah dem jungen Mann in die Augen. Dann nickte er. Natürlich. Er hatte Recht, sie mussten den feindlichen Splitterträger zurücklassen. Wie sollten sie ihm schließlich die Rüstung ausziehen? Sollten sie den Leichnam etwa mitschleifen?
    »Rückzug!«, rief Dalinar seinen Soldaten zu und schwang sich in Galanters Sattel. Er schaffte es kaum – in seiner Rüstung befand sich nur noch wenig Sturmlicht.
    Der ruhige und treue Galanter galoppierte durch den Fluchtkorridor, den seine Männer mit ihrem Blut für ihn geöffnet hatten. Der namenlose Speermann rannte hinter ihm her, und die Kobaltgarde folgte ihnen. Vor ihnen befand sich auf dem Fluchtplateau ein größeres Kontingent seiner Truppen. Die Brücke lag noch über der Kluft, und Adolin wartete besorgt und hielt sie für Dalinars Flucht.
    Dalinar verspürte eine Woge der Erleichterung, als er über das Holz hinweggaloppierte und das benachbarte Plateau erreichte. Adolin und der Rest seiner Truppen folgten ihm.
    Er wendete Galanter und blickte nach Osten. Die Parschendi drängten zur Kluft, aber sie nahmen keineswegs die Verfolgung auf. Eine Gruppe arbeitete an dem Kokon auf dem Plateau. Er war in der Hitze der Schlacht völlig vergessen worden. Sie waren auch früher nie den abziehenden Truppen gefolgt, doch wenn sie sich jetzt dazu entschließen sollten, konnten sie Dalinars Truppen bis zu den dauerhaften Brücken bedrängen.
    Doch sie taten es nicht. Sie stellten sich auf und sangen ein weiteres ihrer Lieder – es war dasjenige, das sie immer anstimmten, wenn die Alethi-Streitkräfte abmarschierten. Während Dalinar sie beobachtete, taumelte eine Gestalt in einem silbrigen, geborstenen Splitterpanzer und einem roten Umhang in die vorderste Reihe. Sie hatte den Helm abgesetzt, war aber noch so weit von Dalinar entfernt, dass er keinerlei Gesichtszüge auf der rot und schwarz marmorierten Haut erkennen
konnte. Dalinars vormaliger Feind hob seine Splitterklinge mit einer Bewegung, die eindeutig war. Es war ein Salut, eine Geste des Respekts. Instinktiv rief Dalinar seine eigene Klinge herbei und erwiderte den Salut.
    Die Brückenmänner zogen die Brücke über die Kluft und trennten dadurch die Armeen.
    »Tragt die Verwundeten auf der Brücke!«, befahl Dalinar. »Wir lassen niemanden zurück, der überleben kann. Die Parschendi werden uns hier nicht angreifen!«
    Seine Männer stießen ein Freudengeheul aus. Für sie war diese Flucht ein größerer Sieg, als jedes Edelsteinherz es hätte sein können. Die müden Alethi-Truppen teilten sich in einzelne Bataillone auf. Acht waren in die Schlacht gezogen, und nun waren es wieder acht – aber in einigen waren nur wenige Hundert Soldaten verblieben. Diejenigen Männer, die zu Feldärzten ausgebildet worden waren, schritten die Reihen ab, während die übrig gebliebenen Offiziere die Überlebenden zählten. Die Männer setzten sich zwischen Schmerzsprengseln und Erschöpfungssprengseln nieder – blutig, zahlreiche ohne Waffen, viele in zerrissenen Uniformen.
    Auf dem gegenüberliegenden Plateau sangen die Parschendi ihr seltsames Lied weiter.
    Dalinar beobachtete die Brückenmannschaft. Der Junge, der ihn gerettet hatte,

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