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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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gleich, was wir sagen.“
    „Das stimmt nicht.“ Louisa stellte den Teller auf eine Kiste, nahm einen Zwieback und drückte ihn Sara in die Hand. „Sie haben es schon geschafft, dass sie uns die Wahl lassen. Das ist mehr, als wir vorher hatten. “
    „Die Wahl.“ Verächtlich lachte Sara auf und krümelte den Zwieback ins Meer. Nach dem Zusammentreffen mit diesem grässlichen Piratenkapitän hatte sie keinen Appetit mehr. Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme gereizt. „Wir können einen jungen oder alten Piraten heiraten, einen verwegenen oder langweiligen, doch wir müssen Piraten unser Jawort geben, unsere restlichen Tage auf einer einsamen Insel verbringen und können unsere Familien nie mehr wieder sehen . . .“ Die Stimme versagte ihr bei dem Gedanken daran, dass sie für immer von Jordan getrennt bleiben würde.
    Jordan würde sie niemals finden. Wie sollte er auch? Er würde an den falschen Orten nach ihr suchen, weil er gewiss nicht auf die Idee käme, dass sich die Piraten auf einer Insel aufhielten. Tränen liefen ihr über die Wangen. Unwirsch wischte sie sie weg. Sie weinte nie. Dazu war sie viel zu praktisch veranlagt. Doch heute Abend fühlte sie sich schrecklich hilflos.
    Mitfühlend drückte Louisa ihren Arm. „Kommen Sie. Ärgern Sie sich nicht darüber. Es wird schon alles gut werden. Glauben Sie mir. “
    Eine fremde, schroffe Stimme ließ sich neben Louisa hören. „Wenn die Lady ihre Abendmahlzeit nicht essen möchte, sollte sie es einer anderen geben und es nicht ins Meer werfen. “
    Als Sara und Louisa sich umdrehten, sahen sie, dass der Koch sie finster anstarrte. In einer Hand hatte er einen Wasserkrug und in der anderen den knorrigen und abgeschabten Stock, den er als Spazierstock benutzte. Der grau melierte Bart, der die untere Hälfte seines Gesichts bedeckte, gab ihm ein wildes Aussehen. Und von einer Schwäche, die man angesichts seines Krückstocks vermuten könnte, war keine Spur zu merken.
    Noch ein Pirat, der sie schikanierte. Sara hatte genug von ihnen allen und war heute Abend nicht mehr dazu aufgelegt, sich zu wehren.
    Doch Louisa war wohl ganz anderer Stimmung, denn sie richtete sich auf und drohte ihm mit dem Finger. „Wie können Sie es wagen, der armen Frau Scherereien wegen dieses widerlichen Zwiebacks zu machen! Wenn Ihr Zwieback genießbar wäre, Sir, würde sie ihn bestimmt nicht den Fischen vorwerfen!“
    Erstaunt blinzelte er sie an. „Genießbaren Zwieback?“ fragte er mit erhobener Stimme. „Ich kann Ihnen sagen, Madam, dass ich den besten Zwieback auf hoher See backe!“ „Das besagt wenig, denn Schiffszwieback schmeckt ja immer fürchterlich. “
    „Ist schon gut, Louisa, du musst mich nicht verteidigen . . .“ beschwichtigte Sara sie.
    Doch Louisa achtete gar nicht auf Sara. „Dieser Zwieback ist so hart, dass ich ihn kaum herunterwürgen konnte. Und dieser Eintopf . . .“
    „Hör mal, du respektlose Hexe“, fuhr der Koch sie an und unterstrich seine Worte mit einem heftigen Aufstoßen seines Stocks, „Silas Drummonds Eintopf ist einmalig, und ich fordere jeden Mann - oder jede Frau - dazu auf, ihn besser zu machen!“
    „Wie Sie wünschen. Wenn ich das Kochen übernehmen würde, wäre er gewiss besser.“ Louisa hob den Saum der fadenscheinigen Schürze, die man den Frauen als Teil ihrer Gefangenenkleidung gegeben hatte. „Natürlich brauche ich dazu eine bessere Schürze und eine anständige Haube, aber wir werden die Sachen sicherlich irgendwo auftreiben können . . . ach, und dann seien Sie doch so gut und zeigen mir, wo die Vorräte gelagert werden . . .“
    „Das kommt gar nicht infrage!“ In Silas Gesicht spiegelte sich Wut und Erstaunen. Eine amüsante Mischung!
    Zu Saras Überraschung kümmerte sich Louisa nicht um seinen Ärger. „Wie soll ich denn dann das Essen für morgen vorbereiten?“
    „Du wirst überhaupt nichts vorbereiten! “ brüllte er. „In meiner Küche hat so ein hochnäsiges Weib, das wahrscheinlich nicht einmal weiß, wie man dem Rindfleisch das Salz entzieht, nichts verloren!“
    Sara stützte den Ellbogen auf der Reling ab und verfolgte den Wortwechsel belustigt, da sie jetzt überzeugt war, dass Louisa imstande war, für sich selbst einzustehen.
    „Es kann doch nicht so schwer sein, ein anständiges Essen zu kochen. Ich habe den besten Köchen der Welt zugesehen.“ Zu Sara gewandt, fügte sie hinzu: „Ich war bei dem Duke of Dorchester in Diensten. Er hatte zwei französische Küchenchefs angestellt.

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