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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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einen schnellen, entschuldigenden Blick zu, drückte sich an ihr und Gideon vorbei und floh aus der Kajüte. Einen Moment lang fühlte sie sich vor Angst wie gelähmt, doch sie erholte sich rasch wieder. Es wäre nicht gut, ihm zu zeigen, wie sehr sie sich vor ihm fürchtete. Er würde das nur ausnutzen.
    Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen, während sie die Arme über der Brust verschränkte, um das Zittern zu verbergen. „Jetzt glauben Sie wohl, Sie haben gewonnen? Und
    da Sie Petey jetzt los sind, erwarten Sie sicherlich, dass ich Ihnen in die Arme falle.“
    Mit unergründlichem Blick stieß er die Tür hinter sich zu. „Ich erwarte gar nichts, wenn es um Sie geht. Sie gestehen eine Niederlage nie leicht ein. Doch zumindest habe ich Ihnen jetzt Ihre beste Waffe aus der Hand geschlagen.“ Er musterte sie so vertraulich, dass ihre Wangen schon wieder glühten. „Und ich verspreche Ihnen, Sara, dass ich auch alle anderen Hindernisse aus dem Weg räumen werde.“
    Er machte einen Schritt auf sie zu und hielt dann inne. Grimmig streckte er die Hand aus, strich über ihre Kinnlinie und hinterließ dort eine heiße Spur. Erst heute Morgen hatte er sie so berührt, ihr Blut in Wallung gebracht und ihr Freudenschreie entlockt.
    Doch jetzt war er anders. Wie genau, konnte sie gar nicht sagen. In seinen Augen erkannte sie den gleichen harten, berechnenden Ausdruck wie am Tag der Kaperung. Das war nicht der Gideon, der sie umarmt hatte, als sie weinte. Das war ein Gideon, der nur ihren Körper wollte und sie ohne zärtlichen Gefühle nehmen würde.
    Obwohl sie diesen Gideon genauso verführerisch fand wie den anderen, ängstigte sie dieser hier. Und dieser Gideon hatte die Macht, sie zu vernichten.
    Vorsichtig wich sie vor seiner ausgestreckten Hand zurück und flüsterte: „Was passiert eigentlich mit uns, Gideon? Werden Sie mich heiraten? Möchten Sie das? Oder wollen Sie, dass ich mir Sie als Ehemann aussuche?“
    Sofort verschloss sich seine Miene. Er schob die Daumen in seinen Gürtel, und während er sie musterte, umspielte ein höhnisches Lächeln seinen Mund. „Wollen Sie damit andeuten, dass Sie mich heiraten würden ? Einen abstoßenden, blutdürstigen amerikanischen Piraten?“
    „Das steht hier gar nicht zur Diskussion.“ Sie warf sich das Haar mit einer heftigen Kopfbewegung über die Schultern. Begehrlich blitzten seine Augen auf, als er sie dabei beobachtete. Sofort bedauerte sie diese Geste. Sie schob die Hände unter ihre Arme und bemerkte hastig: „Gideon, Sie haben nicht gesagt, dass Sie mich heiraten würden, eine englische Adlige.“
    „Sollten wir die Frage über unsere bevorstehende Heirat nicht vielleicht so lange verschieben, bis wir herausgefunden haben, ob wir zueinander passen?“ Unvermittelt trat er einen Schritt näher, umfasste ihre Taille und zog Sara an sich. „Im Gegensatz zu Hargraves prüfe ich die Ware erst, ehe ich den Preis dafür bezahle . . . Mylady.“
    Die letzten Worte sprach er so sarkastisch aus, dass sie zusammenzuckte. Er nannte sie nur Mylady, um sich daran zu erinnern, wie sehr er „ihresgleichen“ hasste.
    „Sie werden überhaupt nichts prüfen!“ Mit aller Kraft stemmte sie die Fäuste gegen seine Brust. „Lassen Sie mich sofort los, Sie . . . Sie . . .“
    „Frauenschänder? Ach, Sara, Sie können sagen, was Sie wollen, aber wir beide wissen, dass Sie von mir geliebt werden möchten. Heute Morgen . . .“
    „ Heute Morgen waren Sie anders “, sprudelte sie heraus. „ Sie mochten mich. Und ich wollte auch, dass Sie mich lieben. Aber jetzt nicht mehr, nicht, wenn Sie mich so verabscheuen.“ „Verhalte ich mich so, als verabscheute ich Sie?“ Er rieb seinen Unterleib an ihr, bis sie seine Erregung spürte. „Fühlt sich das so an, als verabscheute ich Sie?“
    Sie presste die Handflächen gegen seine Brust und versuchte nun fast verzweifelt, sich von ihm zu lösen. „Ich spreche nicht davon, was Sie von meinem Körper halten, Gideon. Ich spreche davon, was Sie von mir halten. Ich habe die Geringschätzung in Ihrer Stimme gehört, als Sie über meine Klasse und meine Stellung in der Gesellschaft gesprochen haben. Ich habe gesehen, mit wie viel Wut und Groll Sie mich manchmal anschauen, als hassten Sie mich dafür, dass ich Engländerin bin . . . und privilegiert.“
    „Das besagt gar nichts.“ Er umfasste ihr Kinn und versuchte, ihren Kopf so weit hochzuheben, dass er sie küssen konnte. „Ihr Körper will meinen Körper, und meiner will

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