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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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alles, um zu überleben, bis sie gerettet wurden, auch wenn das bedeutete, dass sie sich von einem Piraten lieben lassen mussten.
    Die Bedeutung der Ereignisse der vergangenen anderthalb Monate überfiel ihn mit entsetzlicher Klarheit. „Deshalb hat sie auch zugestimmt, dich zu heiraten, was?“ Er sah über das Meer hinweg und kämpfte darum, seine Fassung vor seinen Männern zu bewahren, obwohl er sich fühlte, als würde man ihm das Herz zerreißen. „Du hattest vor, sie vor mir so lange zu schützen, bis man sie retten würde. Und sie blieb zurück, um mich zu beschwichtigen und mich in Sicherheit zu wiegen, während sie ihre Flucht plante.“
    Fluchend warf er den Beutel mit den Geschenken in die Brandung. „Und ich habe ihr geglaubt, dass sie es hier wirklich schön fand und dass sie aus Atlantis etwas machen wollte. Was für ein Narr war ich! Was für ein unglaublicher Narr!“ „Also Gideon“, sagte Silas besorgt, „du weißt ganz genau, dass das Mädchen nicht gelogen hat. Sie hatte tatsächlich vor, uns dabei zu helfen, Atlantis zu einer Kolonie werden zu lassen. Jeder konnte sehen, dass sie die Insel fast genauso liebte wie du.“
    Gideon wirbelte zu Silas herum. „Warum ist sie dann aber mit ihrem Bruder bei der erstbesten Gelegenheit davongesegelt?“
    „Das können Sie ihr nicht vorwerfen!“ protestierte Hargraves. „Sie wollte nicht fortgehen. Er hat sie gezwungen .“ Gideon schien Hargraves mit seinem Blick zu durchbohren. „Was meinst du damit? Wenn er sie wirklich gezwungen hat, werde ich ihm folgen und dafür sorgen, dass er mir niemals wieder etwas wegnehmen kann!“    ,
    Ann trat mit bleichem Gesicht zwischen die beiden Männer. „Petey meint das gar nicht so, Captain Horn. Miss Willis ist freiwillig fortgegangen.“ Als Gideon sie finster anschaute, fügte sie hastig hinzu: „Aber nicht für immer. Ich soll Ihnen sagen, dass sie so bald wie möglich zurückkehren wird. Oh, und sie bat mich auch, Ihnen das hier zu geben.“
    Ann wühlte in ihrer Schürzentasche herum und zog schließlich etwas Silbernes heraus. Sie hielt es ihm hin. „Sie sagte, das sei eine Sicherheit für Sie, dass sie zurückkehren werde.“ Als er den silbernen Gegenstand nahm, erkannte er es als Saras Medaillon. Einen Moment lang keimte Hoffnung in ihm auf. Sie hatte dieses Medaillon immer getragen. Er wusste, wie viel es ihr bedeutete. Sicherlich hätte sie es nicht zurückgelassen, wenn sie nicht vorhatte, zurückzukehren.
    Doch seine Mutter hatte ja auch eine wertvolle Brosche zurückgelassen, als sie ihn und seinen Vater verlassen hatte.
    Während seine Finger sich um das Medaillon schlossen, sah er Hargraves an. „Wenn dieser verfluchte Earl sie nicht gezwungen hat, warum ist sie denn dann fortgegangen? Es gab keinen Grund für sie, ihm zu folgen. Wir wollten heiraten. Sie sagte, dass sie bei mir bleiben wolle.“
    Hargraves und Ann tauschten rasch Blicke miteinander. „Ich weiß es nicht, Cap'n“, erwiderte Hargraves nervös. „Vielleicht musste sie in England ja noch einiges regeln, ehe sie sich hier ganz niederlassen konnte.“
    Doch Hargraves skeptische Miene verriet deutlich, dass er das selbst nicht recht glaubte. Plötzlich fiel Gideon noch eine andere Erklärung dafür ein, warum sie möglicherweise das Medaillon zurückgelassen hatte. Und das war so schmerzlich, dass er kaum darüber nachdenken wollte. „Oder vielleicht“, sagte er eisig, „hat sie gar nicht die Absicht zurückzukehren. Vielleicht hat sie nur eine List angewandt, um zu verhindern, dass ich ihr folge und das Schiff ihres Bruders kapere.“ Angst spiegelte sich in Anns Gesicht wider. „Nein, das dürfen Sie nicht denken, Captain. Ihr Bruder hatte viele Männer und Waffen. Wenn er Sie und Ihre Männer hätte vernichten wollen, hätte er das tun können. Doch er hat es nicht getan. Sie hat es nicht zugelassen. Sie bat ihn, nicht mit Ihnen zu kämpfen, und er hat zugestimmt.“
    „Ja, er hat zugestimmt, weil er wusste, dass er und seine
    Handelsschiffer es nicht mit mir aufnehmen konnten! Dieser Feigling! Sich einfach auf die Insel zu schleichen und mir meine zukünftige Frau wegzunehmen, ohne auch nur den Versuch zu machen, sich mit mir auseinander zu setzen! Ich an seiner Stelle hätte Saras Bitte nicht so leicht erfüllt! Ich hätte jeden Mann bekämpft, der es wagte . ."
    Gideon sprach nicht weiter, weil er sich plötzlich an das erinnerte, was er Sara zwei Nächte zuvor gesagt hatte. Ich würde dich mir von ihm nicht

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