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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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Kehlen. Niemand hatten diesen Schlachtruf festgelegt, er hatte sich einfach ergeben. Den gleichen Schlachtruf, den Ardin in der Schlacht von Went gewählt hatte. Nur hatte der am Ende eben doch gesiegt, etwas, was ihnen wohl heute nicht vergönnt sein würde.
    Die Tür wurde aufgestoßen. Immerhin hatten die Llaevin es nicht gewagt, sie zu verbarrikadieren, aus Angst vor Wachen vermutlich. Hätten sie gewusst wie viel den Maegrin ein Ehrenwort galt, wären sie jetzt wohl wirklich hier drin gefangen. Es dauerte viel zu lange, bis Ulf die Tür erreicht hatte, denn immer nur zwei von ihnen konnten hindurch. Er konnte sehen, wie einige Maegrin direkt vor der Tür von Pfeilen getroffen wurden, aber viel war nicht zu erkennen. Auf einmal, schneller als er erwartet hatte, wurde auch er von den Massen hinter ihm ins Freie geschoben, ja regelrecht nach draußen katapultiert. Zehn, zwölf tote Maegrin lagen direkt vor der Tür, aber die meisten hatten es geschafft, die Reihen der Llaevin zu erreichen. Der Knall musste auch sie abgelenkt haben. Was das wohl gewesen war?
    Er rannte los. Nach nur wenigen Schritten schlug ein Pfeil in seinen Schild ein. Ein zweiter traf seinen Helm. Still dankte er Alva, die ihn mitgebracht hatte, als sie noch mal zu ihrer Schlafstätte gegangen war. Der dreißig Meter breite Platz schien kein Ende zu nehmen. Seine Beine fühlten sich an wie Blei und obwohl er so schnell rannte wie er konnte, schien er kaum von der Stelle zu kommen. In der Ferne sah er jetzt einen brennenden Turm. Das musste ein Kornspeicher sein. Nichts brannte so hell und stark wie ein Kornspeicher. Hafgrimr? War Hafgrimr etwa hier?
    Ein Gefühl der Hoffnung durchströmte ihn, als er die letzten Meter zurücklegte. Mit einem lauten Krachen zersplitterte seine Axt den Schild eines Gegners. Um ihn herum standen vielleicht zwanzig Maegrin der vier- oder fünffachen Anzahl an Gegnern gegenüber, aber vielleicht mussten sie ja nur noch wenige Minuten durchhalten. Mit seinem Schild fing er einen auf seinen Kopf gezielten Hieb ab und durchtrennte im nächsten Moment den Schwertarm seines Gegners. Wo war Alva?
     
     
    Sion schlug mit seiner Faust den Soldaten neben ihm. Vom Pferd herab brüllte er ihn:
    „Was stehst du hier herum! Hier wirst du nicht gebraucht!“
    Verdutzt schaute ihn der Krieger an, griff dann jedoch nach seinem Schwert und stürmte nach vorne. Sion war rasend vor Wut. Der Plan war perfekt gewesen. Die Maegrin ein für alle Mal geschlagen, nachdem sie zuvor noch seine llaevischen Gegner umgebracht hatten und danach hätte er nur allen erzählen müssen, wie die betrunkenen Maegrin die Geiseln getötet hatten und er sich gezwungen sah. sie zur Rechenschaft zu ziehen. Und jetzt das hier. Wo war Luag? Der wurde jetzt gebraucht. Nicht dieser eitle Idiot Brendan. Fionn war anscheinend auch unfähig. Sie waren den Maegrin immer noch mindestens zwei zu eins überlegen, aber es sah fast schon so aus, als ob sie dabei wären die Schlacht zu verlieren.
     
     
    Als Arvid mit Thomas die Straße hinunterrannten, kamen ihnen dutzende Krieger entgegen. Sein Plan funktionierte. Hoffentlich funktionierte er gut genug, dass wenigstens sein Bruder entkam. Wenn sie ausbrachen, konnten sie es vielleicht schaffen, aus der Stadt zu entkommen. Es würde viel Glück dazugehören, aber bisher hatten sie ja Glück gehabt, vielleicht änderte sich das ja ausnahmsweise einmal nicht.
    Je näher sie kamen, desto lauter wurde der Kampfeslärm. Die Maegrin schienen den Llaevin auf jeden Fall einen harten Kampf zu liefern. Arvid hatte von seinem Bruder und dessen Freunden nichts anderes erwartet. Das war, wofür sie lebten. Und starben. Jetzt hoffte er nur, dass sein Bruder gut genug in dem Geschäft war, um zu überleben. Er wollte ihn einfach nicht verlieren, so schlecht sie sich auch immer verstanden hatten, er war doch sein Bruder.
    Als sie um die letzte Ecke bogen, sah Arvid, dass alles umsonst war. Vielleicht vierzig Maegrin standen bestimmt zweihundert Gegner gegenüber. Langsam aber sich wurden sie auf dem Platz zusammengedrängt. Soweit man das in der Dunkelheit und bei all dem Rauch erkennen konnte. Selbst das brennende Strohdach beleuchtete den Platz nur wenig und so konnte er nur Umrisse erkennen. Es war alles umsonst gewesen. Thomas hatte alles für ihn riskiert und er hatte versagt. Arvid blieb stehen.
    „Thomas, es tut mir leid, ich dachte ...“
    „Was dachtest du? Das dein kleines Ablenkungsmanöver ausreicht, um deine Leute zu

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