Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Garagenboden.
    Auf dem Boden sitzend, umklammerte er mit beiden Händen seinen schmerzenden Kopf und blinzelte sich das Wasser aus den Augen.
    Er sah, dass er nackt war.
    Er sah, dass seine Decke, die nun neben dem Sarg auf dem Boden lag, die braune alte Decke war, die die Leiche bedeckt hatte.
    Sie hat auf mir gelegen! Hat mich berührt!
    Larry stieß ein Winseln aus. Er schlug eine Hand vor den Mund und blickte an sich hinunter. Doch auf seiner Haut war nichts.
    Was hast du erwartet? Läuse?
    »Oh mein Gott«, stieß er mit hoher, mädchenhafter Stimme aus.
    Er zog seinen linken Fuß aus der Kotze und stand auf.
    Der vertrocknete Kadaver lag noch in seinem Sarg, der Pfahl steckte in der Brust. Gott sei Dank.
    Wenigstens hatte er den Pfahl nicht herausgezogen.
    Aber was hatte er getan? Was machte er überhaupt hier?
    Er wusste es nicht. Doch er wusste, dass er aus der Garage hinausmusste. Er musste so schnell wie möglich duschen, um das Kribbeln loszuwerden, das die Decke auf seiner Haut hinterlassen hatte.
    Da er das Erbrochene an seinem Fuß nicht in der Garage verteilen wollte, hüpfte er auf einem Bein durch den vollgestopften Raum zur Seitentür. Die Tür war offen. Das Sonnenlicht schmerzte in seinen Augen. Blinzelnd hielt er sich am Türrahmen fest. Die kühle Luft ließ darauf schließen, dass es noch früh am Morgen war. Vielleicht sieben Uhr.
    Aber welcher Tag? Er versuchte, sich zu konzentrieren. Am Samstagabend hatte er sich abgeschossen. Also war jetzt Sonntag.
    Das wollen wir zumindest hoffen, dachte er.
    Jean und Lane sollten eigentlich frühestens heute Abend zurückkommen.
    Und wenn sie früher gekommen sind?
    Oder wenn heute schon Montag ist?
    Scheiße, dachte er. Du hast schon genug Probleme, da musst du dir nicht noch zusätzliche ausdenken. Wenn sie zu Hause wären, hätten sie mich schon gefunden.
    Nackt in der Garage neben einer verfluchten Leiche.
    Das wäre … denk lieber nicht darüber nach. Es ist ja nicht geschehen.
    Der Garten war eingezäunt, es würde ihn also zumindest niemand so sehen.
    Er hüpfte über den Weg. Auf dem Rasen blieb er stehen und wischte seinen Fuß im taufeuchten Gras ab. Zwischen seinen Zehen hing immer noch Erbrochenes. Er ging zum Gartenschlauch, drehte das Wasser auf und spritzte seinen Fuß ab.
    Dann lief er die Einfahrt hinunter und betrat durch die Glasschiebetür die Küche. Im Haus war es bis auf das leise Brummen des Kühlschranks still.
    Grashalme blieben auf dem Boden kleben, als er mit seinem nassen Fuß zum Bad ging. Das würde er später saubermachen müssen.
    Er würde einiges saubermachen müssen.
    Später.
    Die Decke. Sie lag auf mir.
    Aber sie hat zwei Seiten, sagte er sich. Es besteht immerhin eine fifty-fifty Chance, dass die Seite, die auf der Leiche lag, oben war.
    Habe ich die Leiche berührt, als ich die Decke heruntergezogen habe?
    Entsetzt betrachtete er seine zitternden Hände.
    Das hätte ich nicht getan.
    Woher weißt du das?
    Mein Gott, ich könnte alles Mögliche getan haben.
    Larry taumelte ins Bad, schloss die Tür und sank vor der Wanne auf die Knie. Er drehte das Wasser auf und hielt die Hände unter den Strahl.
    Alle Wohlgerüche Arabiens würden diese Hand …
    »Ich habe sie nicht berührt«, sagte er.
    Schlimm genug, dass ich die Decke benutzt habe.
    Er drehte den Duschknopf auf, stieg in die Wanne und schob die Glastür zu. Das heiße Wasser trommelte auf seinen Kopf. Es strömte über seinen Körper und vertrieb die Kälte, löste die verkrampften Muskeln. Als er aufgehört hatte zu zittern, schäumte er sich mit Seife ein. Er spülte sich ab und seifte sich noch einmal von Kopf bis Fuß ein, ehe er sich die Haare wusch.
    Als er aus der Dusche kam, fühlte er sich schon viel besser.
    Wenn er sich nur erinnern könnte, was passiert war!
    Vielleicht ist es auch besser, dass ich mich nicht erinnern kann, dachte er.
    Nachdem er sich abgetrocknet hatte, nahm er eine Alka-Seltzer. Dann schluckte er zur Sicherheit noch zwei Aspirin hinterher.
    Er verließ das dampfige Bad. Im Schlafzimmer lag sein Trainingsanzug in einem Haufen am Boden. Auf seiner Seite des Betts war die Decke zurückgeschlagen, das Kissen verknüllt und das Laken unordentlich.
    Also hast du dich letzte Nacht tatsächlich ins Bett gelegt, sagte er sich. Aber du bist wieder aufgestanden und zur Garage gegangen. Anscheinend wolltest du einen Blick auf die Leiche werfen. Gott allein weiß warum.
    Es muss doch einen Grund gegeben haben.
    Vielleicht hat sie dir ihren

Weitere Kostenlose Bücher