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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sie wusste genau, wo sich das Buch befand, aber der Vorwand, auf die Suche danach zu gehen, verschaffte ihr ein wenig Zeit, in der sie fern von Jasnah sein konnte. Und während dieser Zeit würde sie versuchen, auf eigene Faust etwas über die Bringer der Leere herauszufinden.

    Zwei Stunden später saß Schallan an einem mit Büchern übersäten Schreibtisch im hinteren Teil eines Raumes – in einem der niedrigeren Stockwerke des Palanaeums. Ihre Kugellaterne beleuchtete etliche hastig ausfindig gemachte und zusammengeraffte Bücher, von denen sich aber kein einziges als wirklich hilfreich erwiesen hatte.
    Es schien, dass jedermann ein wenig über die Bringer der Leere wusste. Die Bewohner ländlicher Gegenden sprachen von ihnen als von rätselhaften Kreaturen, die bei Nacht hervorkamen, die Unglücklichen bestahlen und die Dummen bestraften. Diese Bringer der Leere schienen eher schelmisch als wirklich böse zu sein. Doch dann gab es die Geschichte eines Bringers der Leere in der Gestalt eines Reisenden, der zunächst die Gastfreundschaft eines Bauern annahm und dann die ganze Familie abschlachtete, ihr Blut trank und überall an den Wänden Symbole der Leere mit schwarzer Asche aufzeichnete.

    Die meisten Menschen in den Städten betrachteten die Bringer der Leere jedoch als Geister, die nachts umherpirschten – eine Art von bösen Sprengseln, die in die Herzen der Menschen eindrangen und sie zu schrecklichen Untaten verleiteten. Wenn ein guter Mensch wütend wurde, dann war dies das Werk eines Bringers der Leere.
    Die Gelehrten lachten über all diese Vorstellungen. Die historischen Berichte – zumindest diejenigen, die Schallan in der Eile hatte finden können – waren ungenau. Waren die Bringer der Leere tatsächlich Wesen der Verdammnis? War in diesem Fall der Ort der Verdammnis nicht leer, da die Bringer der Leere die Stillen Hallen erobert und die Menschheit nach Roschar verbannt hatten?
    Ich hätte wissen müssen, dass es schwierig ist, etwas Konkretes zu finden, dachte Schallan und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Jasnah forscht nun schon seit Monaten darüber, vielleicht sogar seit Jahren. Was hatte ich denn erwartet, innerhalb weniger Stunden finden zu können?
    Ihre Nachforschungen hatten lediglich dazu geführt, dass sie noch verwirrter war als zuvor. Welche fehlgeleiteten Strömungen hatten Jasnah zu diesem Thema geführt? Das ergab doch alles keinen Sinn. Die Bringer der Leere zu studieren war wie der Versuch herauszufinden, ob es die Todessprengsel wirklich gab. Was nützte es?
    Sie schüttelte den Kopf und legte die Bücher übereinander. Die Feuerer, die das Palanaeum beaufsichtigten, würden die Bände für sie wieder in die Regale stellen. Sie musste nun Tifandors Biografie holen und in den Alkoven oben zurückkehren. Sie stand auf und ging zum Ausgang des Raumes, wobei sie ihre Laterne in der Freihand hielt. Sie hatte keinen Parscher mitgebracht, da sie nur ein einziges Buch holen wollte. Als sie den Ausgang erreicht hatte, bemerkte sie, wie sich draußen auf der Galerie ein anderes Licht näherte. Bevor sie das Zimmer verlassen konnte,
trat jemand in den Türrahmen und hielt eine Granatlampe hoch.
    »Kabsal?«, fragte Schallan. Sie war überrascht, sein jugendliches Gesicht zu sehen, das vom Licht violett angemalt wurde.
    »Schallan?«, fragte er und warf einen Blick hinauf zu der Indexbeschriftung über der Tür. »Was macht Ihr denn hier? Jasnah hat gesagt, Ihr suchtet nach Tifandor.«
    »Ich … habe mich etwas ablenken lassen.«
    Er hob eine Braue.
    »War das eine schlechte Lüge?«, fragte sie.
    »Eine schrecklich schlechte«, antwortete er. »Ihr seid zwei Stockwerke zu hoch und etwa tausend Indexnummern von Eurem Ziel entfernt. Nachdem ich Euch unten nicht finden konnte, habe ich die Aufzugführer gebeten, mich dort abzusetzen, wohin sie Euch gebracht haben. So bin ich hierhergekommen. «
    »Jasnahs Ausbildung ist manchmal sehr ermüdend«, sagte Schallan. »Deswegen suche ich hin und wieder eine ruhige Ecke auf, wo ich mich etwas entspannen kann. Das ist die einzige Zeit, in der ich die Gelegenheit habe, mit mir allein zu sein.«
    Kabsal nickte nachdenklich.
    »Besser?«, fragte sie.
    »Immer noch schwierig. Ihr habt eine Pause gemacht, die zwei Stunden lang war? Außerdem erinnere ich mich, dass Ihr mir gesagt habt, Jasnahs Unterricht sei gar nicht so schrecklich. «
    »Sie würde mir glauben«, sagte Schallan. »Sie ist nämlich der Meinung, dass sie viel fordernder sei, als

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