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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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der Zeit zurücklegen können, aber Knut bestand darauf, vorsichtig zu sein. Thomas merkte wie die Kälte durch seinen dünnen Umhang kroch. Er wollte ans Feuer, einen gebratenen Fisch in den Händen halten und Arvid von den Reitern erzählen. Arvid. Der arme Kerl. Thomas fühlte sich richtig schlecht, dass er den ganzen Tag nicht an ihn gedacht hatte. Während er auf Erkundung gegangen war, hatte Arvid vermutlich Kessel putzen dürfen. Andererseits hatten sie nichts wirklich Interessantes entdeckt und …
    Knut blieb stehen. Wieder winkte er sie heran. Als sie nahe genug herangekommen war, deutete er auf den Boden. Spuren. Eine Gruppe von Reitern. Die gleichen Reiter? Es war möglich. Schließlich hatte sie Knut stetig am Waldrand entlang geführt, während die Reiter vermutlich den direkten Weg genommen hatten.
    „Mir gefällt die Richtung, in die sie reiten, nicht“, murmelte Barrett in seinen Bart.
    „Mir auch nicht. Wir sollten uns besser beeilen!“
    Jetzt fiel es auch Thomas auf. Das einzige was in der Richtung der Reiter lag, war die Bucht mit ihrem Schiff und ihren Kameraden.
    Knut räusperte sich und meinte dann:
    „Gerade jetzt sollten wir besonders vorsichtig sein. Was ist, wenn uns die Reiter auf dem Weg überraschen?“
    „Was ist wenn wir zu spät kommen, weil wir übervorsichtig sind?“, entgegnete Ulf.
    Barrett hustete leise. Thomas wusste, was er sagen wollte. So langsam wie sie vorangekommen waren, hatten die Reiter schon drei Mal das Lager erreicht, bevor sie überhaupt in die Nähe kamen.
    Aber Knut nickte nur.
    „Gut, aber ich laufe voraus und ihr kommt mir nicht näher als fünfzig Schritte.“
    Alle stimmten zu und sie liefen los. Viel schneller als zuvor. Anfangs tat es noch regelrecht gut, es brachte Wärme in den ausgekühlten Körper zurück, aber schnell merkte Thomas, dass ihn die lange Seereise und die Kälte doch geschwächt hatten. Seine Lunge schmerzte beim Einatmen der eisigen Luft und mehrfach stolperte er in der Dunkelheit über Baumwurzeln und Steine. Barrett schien das alles nichts auszumachen. Der Söldner atmete zwar schneller, aber hielt locker mit Ulf Schritt, während Thomas immer wieder zurückfiel und seine ganze Willenskraft aufbringen musste, um nicht einfach stehen zu bleiben. Als sie den Wald verließen und sie nur noch eine Meile vom Lager trennte, konnten sie sich sicher sein, dass die Reiter zum Lager unterwegs gewesen waren. Thomas Inneres fühlte sich ein wie ein Klumpen Eis. Sie waren mit Sicherheit zu spät und all die anderen schon tot, das Schiff verloren. Sie alle lauschten auf Kampflärm, aber sie hörten nichts. Knut kam zu ihnen zurückgeeilt.
    „Etwa ein Dutzend Schritte von hier sind sie von ihren Pferden abgestiegen und zu Fuß weiter. In der Dunkelheit wird man sie kaum ausgemacht haben können. Vermutlich wurden unsere Leute überrascht.“
    Ulf schaute ihn ruhig an und meinte dann:
    „Wir sollten nicht zu voreilig Schlüsse ziehen. Jedes Wiehern, jede Waffenklirren könnte sie verraten haben und das Schiff ist leicht zu verteidigen, selbst am Strand.“
    Knut nickte. Vorsichtig gingen sie weiter vor. Es dauerte fast eine halbe Stunde bis sie die knappe Meile zurückgelegt hatten. Den Hügel selbst krochen sie hinauf. Quälend langsam. Leise Geräusche drangen von der Bucht zu ihnen herauf, aber so sehr Thomas sich auch bemühte, er konnte nicht erkennen, wer oder was sie verursachte. Als sie endlich die Hügelkuppe erreicht hatte, bot sich ihnen ein erschütternder Anblick. Zwei Feuer brannten am Strand und um sie herum saßen Taisin. In ihren weißen Gewändern waren sie deutlich auszumachen. Sie hatten die Leute am Schiff also wohl kaum überrascht, aber vermutlich hatte einfach ihre Zahl ausgereicht, um den Kampf zu entscheiden. Größer selbst als die Maegrin, wirkten sie doch nicht anders als andere Menschen, die Thomas bisher gesehen hatte. Er hatte sie sich vorgestellt wie die Ungeheuer aus den Sagen, zumindest irgendwie anders. Aber da um das Feuer saß ein Dutzend Männer, das lachte und grölte, wie es Thomas kannte. Das Schiff war auch noch da, aber von überlebenden Maegrin war nichts zu sehen.
    „Wir töten sie!“, sagte Ulf mit eisiger Stimme.
    „Bist du wahnsinnig!“, zischte Barrett, in einer kaum verständlichen Mischung aus Llaevisch und Maegrin: „Das sind drei Mal so viele wie wir, eventuelle Wachposten nicht mitgezählt. Wie stellst du dir das vor?“
    Auch Knut schaute zweifelnd, soweit man das bei er Dunkelheit

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