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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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streiten sie sich um uns!“, sagte ein älterer Maegrin, der einen großen Schnitt quer über das Gesicht hatte.
    „Ich glaube, es geht um mehr. Gestern haben sie sich doch auch um uns gestritten und da ging es friedlicher zu.“
    „Vielleicht geht es auch jetzt darum, wie sie uns töten und gestern nur um das ob, vielleicht ist ihnen das wichtiger?“, sagte ein Maegrin mit einem schiefen Grinsen im Gesicht.
    Thomas drängte sich an eine der Luken. Tatsächlich schien draußen eine große Diskussion im Gange zu sein und die Stimmung wurde zunehmend aufgeheizter. Auf einmal brach ein Taisin von einem Pfeil getroffen zusammen. Danach herrschte Krieg. Sofort nach dem Pfeilschuss gingen die Taisin aufeinander los, mit ebenso großer Entschlossenheit und Brutalität wie sie gestern noch das Heer der Maegrin vernichtet hatten. Es dauerte nicht lange und es lagen dutzende sterbende und tote Taisin auf der breiten Straße. Dann schienen sich die Kämpfe zu verlagern. Zwar jagten immer wieder Reitergruppen durch die Straße, aber es gab kaum noch Kämpfe. Rauch lag in der Luft. Die schwere Tür war immer noch verschlossen, sie immer noch gefangen.
    Die Stunden vergingen langsam. Immer wieder drangen Schreie an ihr Ohr, aber niemand konnte sagen, was draußen vor sich ging. Wieder und wieder wurde darüber diskutiert, welche Gründe es geben konnte, aber keine der Diskussionen führte zu einer wirklichen Antwort.
    Thomas hatte entsetzlichen Durst. Er hatte seit über einem Tag nichts mehr getrunken und der Rauch biss in seiner Lunge. Noch nie hatte er sich so sehr nach einem Wasserbeutel gesehnt. Den anderen ging es nicht besser. Auch viele von denen, die kaum verletzt waren, konnten sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten und mehrere Verwundete waren in den letzten Stunden gestorben. Lange konnten sie hier nicht bleiben. Aber sie hatten ja keine Wahl, insofern war es müßig, sich Gedanken zu machen. Es gab aber auch nichts, womit er sich ablenken konnte.
    Es war Mittag, als der Kampflärm auf einmal wieder näher zu kommen schien. Thomas starrte müde aus einer der Luken, als er eine kleine Gruppe von Taisin direkt auf ihr Gebäude zu rennen sah. Etwas hinter ihnen war eine weitere Gruppe verzweifelt beschäftigt den Rest auf Abstand zu halten und lieferte sich am Ende der Straße ein erbittertes Gefecht, dessen Ausgang klar schien.
    „Sie kommen hierher!“, rief Thomas aus.
    Die meisten Maegrin standen auf und bewegten sich in Richtung Tür. „Es sind nur vier! Einer ist Halsim!“, rief Thomas in den Raum als er sah, dass einer der Männer in ein blaues Gewand gekleidet war.
    Thomas hörte deutlich wie die Vordertür geöffnet wurde.
    „Wir wollen verhandeln!“, hörte er Halsim durch die Tür rufen.
    Es war Barrett, der antwortete:
    „Was bietet ihr?“
    Ein Naur und ein Mann vom Kontinent verhandelten über das Schicksal von Männern und Frauen aus Völkern, denen sie gar nicht angehörten. Die Welt war tatsächlich so verrückt, wie sein Großvater immer gesagt hatte.
    „Wir haben nicht viel Zeit. Tain hier war dagegen euch zu töten. Deswegen herrscht da draußen jetzt Bürgerkrieg. Tains Männer halten immer noch die Mauern und das Torhaus, so dass niemand von draußen in die Stadt kommt, aber wir haben nicht genug Männer um die Stadt zu säubern. Helft uns und ihr seid frei!“
    Die Maegrin fingen an aufgeregt aufeinander einzureden.
    „Ruhe!“, brüllte Barrett aus voller Kehle, dann fuhr er leiser fort:
    „Ich glaube ihnen kein Wort, aber wenn wir ihnen helfen sollen, müssen sie uns Waffen geben und wenn wir erst mal Waffen haben, sehen wir weiter!“
    Niemand widersprach, auch wenn sich Thomas nicht sicher war, ob überhaupt alle den Söldner verstanden hatte, dessen Maegrin in den letzten Tagen nicht besser geworden war.
    „Wir nehmen an!“, rief Barrett durch die Tür hindurch. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Vor ihnen standen Halsim und drei Taisin, alle bluteten aus mehreren Wunden. Barrett schob sie regelrecht aus dem Weg und rannte auf die Straße hinaus, Thomas ihm direkt hinterher.
    „Woher wissen wir, wen wir töten sollen?“
    „Keine Ahnung, Thomas, töte einfach jeden, der versucht, dich zu töten.“
    Barrett hob ein Schwert auf, das am Boden lag. Auch Thomas nahm ein Schwert in die linke Hand. Das Schwert fühlte sich seltsam an. Es war wohl für den Kampf zu Pferd gemacht, denn die Spitze war viel schwerer als bei jedem Schwert, das Thomas je in der Hand gehabt

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