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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Taschenlampe richteten sich unwillkürlich auf den Pfahl, der aus der Mitte ihrer Brust herausragte.
    Pete ging um den Sarg herum und knipste ein halbes Dutzend Bilder. Dann blickte er Larry an und ließ die Kamera sinken. »Okay, Kumpel. Jetzt wollen wir mal sehen, ob sie ein echter Vampir ist.«
    Eisige Kälte kroch an Larrys Rückgrat empor.
    »Nicht.«
    Pete grinste und hob die Brauen. »Du hast doch gesagt, dass wir sie nicht wollen, wenn sie nicht echt ist.«
    »Um Gottes willen, es ist Nacht .«
    Pete ging zu ihm. Er streifte den Tragegurt der Kamera über Larrys Kopf. »Vielleicht solltest du das für die Nachwelt festhalten.« Er ließ die Kamera los, und das Gewicht zog an Larrys Nacken.
    Pete lief um den Sarg herum zur anderen Seite und sank auf die Knie. Er legte eine Hand um das Ende des Pfahls.
    »Nicht. Ich meine es ernst.«
    »Sei nicht so eine Memme.«
    Larry zielte mit dem Revolver auf ihn.
    Das Grinsen verschwand aus Petes Gesicht. »Mein Gott.« »Nimm die Hand weg.«
    Die Hand zuckte von dem Pfahl zurück, als hätte Pete sich verbrannt. »Ist ja gut. Ich habe schon losgelassen. Mein Gott!«
    Larry ließ die Pistole sinken.
    Er schüttelte den Kopf. Er konnte nicht glauben, dass er tatsächlich seinen Freund mit der Magnum bedroht hatte. Es tat ihm leid. »Entschuldigung, Pete, das wollte ich nicht.«
    »Verdammt, Mann.«
    »Tut mir wirklich leid. Wir nehmen die Leiche mit. Mit zu uns nach Hause. Wir schreiben das Buch. Okay? Und du kannst den Pfahl rausziehen, wenn die Zeit gekommen ist. Wir machen es bei Tageslicht. Vorher legen wir ihr Handschellen an oder so, wie du gesagt hast. Wir machen es richtig, so dass niemand verletzt wird. Einverstanden?«
    Pete nickte und stand auf. Er kam um den Sarg herum.
    Larry ging ihm entgegen. »Hier, nimm du das Ding besser.«
    Pete nahm den Revolver. »Ich sollte ihn dir mal unter die Nase halten, dann siehst du, wie das ist«, sagte er. »Verflucht, Mann, kapierst du das?«
    »Mach ruhig, ich hab es verdient.«
    »Nein.« Er steckte die Waffe ins Holster. Dann packte er Larry am Oberarm und sah ihm in die Augen. »Wir sind Partner, Mann. Und wir werden reiche Partner sein.«
    »Ich hätte nicht auf dich anlegen dürfen, Pete. Ich weiß wirklich nicht … Es tut mir leid. Wirklich.«
    »Vergiss es.«
    Sie gaben sich die Hand. Larrys Kehle schnürte sich zusammen. Er spürte, dass er kurz davor war, in Tränen auszubrechen.
    »Okay, compadre «, sagte Pete. »Lass uns die Schlampe hier rausschleppen und zusehen, dass wir nach Hause kommen.«

Zusammenstösse

17
    »Tu es nicht! Ich warne dich!«
    »Ach, sei nicht so eine Memme.« Pete begann, den Pfahl aus der Leiche zu ziehen. Langsam glitt das Holzstück aus der Brust.
    Larry drückte ab. Die Kugel traf Petes Stirn. Blut und Hirnmasse spritzten durch die Luft. Pete stürzte nach hinten, und Larry sah, dass er noch immer den Pfahl umklammerte. Der Pfahl wurde vollständig herausgezogen.
    »Nein!«, schrie Larry.
    Er warf den Revolver zur Seite und rannte auf den Sarg und den ausgestreckt auf dem Boden der Lobby liegenden Pete mit dem angespitzten Pflock in seiner toten Hand zu.
    Du Dreckskerl, dachte er. Du elender Bastard, wie konntest du mir das antun?
    Ich muss mir den Pfahl schnappen! Ihn wieder reinstecken! Schnell! Ehe es zu spät ist.
    Aber er konnte nicht schnell genug laufen. Seine Füße versanken im Sand. Gerade eben noch hatte nur eine dünne Schicht den Boden bedeckt, doch jetzt war der Sand tief, türmte sich auf wie Dünen am Strand. Hatte jemand die Tür offen gelassen? Er blickte sich um. Die Tür war tatsächlich geöffnet.
    Dort stand ein Mann knöcheltief im Sand, und sein dunkles Gewand flatterte im Wind. Er trug eine Robe wie ein Mönch. Die Kapuze verbarg sein Gesicht. In der erhobenen rechten Hand hielt er ein Kreuz. »Du bist erledigt«, rief der Fremde. »Du steckst bis zum Hals in der Scheiße.«
    In Panik wandte Larry den Blick von dem Fremden und versuchte, schneller durch den weichen Treibsand zu rennen.
    Ich komme zu spät, dachte er.
    Er war noch ein ganzes Stück von der Leiche entfernt. Sie sah noch immer aus wie eine vertrocknete Mumie. Aber er konnte sie atmen hören.
    Vielleicht leiht mir der Kerl sein Kruzifix.
    Er blickte zu ihm zurück. Die Kapuze glitt von seinem Kopf. Das Gesicht des Fremden war das blutige, augenlose Antlitz eines Coyoten. Das Kreuz klemmte nun zwischen seinen Zähnen und knirschte, als er darauf herumkaute.
    Als Larry wieder nach vorne sah,

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