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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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bleiben.“
    Sie wirbelte herum. Den Mund hatte sie zusammengepresst, die Hände zu Fäusten geballt. Ihre ganze Haltung drückte Auflehnung aus. „Was wollen Sie? Mich für den Rest der Reise in diese Kajüte einsperren?“
    „Nein. Ich möchte Sie nur jederzeit sehen können, mehr nicht.“ Als sie ihn zornig anfunkelte, fügte er sanfter hinzu: „Sie können sich tagsüber frei bewegen und auch Ihren Unterricht halten. Doch nachts möchte ich Sie nicht mit den anderen Frauen zusammen einschließen lassen. Halten Sie es einfach für eine Vorsichtsmaßnahme, und eine sehr milde dazu.“
    Seine Worte schienen sie zu beschwichtigen, denn sie entspannte sich.
    Er ging einige Schritte weiter und blieb dann vor Barnabys Kajüte stehen. „Außerdem haben Sie es in dieser Kabine viel bequemer als unter Deck.“ Er öffnete die Tür und bat sie mit einer Handbewegung hinein. „Sehen Sie selbst.“
    Wachsam behielt sie ihn im Auge, als sie an ihm vorbei in den Raum schlüpfte. Er folgte ihr und drehte den Docht der Lampe höher, damit sie besser sehen konnte. Vor Überraschung und anschließender Freude rötete sich ihr Gesicht.
    Barnabys Kajüte war nicht viel weniger komfortabel als seine. Die Piraterie hatte sich für alle Piraten ausgezahlt, das bewiesen die breite Koje mit der Matratze, der lange Spiegel, der von Barnabys Eitelkeit zeugte, und der geschnitzte Ebenholzschrank, den Barnaby in Afrika erworben hatte.
    Natürlich hatte Sara nur wenige Kleider, die sie in diesen Schrank hängen konnte. Er bedauerte, dass er ihr nicht die Möglichkeit gegeben hatte, ihre Koffer zu packen, als er sie an Bord der Satyr gebracht hatte. Das Erste, was nach ihrer Ankunft in Atlantis geändert werden musste, war die dürftige Bekleidung der Frauen.
    „Wird es gehen?“ fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Sie wandte sich ihm zu. Ausdruckslos blickte sie ihn jetzt an. „Ich denke, ich kann es ertragen.“
    Als ob er nicht merkte, dass es ihr hier gefiel. Er unterdrückte ein Lächeln. Was für eine stolze Frau sie doch war. „Gut. Dann lasse ich Sie jetzt allein. Ich muss nachschauen, ob die anderen Frauen gut untergebracht sind.“ Er machte sich auf den Weg.
    „Gideon?“
    Beim Klang seines Vornamens erstarrte er. Es hörte sich so intim, so sinnlich an. Nenn mich noch einmal so, dachte er. Sag ihn mit dieser tiefen, kehligen Stimme, die . . .
    Zum Teufel, nun dachte er schon wieder so begehrlich an sie. „Ja?“ sagte er weit barscher, als er wollte.
    „Wie werden wir denn auf der Insel untergebracht?“ Obwohl sie offensichtlich ungern fragte, wich sie nicht zurück, als er sie aus zusammengekniffenen Augen ansah. Da er darüber noch nicht nachgedacht hatte, zögerte er mit einer Antwort.
    Sie hob ihr Kinn gerade so hoch, dass sie ihn mit dem Anblick ihres schönen weißen Halses quälen konnte. „Nun?“
    Du wirst bei mir schlafen. Der Gedanke war ihm blitzschnell durch den Kopf gegangen, und genauso schnell verdammte er sich dafür. Wenn es nach ihm ging, würde sie auf Atlantis nicht in seiner Nähe schlafen.
    „Bis zu den Hochzeiten werden die Männer auf dem Schiff die Nächte verbringen und die Frauen in unseren Hütten.“ Die Männer würden sich lauthals darüber beschweren, doch es war die einzige Lösung, die ihm im Augenblick einfallen wollte.
    Beruhigt atmete sie tief durch. „Und werde ich mich dann bei den anderen Frauen aufhalten dürfen?“
    Er warf ihr einen langen, viel sagenden Blick zu und senkte die Stimme: „Nur, wenn Sie sich gut benehmen.“
    Ihre braunen Augen blitzten herausfordernd. „Sie meinen, nur, wenn ich mich ruhig verhalte und Sie mit diesen Frauen machen lasse, was Sie wollen.“
    „Genau.“
    „Unter diesen Umständen werde ich nie in der Lage sein, mich gut zu benehmen.“
    „Dann werde ich entsprechend reagieren. Auch wenn das bedeuten sollte, dass ich Sie bis zum Hochzeitstag in der Kabine meiner Kajüte gegenüber festhalten muss.“
    Er wartete so lange, bis er sah, dass sich die Röte auf ihrer zarten Gesichtshaut ausbreitete. Es freute ihn, dass er sie genügend aufgeregt hatte, damit sie es sich das nächste Mal genau überlegte, bevor sie seine Pläne zu durchkreuzen versuchte. Dann ging er pfeifend in seine Kajüte.

10. KAPITEL
    Noch vor Sonnenaufgang stand Sara schon auf. Sie brauchte zum Waschen nur wenig Zeit und zog sich ihr Kleid über das Unterkleid, in dem sie geschlafen hatte. Weil sie keine Bürste hatte, fuhr sie sich nur mit den Fingern

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