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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Jean.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Sie blickten beide Larry an. »Setzt euch doch«, sagte er.
    Die beiden nahmen am Tisch Platz. Larry blieb hinter einem Stuhl stehen und umklammerte die Lehne. »Erinnerst du dich an die Leiche, die wir gefunden haben?«, fragte er Jean.
    »Was ist damit?«
    Er sah Lane an. »Als deine Mutter und ich mit Pete und Barbara einen Ausflug in die Wüste gemacht haben, haben wir eine Leiche in einem verlassenen Hotel in Sagebrush Flat entdeckt. Das ist eine Geisterstadt ungefähr achtzig …«
    »Da habt ihr sie gefunden?«
    »Ja.«
    Jean runzelte die Stirn. »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, Lane nichts davon …«
    »Ich habe es ihr nicht erzählt.« Er spürte, wie sein Gesicht sich vor Nervosität verzerrte. Jetzt kommt’s, dachte er. Er atmete tief durch. »Lane hat sie gesehen. Die Leiche liegt unter dem Dach unserer Garage.«
    Jean starrte ihn mit offenem Mund an. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Mit tiefer Stimme sagte sie: »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Pete und ich sind nochmal dorthin gefahren und haben sie geholt. Während ihr beide in Los Angeles wart.«
    »Das ist nicht dein Ernst«, wiederholte sie.
    »Doch«, sagte Lane.
    Larry wandte sich vom Tisch ab. Der Kaffee war durchgelaufen. Er öffnete einen Hängeschrank. »Wir schreiben ein Buch darüber. Ich schreibe das Buch.«
    »Ein Buch«, stöhnte Jean.
    »Ein Vampirbuch.« Er nahm drei Tassen aus dem Schrank. »Eine wahre Geschichte.« Er begann, die Tassen einzuschenken. Seine Hände zitterten, und er vergoss Kaffee über die Küchentheke.
    »Du willst mir erzählen … du und Pete habt das schreckliche Ding unter der Treppe rausgeholt und mit nach Hause gebracht, und jetzt liegt es draußen in unserer Garage?«
    »So ist es. Ich schreibe ein Buch darüber.«
    »Ein Vampirbuch«, murmelte Lane. Es klang, als redete sie mit sich selbst.
    Larry brachte ihnen die Tassen. Lane starrte auf die Tischplatte. Jean sah zu ihm auf, als er die Tasse vor ihr abstellte. »Du musst den Verstand verloren haben«, sagte sie.
    »Ja.« Er setzte sich. »Ich wusste, dass du dich aufregen …«
    »Aufregen? Ich? Warum sollte ich mich aufregen? Mein Mann bringt eine gottverfluchte Leiche nach Hause und versteckt sie in der Garage.«
    »Mensch, Dad.«
    »Es tut mir leid. Ich weiß, dass es dumm war. Aber Pete und ich dachten …«
    »Pete.« Jean kniff die Augen zusammen. »Ich könnte wetten, dass es seine Idee war.«
    »Ja, das stimmt. Aber ich habe mitgemacht. Wir reden hier von einem großen Buch. Damit könnten wir reich werden.«
    »Wir könnten auch eine Bank überfallen«, sagte Jean. Sie legte die Hände auf den Tisch und schob ihren Stuhl zurück. Dann stand sie auf und ging zum Telefon. »Weiß Barbara davon?«
    »Nein. Was machst du?«, fragte Larry.
    Jean antwortete nicht. Sie tippte auf die Knöpfe am Hörer.
    »Oh, Mann«, ächzte Lane.
    Larry stöhnte. Er wünschte, er hätte Pete nicht erwähnt. Aber es war ja wirklich seine Idee gewesen.
    Gleich würden zwei Frauen einen Wutanfall bekommen.
    Es wäre schön, dachte er, wenn Pete als moralische Unterstützung hier wäre.
    »Hier ist Jean.« Ihre Stimme klang ruhig. »Ich möchte mit Barbara sprechen … Nein, das ist kein Witz … Ja, ›oh-oh‹, das kann man wohl sagen … Hi, Barbara, Jean hier … Nein, gar nichts ist in Ordnung. Ganz im Gegenteil. Ich möchte, dass du und Pete sofort rüberkommt … Sagen wir mal, unsere Männer haben ein ziemliches Ding gebracht. Bring etwas Spitzes mit. Es könnte sein, dass wir sie umbringen wollen.«
    Zumindest hat sie nicht ihren Sinn für Humor verloren, dachte Larry.
    Jean legte auf. »Sie kommen gleich.«
    »Schön.«
    Sie setzte sich, trank einen Schluck Kaffee, stellte die Tasse ab und warf Larry einen finsteren Blick zu. »Was hast du heute Nacht da draußen mit dem Ding gemacht?«
    Bei dieser Frage setzte sein Herz einen Schlag aus. Hitze schoss ihm ins Gesicht. »Nichts.«
    »Was soll das heißen, nichts? Du warst doch bei ihr da draußen, oder?« Sie sah Lane an. »Stimmt’s?«
    »Er ist schlafgewandelt«, sagte Lane. »Er wusste nicht, was er tat.«
    »Und was hat er getan ?«
    Lane sah Larry an. Sie presste die Lippen zusammen.
    »Sag es ruhig«, sagte er. »Dann erfahren wir es beide.«
    »Dad hat mit der … Leiche gesprochen. Ich glaube, er hat geträumt oder so, und sie haben sich unterhalten.« Sie blickt hinüber zu Larry. »Ich hatte den Eindruck, sie wollte dich überreden, den Pfahl

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