Der Piratenlord
sie ihn von Kopf bis Fuß. Daraufhin nahm sie seine Hand und legte sie sich um die Taille. „Na, ist das denn nicht unser guter Captain, der uns von diesem schrecklichen Sträflingsschiff gerettet hat. Sie suchen eine Ehefrau, nicht wahr? Und Queenie ist genau die richtige für Sie.“ Kokett zog sie seine Hand zu ihren vollen Brüsten empor. „Ich habe alles, was ein Mann wie Sie sich wünscht. . . und noch mehr.“
Angewidert verzog er das Gesicht, während er sich ihrem Griff entzog. „Es tut mir Leid, Queenie, aber ich bin heute Abend mit anderen Dingen beschäftigt.“ Ihm war klar, warum
Queenie eingesperrt worden war, und er war nicht in der Stimmung, auf ihren Annäherungsversuch einzugehen. Wenn Sara schon keine Frau für ihn war, dann Queenie noch viel weniger.
Leider schien Queenie nicht der Meinung zu sein. Blitzartig ließ sie die Hand hinunter über die harte Erhöhung seiner Hose gleiten, was er seinen Gedanken an Sara zu verdanken hatte. „O, Mann“, gurrte sie, während sie ihn mit geübten Fingern streichelte. „Du kannst aber lügen. Du bist ja ganz verrückt nach mir, und ich weiß genau, wie ich dich besänftigen kann.“
Er schob ihre Hand beiseite. „Jeder Mann auf diesem Schiff ist heute Abend verrückt, Queenie. Such dir einen anderen, den du verführen kannst. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht interessiert bin. “
Sie war beleidigt. „Sparst du das für eine andere auf?“ Als er die Augenbrauen hochzog, machte sie ein störrisches Gesicht. „Sparst du es für ,Mylady auf? Wenn ja, dann verschwendest du deine Zeit. Sie hält sich für was Besseres als wir. Und ich versichere dir, dass sie deine Lust nicht stillen wird.“
Er musterte sie mit dem Blick, unter dem selbst seine Männer zusammenzuckten. Ihr Gesicht wurde aschfahl.
„Vielen Dank für die Warnung“, sagte er sarkastisch. „Aber ich nehme von Huren keinen Rat an.“
Daraufhin stürmte sie eingeschnappt davon. Doch sofort tauchte eine andere Frau auf. Als er bereit gewesen war, den Gefangenen die Wahl zu überlassen, hatte er nicht damit gerechnet, dass sie so hinter ihm her sein würden. Rasch wandte er sich ab und wollte davongehen.
Die Frau rief ihm jedoch hinterher: „Captain Horn! Ich habe Ihnen Ihr Essen gebracht!“
Er blieb stehen, und sie hielt ihm den mit Speisen beladenen Teller hin. „Mr. Drummond sagte mir, dass ich Ihnen das bringen soll.“
Als sie seinem Blick auswich, wurde ihm klar, dass sie diese Aufgabe nur ungern übernommen hatte. Er hätte wissen müssen, dass nicht alle Frauen so lasterhaft waren wie Queenie. Da er es jedoch nicht gewöhnt war, dass Frauen für ihn sorgten, hatte er überreagiert.
Er entspannte sich und nahm ihr den Teller ab. „Danke. Ich bin wirklich hungrig.“ Ihr fehlten die Worte, und da sie ihm so nahe war, konnte er ihr ängstliches Gesicht sehen. „Wie heißt du?“
„Ann Morris, Sir.“ Ihr Blick huschte zu den anderen Frauen hinüber. Offensichtlich wollte sie ganz woanders sein, statt hier mit ihm zu sprechen. Aus unerfindlichen Gründen wollte er ihre Ängste lindern.
„Morris ist ein walisischer Name, nicht wahr?“
Sie nickte. „Aus Carmarthenshire, Sir.“
Er lächelte. „Du brauchst mich nicht ,Sir‘ zu nennen. Ich bin nichts Besseres als du oder die anderen Frauen. “
„Ja, Sir. Ich . . . ich meine, ja.“
Er spießte etwas Fleisch auf die Gabel und schob es sich in den Mund. Es war wie immer zäh und geschmacklos, doch er war hungrig. Während er aß, betrachtete er sie. Sie war ein hübsches Mädchen mit lockigem Haar, das wahrscheinlich im Gefängnis um die Ohren herum geschoren worden war. Hätte sie keine weiblichen Formen gehabt, hätte er sie für ein Kind gehalten.
So jemand sollte er sich als Ehefrau aussuchen. Sie sah gut aus und war sympathisch. Gewiss würde sie ihm die weibliche Fürsorge zuteil werden lassen, die er nie bekommen hatte. Wenn sie erst ihre Angst vor ihm überwunden hatte, würde sie ihm eine nette und angenehme Gefährtin sein können.
Leider waren seine Gefühle ihr gegenüber nur väterlicher Natur. Er seufzte. „Geht es dir und den anderen Frauen gut? Seid ihr unter Deck ordentlich untergebracht?“
Als sich ihr Gesicht aufhellte, sah sie noch hübscher aus. „O ja, alles ist schön. Viel schöner als auf der Chastity.“ „Darf ich fragen, warum du auf die Chastity gekommen bist?“
Jetzt blickte sie traurig drein. Seufzend ließ sie sich auf einer Kiste nieder. „Ich wurde ins Gefängnis
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