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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Dort, wo sein Bart wachsen würde, wenn er einen trüge, schimmerten sie leicht bläulich. Sie fragte sich, ob es ihm Probleme bereitete, das tiefe Grübchen an seinem Kinn zu rasieren.
    Einen Moment lang sah sie ihm in die Augen. Sie waren so blau. Sie blickte weg und sagte: »Es ist wirklich erstaunlich. Jedes Mal, wenn ich das Stück lese, gibt es mir mehr.«
    »Tja, der alte Shakespeare war nicht gerade ein Stümper.«
    Sie lachte. Miss Swanson kam zurück an den Schalter, und Lane blickte nach vorn. Die Bibliothekarin hielt den großen dünnen Einband eines Jahrbuchs in der Hand. Als sie Mr. Kramer sah, lächelte sie, und ihr Gesicht bekam etwas Farbe. Plötzlich wirkte sie weicher, weiblicher, jünger.
    »Guten Morgen, Shirley.«
    »Mr. Kramer. Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich plaudere nur mit einer meiner herausragenden Schülerinnen.«
    Miss Swanson nickte und wandte sich lächelnd zu Lane. »Du hast Glück, junge Frau.«
    »Toll. Wie lange kann ich es ausleihen?«
    »Leider kannst du es gar nicht ausleihen. So sind nun mal die Benutzerregeln. Du kannst es nach Belieben durchsehen, aber es bleibt in der Bibliothek.«
    Lane rümpfte die Nase. »Auch nicht über Nacht?«
    »Leider nicht.« Sie sah zu Mr. Kramer, als suchte sie seine Zustimmung. »Wenn wir die Jahrbücher ausleihen würden, hätten wir bald gar keine mehr. Das verstehst du doch?«
    »Ja.« Lane zuckte mit den Schultern. »Tja, aber …«
    »Bitte, so sind nun mal die Regeln.«
    »Es war mein Fehler«, sagte Mr. Kramer. »Ich habe Lane gebeten, das Buch für mich zu holen.«
    »Ach?«
    Er nahm Miss Swanson den Einband aus der Hand und nickte. »Ja, das ist das richtige. 1968. Ist es ein Problem, wenn ich das Buch ausleihe?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich schreibe nur schnell eine Karte.« Sie öffnete eine Schublade, nahm eine unbenutzte Karteikarte heraus und notierte schnell: Buford Memories, 1968.
    »Ich weiß das wirklich zu schätzen«, sagte Mr. Kramer, als er die Karte unterschrieb.
    Miss Swanson errötete noch mehr. »Schon in Ordnung. Können Sie es morgen zurückgeben?«
    Er warf Lane einen Blick zu. Sie nickte. »Bis dahin sollte ich damit fertig sein.« Er hielt das Buch in die Luft und sagte: »Danke nochmal, Shirley.« Dann klemmte er sich den Einband unter den Arm, gab Lane ein Zeichen, ihm zu folgen, und ging hinaus auf den Hof. »Bitte schön!« Als er ihr das Buch überreichte, nahm sein Gesicht einen albernen, erschrockenen Ausdruck an. »Um Gottes willen, verlier es nicht.«
    Lane lachte. »Ich werde darauf aufpassen.«
    Sie gingen ein Stück zusammen. »Wieso interessierst du dich für ein altes Jahrbuch?«, fragte er.
    »Ach, das ist für meinen Vater. Er will einen Roman schreiben, bei dem ein Teil 1968 spielt. Deshalb informiert er sich über die Frisuren und die Klamotten und so. Vielen Dank, dass Sie mir bei Miss Swanson geholfen haben.«
    »Dafür hat man doch Freunde.«
    Lane spürte, wie sich ein angenehm warmes Gefühl in ihr ausbreitete. »Ich wünschte, ich könnte auch etwas für Sie tun.«
    »Also, wenn du das ernst meinst, ich kann immer eine fähige Helferin gebrauchen, wenn ich Klassenarbeiten korrigiere.«
    »Toll, wann denn?«
    »Hast du nach der Schule ein halbe Stunde Zeit? Ich muss noch die Diktate von Freitag berichtigen.«
    »Klar.« Die Klingel ertönte.
    »Oh, wir sollten besser reingehen, die erste Stunde fängt an. Bis später.«
    Lane nickte und sah ihm hinterher, als er eilig wegging. Sie atmete tief durch, um sich ein wenig zu beruhigen, dann ging sie mit weichen Knien hinein.
     
    Sie stellte ihre Tüte mit dem Essen und ihr Getränk neben Jim auf den Tisch, dann spähte sie durch die Kantine. Henry und Betty saßen nicht an ihrem üblichen Tisch. Jemand musste ihnen zuvorgekommen sein. Aber sie entdeckte ihre Freunde auf der anderen Seite des überfüllten Raumes. »Bin gleich zurück«, sagte sie zu Jim.
    »Hast du was vergessen?«
    »Ich muss kurz zu Henry und Betty.«
    Jim verdrehte genervt die Augen.
    Lane tätschelte seine Schulter, dann eilte sie davon.
    Die beiden saßen sich gegenüber am Tisch, Betty riss gerade eine Tüte Tortillachips mit den Zähnen auf, während Henry einen braunen Papierbeutel aus seiner Aktentasche holte.
    »Hi, Leute«, sagte Lane.
    Henry wandte sich um und grinste sie an. »Sei gegrüßt, mein Schatz.«
    »Laber keinen Blödsinn«, fuhr Betty ihn an.
    »Ich muss heute nach der Schule länger bleiben«, teilte Lane den beiden

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