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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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liebend gern tun«, gab Kaladin zu, »aber ich will nicht ihren Platz einnehmen und auch nicht so wie sie werden.«
    »Ich würde es wollen«, sagte Moasch, der von hinten an ihn herangetreten war. Er verschränkte die Arme vor seiner schmalen, muskulösen Brust. »Wenn ich das Sagen hätte, würden sich einige Dinge ändern. Die Hellaugen würden in den Minen und auf den Feldern arbeiten. Sie würden unter den Brücken laufen und im Pfeilhagel der Parschendi sterben müssen. «
    »Das wird aber nie geschehen«, sagte Kaladin. »Doch ich nähme es dir nicht übel, wenn du es versuchen würdest.«

    Sigzil nickte nachdenklich. »Hat jemand von euch schon einmal etwas von dem Land Babatharnam gehört?«
    »Nein«, sagte Kaladin und warf einen Blick auf das Lager. Die Soldaten bewegten sich jetzt wieder darin. Einige wuschen sich vermutlich. »Was für ein seltsamer Name für ein Land.«
    Sigzil schnaubte verächtlich. »Ich war immer der Meinung, dass Alethkar ein ziemlich dummer Name ist. Ich vermute, es hängt davon ab, wo man aufgewachsen ist.«
    »Warum erwähnst du dieses Babab…«, fragte Moasch.
    »Babatharnam«, berichtigte Sigzil. »Ich bin mit meinem Meister einmal dort gewesen. Es gibt da ganz eigentümliche Bäume. Die ganze Pflanze – mit Stamm und allem – legt sich auf den Boden, wenn ein Großsturm kommt. Es sieht aus, als wenn sie Scharniere hätte. Während wir da waren, bin ich dreimal ins Gefängnis geworfen worden. Die Babath sind sehr eigen, was das Reden betrifft. Mein Meister war ziemlich unerfreut über all das Geld, das er bezahlen musste, um mich freizubekommen. Ich glaube, sie haben nach jeder Möglichkeit gesucht, mich Ausländer einzusperren, da sie wussten, dass mein Meister gut gefüllte Taschen hatte.« Er lächelte wehmütig. »Aber einmal war es meine eigene Schuld, als ich eingesperrt wurde. Die Frauen dort haben diese Venen, die dicht unter der Haut liegen und sichtbare Muster bilden. Manche Menschen finden das beunruhigend, aber in meinen Augen war es sehr schön. Fast unwiderstehlich sogar …«
    Kaladin runzelte die Stirn. Hatte er so etwas nicht in seinem Traum gesehen?
    »Ich erwähne die Babath, weil es dort ein besonderes Herrschaftssystem gibt«, fuhr Sigzil fort. »Alle Ämter haben die Alten inne. Und je älter man dort ist, desto mehr Macht hat man. Jeder bekommt die Möglichkeit zu herrschen, wenn er nur lange genug lebt. Der König wird auch der Älteste genannt. «

    »Das klingt gerecht«, sagte Moasch, der sich neben Sigzil unter das überhängende Dach gestellt hatte. »Besser, als wenn man in Fragen der Herrschaft nach der Augenfarbe geht.«
    »Allerdings«, stimmte Sigzil zu. »Die Babath sind sehr gerecht. Im Augenblick regiert dort die Monavakah-Dynastie.«
    »Wie kann denn eine Dynastie entstehen, wenn die Herrscher nach ihrem Alter ausgesucht werden?«, wunderte sich Kaladin.
    »Das ist eigentlich ganz einfach«, antwortete Sigzil. »Du richtest jeden hin, der alt genug ist, um eine Bedrohung für dich darzustellen.«
    Kaladin lief es kalt den Rücken herunter. » Das tun sie wirklich? «
    »Ja, leider«, sagte Sigzil. »Es herrscht eine große Unruhe in Babatharnam. Es war auch sehr gefährlich dort, als wir es besucht haben. Die Monavakahs sorgen dafür, dass nur ihre eigenen Familienmitglieder lange genug leben. Seit fünfzig Jahren ist keiner, der nicht zu ihnen gehörte, Ältester geworden. Alle anderen sind durch Attentate, Verbannung oder einen Tod auf dem Schlachtfeld ausgeschaltet worden.«
    »Das ist ja schrecklich«, sagte Kaladin.
    »Ich bezweifle, dass dir da viele widersprechen würden. Aber ich erwähnte dieses Grauen zu einem ganz bestimmten Zweck. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass man überall Menschen finden kann, die ihre Macht missbrauchen – wohin auch immer man geht.« Er zuckte die Achseln. »Die Augenfarbe ist gar keine so merkwürdige Auswahlmethode im Vergleich zu den vielen anderen, die ich schon gesehen habe. Wenn du die Hellaugen vertreiben und dich an ihre Stelle setzen würdest, Moasch, so würde dies die Welt vermutlich nicht sonderlich verändern. Es würde noch immer Machtmissbrauch geben – lediglich durch andere Menschen.«
    Kaladin nickte langsam, aber Moasch schüttelte den Kopf. »Nein. Ich würde die Welt verändern, Sigzil. Das meine ich ernst.«
    »Und wie würdest du das machen?«, fragte Kaladin amüsiert.
    »Ich bin in diesen Krieg gezogen, weil ich eine Splitterklinge erringen wollte«, sagte

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