Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Nähe einen Hamburger gegessen hatte, kehrte Larry in die Bibliothek zurück. Er begrüßte Alice mit einem Lächeln, nahm die Kiste mit den Mikrofiches vom Schalter und ging wieder zum Lesegerät.
    Er nahm seine Recherche an der Stelle auf, an der er sie unterbrochen hatte, am 24. Juli 1968.
    In der Ausgabe vom 27. Juli entdeckt er diesen Artikel:
    MÄDCHEN AUS MULEHEAD BEND VERSCHWUNDEN
    Dem Verschwinden der 18-jährigen Sandra Dunlap, Tochter von Windy und William Dunlap, liegt möglicherweise ein Verbrechen zu Grunde. Die Eltern stellten am frühen Morgen fest, dass die junge Frau sich nicht in ihrem Zimmer des Hauses in der Crestview Avenue befand.
    Laut Behördenangaben wurden an der Haustür Anzeichen gewaltsamen Eindringens entdeckt, auf den Bettlaken des Mädchens fanden sich Blutspuren.
    Sandra, die kürzlich ihren Abschluss an der Buford High absolviert hatte, war zuletzt am Freitagabend gesehen worden, als sie mit ihrem Freund John Kessler und zwei Klassenkameraden von der Buford High, Biff Tate und Bonnie Saxon, ein Kino besuchte. Die drei Jugendlichen wurden am Vormittag von Polizeibeamten vernommen und gaben einvernehmlich an, sie hätten Sandra vor ihrem Haus abgesetzt und gesehen, wie sie ohne Zwischenfälle hineinging.
    Windy und William Dunlap sagten aus, sie schliefen, als ihre Tochter von dem Pärchenabend nach Hause kam.
    Es wird angenommen, dass Sandra zwischen Mitternacht und dem heutigen Sonnenaufgang verschwand.
    Jeder, der in diesem Zeitraum in der Umgebung des Hauses der Dunlaps etwas Ungewöhnliches bemerkt oder Kenntnis von Sandra Dunlaps derzeitigem Aufenthaltsort hat, wird dringend gebeten, sich im Polizeirevier von Mulehead Bend zu melden.
    Der Artikel wurde durch ein kleines, körniges Foto des Mädchens ergänzt. Auf dem Bild sah man Kopf und Schultern einer hübschen lächelnden Brünetten. Sie trug einen dunklen Pullover. Larry nahm an, dass es sich um ihr Abschlussfoto handelte, vermutlich war es auch im Jahrbuch abgebildet.
    Wenn er das Buch doch noch hätte …
    Vergiss es, sagte er sich. Du bist noch einmal damit davongekommen, dass du Bonnies Bilder herausgeschnitten hast. Strapaziere nicht dein Glück, indem du dasselbe mit Sandras Fotos machst. Oder besser gesagt, Lanes Glück.
    Auf keinen Fall.
    Er las noch einmal den Teil des Artikels, in dem Bonnie erwähnt wurde. Sie und ihr Freund gehörten zu den Letzten, die Sandra gesehen hatten.
    Unglaublich.
    Okay, vielleicht auch nicht, dachte er. Es ist eine Kleinstadt, und in der Abschlussklasse waren nur 89 Schüler. Bonnie war die Ballkönigin, ohne Frage eines der beliebtesten Mädchen ihrer Klasse. Es wäre seltsam, wenn sie nicht alle anderen Jugendlichen in ihrem Alter gekannt hätte. Wahrscheinlich war sie mit vielen von ihnen eng befreundet.
    Trotzdem musste Sandra eine ihrer besten Freundinnen gewesen sein. Man macht keinen Pärchenabend mit irgendwelchen flüchtigen Bekannten.
    Was war mit diesem Biff Tate? Offenbar Bonnies Freund. Bescheuerter Name. Er war bestimmt ein Footballstar oder so was.
    Wahrscheinlich hat Bonnie es mit ihm getrieben.
    Eine verfluchte Sportskanone. Larry konnte förmlich hören, wie er im Umkleideraum prahlte: »Klar habe ich es mit ihr getrieben. Sie hat geradezu gebettelt, dass ich weitermache.«
    Jetzt mach mal halblang , sagte er sich. Es ist dämlich, sich den Kopf über ihren Freund zu zerbrechen. Zwei Freundinnen von Bonnie war etwas Schreckliches zugestoßen. Und das innerhalb von weniger als zwei Wochen.
    Es muss hart für sie gewesen sein.
    Ja, und der gute alte Biff hat sie bestimmt eifrig getröstet.
    »Scheiße«, murmelte Larry, dann blickte er quer durch den Raum zu Alice. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt und räumte Bücher ins Regal. Da sie nicht reagierte, nahm Larry an, dass sie ihn nicht gehört hatte.
    Er kopierte den Artikel über Sandra Dunlap und widmete sich wieder seiner Recherche.
    Eine kurze Meldung vom 31. Juli besagte, dass Sandra immer noch vermisst wurde. Ihre Eltern befürchteten das Schlimmste, und die Polizei forderte erneut alle Zeugen auf, sich zu melden.
    Am 10. August 1968 verschwand Linda Latham.
    Das Foto zeigte ein fröhliches blondes Mädchen mit Sommersprossen und einer Himmelfahrtsnase. Es sah nicht aus wie ein Schulfoto. Sie trug ein T-Shirt und ein Käppi, dessen Schirm zur Seite gedreht war. Larry betrachtete das junge, unschuldige Gesicht des Mädchens. Der Anblick stimmte ihn traurig, übertönte die Aufregung, die er empfand, weil er ein

Weitere Kostenlose Bücher