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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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setzte sich kerzengerade hin und faltete die Hände i ihrem Schoß. „Die Tatsache, dass Jordan nur mein Stiefbruder ist, ändern überhaupt nichts, Captain Horn. Er wird mic h nicht im Stich lassen. Ich versichere Ihnen, dass er Sie jagen wird, sobald er hört, was geschehen ist. Kriegsschiffe werden Sie überallhin verfolgen. Die Angst vor meinem Stiefbruder wird Ihnen die Lust am Segeln rauben. “
    Ihre Worte hatten nicht die Wirkung, die sie erhofft hatte. Ein Lächeln glitt über sein ausdrucksvolles Gesicht. „Dan ist es ja nur gut, dass wir nirgendwohin mehr segeln werden, sobald wir unser Ziel erreicht haben. “
    „Was meinen Sie damit?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Meine Männer und ich ziehen uns von der Piraterie zurück. Deshalb benötigen wir ja auch
    Ehefrauen.“
    Das brachte sie vorübergehend zum Schweigen. Ihr Blick schweifte über die goldenen Beschläge in der Kabine und all den extravaganten Komfort. „ Zurückziehen ?“ fragte sie nach einer Weile.
    „Ja. Sie wissen vielleicht, dass die Piraterie in letzter Zeit eine sehr gefährliche Tätigkeit geworden ist. Die meisten Regierungen setzen Schiffe für unsere Verfolgung ein. Meine Männer und ich haben genügend Rücklagen, von denen wir bequem leben können. Und wir möchten unsere glänzende Laufbahn nicht, im wahrsten Sinne des Wortes, kopflos beenden.“
    Sara nickte. Sie hatte in Newgate genügend Zeit verbracht, um zu wissen, dass man ihn und seine Leute, falls man sie aufstöberte, hängen würde. Doch setzten sich Piraten wirklich zur Ruhe?
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, verschränkte die Finger und betrachtete sie mit diesem beunruhigenden Blick. Fast hatte sie das Gefühl, als berührte er ihren Mund, die Wangen und sogar ihre gut bedeckten Brüste. Wenn ein anderer Mann sie so angesehen hätte, hätte sie sich empört. Doch warum pochte ihr Herz, wenn er sie so musterte?
    „Die Schwierigkeit ist“, fuhr er mit rauer Stimme fort, „dass es für uns kein Land gibt, in dem wir willkommen sind.“
    „Und wie sieht es mit Amerika aus?“
    „Auch dort nicht. Leider hat Amerika wenig für uns übrig. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendeine amerikanische Stadt eine Piratenbande wie uns mit offenen Armen aufnehmen würde.“
    „Hoffentlich nicht“, entfuhr es ihr, und sie hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen, als sie den zornigen Ausdruck auf seinem Gesicht bemerkte.
    Doch als er weitersprach, klang seine Stimme völlig ruhig. ,,Dann werden Sie ja nun unsere Lage verstehen. Zum Glück haben meine Männer und ich eine von Menschen unbewohnte Insel entdeckt. Sie hat einen Süßwasserfluss und eine üppige Vegetation, und sie ist auch groß genug für uns und unsere
    Nachkommen. Wir haben beschlossen, uns dort niederzulassen und unser eigenes Land zu gründen.“
    Sein Blick wurde dunkel und fast hypnotisierend. „Dort gib es nur ein Problem. Wir haben keine Frauen. Und eine Kolonie ohne Frauen . . . nun, ich denke, Sie können das Ausmaß unseres Dilemmas ermessen.“
    Er lächelte sie so unerwartet charmant an, dass sie sich dazu zwingen musste, nicht darauf zu reagieren. Sie wollte nicht von diesem . . . diesem gottlosen Schurken verzaubert werden. „Aber warum diese Frauen? Warum haben Sie nicht Frauen von den Kapverdischen Inseln mitgenommen oder . ..“ „Weshalb, glauben Sie, waren wir denn wohl auf Santiago?" Er blickte von ihr fort und wurde noch ernster. „Leider wollen nur wenige Frauen zu einer unbekannten Insel reisen, auf der sie für immer von ihren Familien abgeschnitten sind und au der man von ihnen erwartet, dass sie mithelfen, sie bewohnbar zu machen. Nicht einmal die . . . Dirnen halten etwas von dieser Vorstellung.“
    Röte stieg ihr in die Wangen. Sie rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz hin und her. „Können Sie ihnen das verdenken?“
    Sein Blick ruhte jetzt wieder auf ihr, und er lächelte, als bereitete ihm ihre Verwirrung große Freude. „Ich denke nicht. Sie werden ihre Gründe haben, warum sie auf Santiago bleiben wollen. Doch die Lage ist für die Frauen der Chastity völlig anders. Sie sind dazu verdammt worden, ein sklavenähnliches Leben in einem fremden Land zu führen. Wir haben uns für sie entschieden, weil wir dachten, dass sie die Freiheit bei uns der erzwungenen Knechtschaft unter grausamen ehemaligen Strafgefangenen in New South Wales vorziehen würden.“ „Ehrlich gesagt, erkenne ich keinen großen Unterschied zwischen ehemaligen

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