Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake
Witzfigur werden?« Mit der blöden Stimme eines Hinterwäldlers sagte sie: »Hey, da vorne ist Larry Dunbar. Das ist der Trottel, der an Vampire glaubt. Kaum zu fassen.«
»So wird das Buch nicht sein«, sagte er. »Es ist nur ein Bericht über das, was geschehen ist. Ich habe schon ziemlich viel geschrieben und …«
»Gott, das muss ich lesen!«, platzte Barbara heraus. Ihre Hand lag ruhig auf Petes Schulter.
»Wenn es fertig ist«, sagte Larry. »Es dauert nur noch ein paar Wochen. Aber das Entscheidende ist, dass ich in dem Buch klarstelle, dass ich nicht an Vampire glaube. Ich erzähle alles genau so, wie es sich ereignet hat … wie Pete und ich gedacht haben, es wäre eine tolle Idee für ein Buch. Keiner von uns beiden hat wirklich geglaubt, es wäre ein Vampir.«
»Ich jedenfalls nicht«, sagte Pete.
»Es ist eigentlich auch gar keine richtige Vampirgeschichte mehr. Es hat sich zu etwas Größerem entwickelt. Jetzt ist es eine gruselige Kriminalgeschichte. Diese drei Mädchen sind 1968 verschwunden, und niemand weiß, was aus ihnen geworden ist. Niemand außer uns.«
»Und Uriah«, sagte Pete.
»Wir wissen, wer sie ermordet hat und warum, und wir haben auch eine der Leichen.«
»In unserer Garage«, stöhnte Jean.
»Und ihr seid beinahe selbst getötet worden«, sagte Barbara.
»Aber wir haben die Geschichte«, sagte Larry. »Wir haben die Geschichte. Zuerst habe ich gedacht, wir hätten gar nichts. So wie du gesagt hast, Jean. Ich dachte, alles was wir hätten, wären zwei Idioten, die die Leiche mit nach Hause nehmen, weil es ein Vampir sein könnte, und nichts anderes zu tun haben, als den Pfahl rauszuziehen und zu sehen, ob sie wieder lebendig wird. Und dann tun die beiden es, und die Leiche liegt einfach nur da. Nichts. Tolle Sache. Alles fällt in sich zusammen. Aber es spielt keine Rolle, ob sie eine Vampirin ist. Sie ist ein Mordopfer, und wir kennen den Täter.«
»Er hat sie umgebracht, weil er dachte, sie sei ein Vampir«, warf Pete ein.
»Uriahs Frau und Tochter wurden ermordet«, sagte Larry. »Irgendwie ist er auf die Idee gekommen, dass sie Vampiren zum Opfer gefallen sind. Er hat ihre Leichen einäschern lassen, damit sie nicht zurückkehren. Dann ist er auf die Jagd gegangen. Er hat Bonnie und zwei andere Mädchen erwischt.«
Jean sah ihn skeptisch an. »Ihr habt euch das doch nicht nur ausgedacht?«
Larry stellte fest, dass sie ihm zumindest zugehört hatte. Auch wenn sie nicht so fasziniert wie Lane und Barbara war, schien ihre Verärgerung doch abgenommen zu haben. Ihr Interesse war geweckt.
»Ein Teil davon ist Spekulation«, gab er zu.
»Ein großer Teil, könnte ich mir vorstellen.«
»So viel nun auch wieder nicht«, sagte Pete. »Lar hat einen ganzen Stapel Zeitungsartikel.«
»Das ist eine große Geschichte«, sagte Barbara leise.
»Groß?«, sagte Pete. »Überragend. Wenn wir jetzt noch den Pfahl rausziehen und es stellt sich heraus, dass sie tatsächlich ein Vampir …«
»Dann saugt sie euch bis zum letzten Tropfen aus, und es wird nie ein Buch geben«, sagte Lane.
Alle sahen sie an.
»War nur ein Scherz«, sagte sie errötend.
»So etwas wie Vampire gibt es nicht«, sagte Jean zu ihr.
»Ich weiß. Das weiß ich doch.«
»Das wissen wir alle, oder?«, fragte Jean. Sie ließ ihren Blick über die Runde schweifen. Alle nickten ihr bestätigend zu. Sie sah Larry an. »Ihr habt die Leiche also nur hier, damit ihr den Pfahl herausziehen könnt?«
»Ja. Ich glaube schon.«
»Ihr braucht sie nur dafür? Wenn ihr erst einmal den Pfahl entfernt und bewiesen habt, dass sie kein Vampir ist, dann war’s das? Die Sache wäre erledigt? Wir könnten sie loswerden?«
»Ja.«
Pete machte ein finsteres Gesicht, weil er sich offenbar an seinen Plan erinnerte, die Leiche mit durch die Talkshows zu schleppen.
Larry sagte zu ihm: »Wir müssen sie den Behörden übergeben. « Dann wandte er sich an Jean. »Dann kann die Polizei die Ermittlungen übernehmen und versuchen, Uriah da draußen einzufangen.«
Jean nickte. »Okay. Gehen wir in die Garage und tun es.«
Er starrte sie an.
Sie hob die Brauen. »Ich meine es ernst. Ihr wollt den Pfahl rausziehen, also tun wir es jetzt. Ich will, dass das Ding von meinem Grundstück verschwindet. Noch heute Nacht.«
»Vielleicht wäre es besser, bis Sonnenaufgang zu warten«, wandte Pete ein.
Jean lachte spöttisch. »Komm zu dir.«
»Nur für den Fall«, sagte Larry.
Ihr Spott richtete sich auf ihn. »Für welchen
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