Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pilot

Der Pilot

Titel: Der Pilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Star Wars - Han Solo Trilogie 1
Vom Netzwerk:
er. »Wenn du dich nicht bei mir entschuldigst und genau tust, was ich dir sage, schneide ich dir auf der Stelle die Ohren ab. Entschuldige dich!« Er schüttelte Han ruppig. »Und du sorgst besser dafür, daß ich dir auch glaube!«
    Han starrte auf die blitzende Messerklinge und befeuchtete sich die Lippen. Er versuchte sich Worte des Bedauerns abzuringen, aber statt dessen stieg eine feuerrote Zornesflamme in ihm auf. All die Beleidigungen, die Stöße und Schläge und Hiebe – Shrikes ebenso wie die Thrackans – schien jedes erträgliche Ausmaß überstiegen zu haben.
    Mit einem Gebrüll, das dem eines Wookiee an Lautstärke in nichts nachstand, ließ Han jede Selbstbeherrschung fahren. Er schmetterte eine Faust gegen Thrackans Arm und schickte das Messer im hohen Bogen auf die Reise; den anderen Ellbogen rammte er Thrackan in die Magengrube. Alle Luft entwich aus dem Leib des Älteren, und ehe Thrackan wieder zu sich kam, war Han über ihm.
    Treten und Beißen, Schlagen und Boxen – um Thrackan zu besiegen, setzte Han jeden schmutzigen Trick ein, den er auf der Straße gelernt hatte. Von Hans Ungestüm überwältigt und angeschlagen, kam Thrackan nicht wieder auf die Beine, bis der Kampf zu Ende war und Han rittlings auf seinem Gegner saß und dem älteren Jungen das Messer an die Gurgel hielt.
    »He.« Thrackans Augen funkelten wie die eines Vrelt in der Falle. »He, Han, hör auf mit dem Quatsch. Das ist nicht lustig!«
    »Mir die Ohren abzuschneiden ist auch nicht lustig«, antwortete Han. »Hör zu, mir reicht es. Du sagst mir, was du weißt, und du sagst es mir jetzt, oder ich schwöre, ich schneide dir die Kehle durch. Und dann haue ich von hier ab. Ich hab’ genug von dir.«
    Thrackans dunkle Augen waren vor Angst geweitet. Irgend etwas, das er in Hans Gesicht entdeckt hatte, mußte den Älteren davon überzeugt haben, daß der andere so wütend war, daß er besser daran tat, ihn nicht zu reizen. »Okay, okay!«
    »Und jetzt rede!« befahl Han.
    Stotternd vor Angst, erzählte Thrackan die folgende Geschichte:
    Vor vielen Jahre lebten Thrackans Großvater, Denn Solo, und seine Großmutter, Tira Gama Solo, auf dem fünften bewohnten Planeten des corellianischen Sonnensystems, einer Kolonie namens Tralus. Es waren gefahrvolle Zeiten, und umherziehende Plünderer und Freibeuter bedrohten zahlreiche abgelegene Welten. Die Plünderer kamen niemals bis Corellia, aber sie kamen nach Tralus. Eine ganze Armada von ihnen landete und verwüstete die Kolonie.
    »Großmutter Solo war zu der Zeit schwanger«, keuchte Thrackan; es bereitete ihm Mühe zu atmen, da Han noch immer auf seiner Brust saß. »Und in derselben Nacht, als ihre Stadt angegriffen wurde, bekam sie zwei Babys, Zwillinge – eines der Kinder wurde später Tiion genannt; Großmutter Solo nahm das Kind und rannte vor den Plünderern davon. Es gelang ihr, sich in einer Höhle oben in den Hügeln zu verstecken.«
    »Tiion«, warf Han ein. »Deine Mutter.«
    »Genau. Das andere Baby war ein Junge, berichtete Großmutter Solo. Ihr Mann nahm ihn an sich. Sie hatten nicht mal genug Zeit, den Kindern Namen zu geben. Großmutter sagte, es sei ganz furchtbar gewesen. Überall Feuersbrünste und Leute, die schreiend hin und her liefen. Sie und Großvater Denn wurden während ihrer überstürzten Flucht getrennt.«
    »Und dann?« Han ließ nur ganz leicht die Armmuskeln spielen, und das Messer bohrte sich in Thrackans Kehle.
    »Wie ich gesagt habe, Großmutter Solo und Tiion entkamen; Großvater Solo und der kleine Junge verschwanden einfach. Man hat nie wieder etwas von ihnen gehört.«
    »Und wer bin dann ich?« wollte Han vollkommen verwirrt wissen.
    »Keine Ahnung«, entgegnete Thrackan. »Aber wenn ich raten müßte, würde ich annehmen, daß du mein Vetter bist, daß Großvater Solo und sein Sohn irgendwie davongekommen sind und daß du der Sohn seines Sohnes bist.«
    »Weiß denn niemand mehr als das?« verlangte Han verzweifelt zu wissen. Dies hier war eine vollkommen aussichtslose Situation – die Enttäuschung war niederschmetternd. »Irgendwelche Bediensteten vielleicht?«
    »Großvater Solo konnte menschliche Diener nicht leiden. Er hatte immer nur Droiden. Und als Großmutter Solo zu ihrer Familie nach Corellia zurückkehrte, hatte Urgroßvater Gama die Erinnerungsspeicher sämtlicher Droiden im Haus längst gelöscht. Er dachte, es wäre für sie leichter so. Er wollte, daß sie wieder heiratete und ein neues Leben anfing.« Thrackan strengte

Weitere Kostenlose Bücher