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Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Titel: Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Rouaud
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beiseiteschob. Ihm genügte das Wissen, ein gemeinsames Ziel zu haben.
    … und wunderbares Werk.
    Angriff. Parade. Laertes Bewegungen wurden wieder fließend und sicher. Und eines Tages beherrschte er auch wieder den Odem .
    Die Anstrengung erschöpfte ihn noch sehr. Beim ersten Mal verlor er anschließend das Bewusstsein. Rogant fing ihn auf, ehe er mit dem Kopf auf einen Stein prallte.
    Spüre den Odem. Sei der Odem.
    Trotz des Blutes, das ihm aus der jetzt wieder gerade gerichteten Nase lief, und obwohl seine geschwächten Muskeln brannten wie Feuer, trat er dem Nâaga von morgens bis abends wie einem Feind entgegen. Vom Tagesanbruch bis in die tiefste Dunkelheit … um sich endlich selbst wiederzufinden.
    Er wich kein Jota von seinem Plan ab. Weder die Gedanken an Esyld noch die Fragen nach dem Schicksal Dun-Cadals konnten ihn in die Irre leiten. Nicht einmal die zarte Zuneigung und beginnende Romanze zwischen Rogant und Lima – nichts von alldem trübte seinen unbändigen Willen. Zwei Jahre nach seinem Fenstersturz und dem Ende des Kaiserreichs verließ er die Villa.

11
    NEUES LEBEN
    Über dieses Buch werde ich dir eines Tages
    mehr erzählen.
    Eines Tages wirst du alles erfahren, mein Sohn.

    E r hatte seinen Umhang abgelegt und die Weste geöffnet. Mit dem Rücken zur Tür entkleidete er sich langsam. Durch das staubige Fenster, vor dem er stand, drang bleiches Mondlicht ins Zimmer. Die junge Frau lehnte sich an den Türrahmen und sah ihm schweigend zu. Sie betrachtete seine nackten Schultern, deren viele Narben vom Mondschein betont wurden. Er strich sich über ein Schulterblatt und verzog das Gesicht.
    Wie viele Kämpfe und Schlachten hatte er wohl erlebt, um derart gezeichnet zu sein? War sein Herz dabei unbeschadet geblieben, oder war es ebenfalls voller Narben, genau wie seine Haut?
    Am liebsten wäre sie an der Tür stehen geblieben und hätte ihm zugesehen, wie er sich weiter auszog. Nichts hätte sie sich sehnlicher gewünscht. Doch es gab Fragen, die sie nicht unbeantwortet lassen wollte. Schüchtern klopfte sie an die Tür.
    »Laerte?«, rief sie. Als er sich umdrehte, errötete sie und wandte die Augen ab. »Entschuldigung, ich …«
    Über seine Brust lief eine große Narbe. Sie stellte sich vor, ihr zärtlich mit dem Finger zu folgen und sich von Laerte berichten zu lassen, wie es dazu gekommen war. Die Nacht der Masken war für den folgenden Tag anberaumt. Vermutlich würde ihr nicht genügend Zeit bleiben, ihm ihre Zuneigung zu gestehen. Sie lächelte traurig.
    »Wenn es um Dun geht, verschwendest du deine Zeit. De Page ist informiert. Er wird kein Hindernis darstellen. Was den Palatio angeht, so hat Azdeki die Wachen verdoppelt.«
    »Sehr gut«, nickte Viola, ohne ihn anzusehen.
    »Alles läuft wie vorgesehen.«
    »Wirklich?« Sie konnte selbst kaum fassen, dass sie diese Frage stellte.
    Laerte blieb unbeweglich stehen, als erwarte er, dass Viola sein Zimmer endlich verließe. Aber die junge Frau hatte sich entschlossen, ihn dieses Mal zum Sprechen zu bringen. Das meiste, was sie über ihn wusste, hatte sie von Aladzio, Rogant und, später dann, von dem alten General erfahren. Den Rest hatte sie sich zusammengereimt. Noch immer erwartete sie den gnadenvollen Tag, an dem er sich ihr ganz öffnen würde. Zumindest spräche es für eine gewisse Verbundenheit – vielleicht sogar für mehr. Ihr Herz pochte zum Zerspringen. Nervös verschränkte sie die Hände.
    »Entschuldige, aber ich habe einen Teil eures Gesprächs mitgehört und …«
    »Und was?«, fragte Laerte unwirsch und warf ihr einen düsteren Blick zu.
    »Wer ist Esyld?«
    »Das geht dich nichts an«, gab er zurück, griff nach seinem Umhang und begann, ihn zusammenzulegen.
    »Sie wird Balian Azdeki heiraten, richtig?«, fuhr Viola unbeirrt fort. »Und du kennst sie aus den Salinen, nicht wahr?«
    Seine Bewegungen wurden fahrig. Schließlich begnügte er sich damit, den Umhang entnervt über eine Stuhllehne zu werfen.
    »Liebst du sie?«
    Laerte schwieg. Viola hatte plötzlich das Gefühl, innerlich vollkommen leer zu sein. Mühsam versuchte sie, ihres Kummers Herr zu werden.
    »Die Hochzeit findet vor dem Fest statt, sozusagen als Eröffnung«, sagte sie mit bebender Stimme. »Wenn du zu diesem Zeitpunkt eingreifst, haben wir all unsere Pläne umsonst geschmiedet.«
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu.
    »Sag mir nicht, was ich zu tun habe«, knurrte er.
    »Natürlich nicht«, beeilte sich Viola zu sagen. »Schließlich bist du

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