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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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nicht nur aus Pflichtgefühl. „Ich weiß wirklich nicht, Petey . . .“
    „Verstehen Sie doch. Wenn Sie mich heiraten, müssen wir die Ehe ... ja nicht vollziehen.“ Seine Ohren hatten sich wieder gerötet. „Das würde für Sie alles leichter machen, wenn wir erst nach England zurückgekehrt sind. Seine Lordschaft wird keine Schwierigkeiten haben, die Ehe annullieren zu lassen, wenn wir nur nicht. . . Sie wissen schon. “
    „Ja, ich weiß. Aber Sie glauben doch nicht wirklich, dass es uns jemals möglich sein wird . . .“ Zwei Piraten gingen so dicht über ihren Köpfen vorbei, dass sie sie lachen hörten. Sara hielt den Atem an, bis sie sich von der offenen Luke entfernt hatten, dann beugte sie sich näher zu Petey. „Sie glauben doch nicht, dass wir jemals entkommen können.“
    „Wir haben durchaus eine Chance. Ich habe ein wenig Ahnung von der Navigation. Wenn die Insel sich in der Nähe anderer Inseln befindet, kann ich uns zu einer bewohnten hinüberrudern.“
    Seufzend wand sie sich die Kette ihres Medaillons um den Finger. „Entschuldigen Sie, Petey, aber das klingt nicht sehr vielversprechend. “
    „Vielleicht nicht. Aber denken Sie daran, dass Captain Horn gesagt hat, Einkäufe werden auf den Kapverdischen Inseln gemacht. Es wäre doch möglich, dass wir uns auf der Fahrt dorthin verstecken und von dort aus nach England zurück-kehren. Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde mir schon etwas ausdenken, um uns hier herauszuholen und nach Hause zurückzubringen.“ Seine Stimme wurde fester. „Und in der Zwischenzeit sollten Sie sich lieber von dem Piratenlord fern halten.“
    „Nennen Sie ihn bloß nicht so. Das gibt ihm eine Bedeutung, die er gar nicht hat.“
    Petey ergriff ihren Arm. „Hören Sie, Miss Willis. Captain Horn hat den Frauen zwar die Auswahl überlassen, aber er ist von Ihnen äußerst angetan. Deshalb brauchen Sie jemand, der Ihnen den Hof macht, jemand, der ihn von Ihnen fern hält. . .“ Ein seltsames Beben erfasste sie bei Peteys Worten. Sie sagte sich selbst, dass es Angst war. Denn schließlich konnte sich nur eine Närrin über das Interesse eines gnadenlosen Piraten geschmeichelt fühlen. Und außerdem irrte Petey sich. „Das stimmt nicht. Haben Sie nicht gehört, was er heute Nachmittag vor allen Piraten gesagt hat?“
    Finster schaute Petey drein. „Ich weiß, was er gesagt hat, aber ich habe auch gehört, was die Männer erzählten. Sie wetten alle, dass er Sie noch vor Ende der Woche im Bett haben wird.“
    Sie errötete. „Unsinn. Darüber müssen Sie sich keine Gedanken machen. Eher würde ich sterben, als mich von diesem Ungeheuer noch einmal anfassen zu lassen.“
    „Noch einmal?“ Der Druck von Peteys Fingern verstärkte sich um ihren Arm. „Was hat er Ihnen angetan, als sie bei ihm in der Kajüte waren? Er hat Sie doch nicht verletzt, oder?“ Sie ärgerte sich über ihren Versprecher und antwortete: „Natürlich nicht. Wir haben nur miteinander gesprochen. Aber ich glaube nicht, dass er mich besonders mag, und ich verachte ihn. Also müssen Sie keine Angst haben. Es wird ihm niemals gelingen, mich zu heiraten oder zu verführen.“
    Zumindest hoffte sie das. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm widerstehen konnte, wenn er es versuchte. Diese Vorstellung gab ihr zu denken. „Vielleicht haben Sie Recht, Petey. Vielleicht sollte ich mir Sie als Ehemann aussuchen.“
    „Das wäre wirklich das Beste, Miss Willis, glauben Sie mir. Doch ich werde Sie auf jeden Fall irgendwie aus dieser schrecklichen Lage befreien.“
    „Das hoffe ich wirklich“, flüsterte sie.

9. KAPITEL
    Es war schon Nacht, als Gideon aus seiner Kajüte kam und an Deck schlenderte. Er atmete die Salzluft tief ein. Das würde er vermissen: die ruhigen Nächte an Bord der Satyr, das Quietschen des Holzes, den Schlag der Wellen gegen den Eichenrumpf.
    Er warf den Seeleuten einen schnell Blick zu, die Wache hatten, schob dann die Hände in die Taschen und ging über das Deck. Eine vage Unzufriedenheit nagte schon seit längerer Zeit an ihm und vergällte ihm die Freude, die er sonst immer in diesen milden, klaren Nächten auf See gehabt hatte.
    Deshalb hatte er auch diesen Plan, sich auf Atlantis niederzulassen, gefasst und beschlossen, die Piraterie aufzugeben.
    Das Jagen von Schiffen und die Erregung, den Adligen, die er verachtete, das Gold abzunehmen, das alles bedeutete ihm nichts mehr. Und besonders deshalb nicht, weil er genau wusste, was ihm geschehen würde, wenn er nicht davon

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