Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Brückenmänner ersetzbar, aber gutes Schweinsleder und Metall für die Gürtelschnallen waren teuer.
    Als sich die Männer an die Arbeit machten, brach die Wolkendecke auf. Das warme Licht fühlte sich auf Kaladins regennasser Haut gut an. Es lag etwas Erfrischendes in der Kühle des Großsturms, dem die Sonne folgte. Winzige Steinknospenpolypen an der Wand des Gebäudes öffneten sich und tranken die feuchte Luft. Sie würden bald weggekratzt werden müssen. Steinknospen fraßen den Stein an und hinterließen Narben und Löcher.
    Die Knospen waren von einem tiefen Karmesinrot. Es war Chachel, der dritte Tag der Woche. Die Sklavenmärkte würden ihre neuen Waren zeigen. Das bedeutete auch neue Brückenmänner. Kaladins Mannschaft schwebte in ernster Gefahr.
Yake hatte während des letzten Laufs einen Pfeil in den Arm abbekommen und Delp einen in den Hals. Kaladin hatte nichts mehr für Delp tun können, und durch Yakes Verwundung zählte Kaladins Mannschaft nur noch achtundzwanzig einsatzfähige Mitglieder.
    Etwa eine Stunde nach dem Beginn ihrer morgendlichen Tätigkeiten – sie kümmerten sich um ihre Ausrüstung, ölten die Brücke ein, Lopen und Dabbid liefen los, holten den Frühstückstopf mit Haferbrei und brachten ihn zum Holzplatz – bemerkte Kaladin einige Soldaten, die einen Haufen abgerissener, schlurfender Männer auf den Holzplatz zu trieben. Kaladin machte Teft gegenüber ein Zeichen, und die beiden gingen auf Gaz zu.
    »Bevor ihr mich anbrüllt«, sagte Gaz, als Kaladin bei ihm eintraf, »sollt ihr wissen, dass ich gar nichts tun kann.« Die Sklaven wurden aufgereiht, und zwei Soldaten in zerknitterten grünen Umhängen wachten über sie.
    »Du bist der Brückensergeant«, sagte Kaladin. Teft trat neben ihn. Er hatte seinen grauen, kurzen Bart nicht abrasiert, hielt ihn nun aber sauber gestutzt.
    »Ja«, sagte Gaz, »allerdings teile ich die Männer nicht mehr zu. Hellheit Haschal will das höchstpersönlich tun. Im Namen ihres Gemahls natürlich.«
    Kaladin biss die Zähne zusammen. Sie würde Brücke Vier aushungern. »Also bekommen wir niemanden.«
    »Das habe ich nicht gesagt«, betonte Gaz und spuckte schwarzen Speichel zur Seite. »Sie hat euch einen gegeben.«
    Das ist doch wenigstens etwas, dachte Kaladin. Es befanden sich etwa hundert Männer in der neuen Sklavengruppe. »Welcher denn? Er sollte groß genug sein, um die Brücke tragen zu können.«
    »Oh, er ist auch groß genug«, sagte Gaz und trieb mit einer Handbewegung ein paar Sklaven aus dem Weg. »Und er ist auch ein guter Arbeiter.« Die Männer schlurften davon und gaben
den Blick auf einen frei, der ganz hinten stand. Er war zwar etwas kleiner als der Durchschnitt, schien zum Brückentragen aber durchaus geeignet.
    Nur – er hatte schwarz und rot marmorierte Haut.
    »Ein Parscher ?«, fragte Kaladin. Leise fluchte Teft neben ihm.
    »Warum nicht?«, fragte Gaz. »Sie sind die besten Sklaven. Geben nie Widerworte.«
    »Aber wir befinden uns im Krieg mit ihnen!«, wandte Teft ein.
    »Wir befinden uns im Krieg mit einem merkwürdigen Stamm«, berichtigte ihn Gaz. »Die auf der Zerbrochenen Ebene sind ganz anders als die Kerle, die für uns arbeiten.«
    Dies zumindest entsprach der Wahrheit. Eine Menge Parscher befanden sich im Kriegslager, und trotz ihrer Hautmuster gab es nur wenige Gemeinsamkeiten zwischen ihnen und den Parschendi-Kriegern. Kaladin betrachtete den kräftigen, kahlköpfigen Mann. Der Parscher hatte den Blick auf den Boden gesenkt. Auf seiner Haut wuchs keine seltsame schalenartige Rüstung. Er trug nur einen Lendenschurz und zeigte eine gewisse Dicklichkeit. Seine Finger waren fleischiger und seine Arme massiver als die eines Menschen, und auch seine Oberschenkel hatten einen größeren Umfang.
    »Er ist gezähmt«, sagte Gaz. »Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.«
    »Ich dachte, Parscher sind zu wertvoll, um sie bei Brückenläufen einzusetzen«, sagte Kaladin.
    »Das ist nur ein Experiment«, erwiderte Gaz. »Hellheit Haschal will ihre Möglichkeiten ausloten. In der letzten Zeit ist es schwierig geworden, ausreichend Brückenmänner zu finden, und vielleicht können die Parscher die Lücken schließen.«
    »Das ist doch die reine Dummheit, Gaz«, sagte Teft. »Es ist mir ganz gleich, ob er gezähmt ist oder nicht. Es ist die schiere Idiotie, ihn zu zwingen, eine Brücke gegen sein eigenes Volk zu tragen. Was ist denn, wenn er uns verrät?«

    Gaz zuckte die Schultern. »Wir werden ja sehen, ob das

Weitere Kostenlose Bücher