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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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lässt er mich auch nur deshalb ziehen.“
    Wirklich? Zweifelnd nagte sie an ihrer Unterlippe. Es machte sie misstrauisch, dass Gideon Petey einfach gehen ließ. „Aber Petey, das könnte auch ein gemeiner Trick sein. Was ist, wenn seine Männer Sie auf einer einsamen Insel aussetzen?“ Ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern. „Oder . . . oder Sie sogar ermorden?“
    Petey sah sie aufmerksam und ernst an. „Glauben Sie wirklich, dass er das tun würde?“
    Nach den heutigen Erlebnissen gewiss nicht. „Nein, ich denke nicht.“ Als Petey nickte, umfasste sie seine Arme. „Aber vielleicht irre ich mich. Und wenn . . .“
    „Er wird mich nicht töten. Er hat es mir versprochen. Ich weiß zwar nicht, warum, aber ich glaube ihm.“ Peteys Miene verfinsterte sich erneut. „Aber er wird andere Dinge tun. Sobald ich fort bin, wird er versuchen, sie zu seiner Geliebten zu machen, Miss Willis, darauf können Sie sich verlassen. Das ist das Einzige, worüber ich mir Sorgen mache.“
    Das beunruhigte auch Sara, doch jetzt war keine Zeit, darüber nachzudenken. Wenn Petey keine Hilfe holte, würden sie alle zur Ehe gezwungen werden, und das wollte sie nicht erleben. „Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Ich kann mir Captain Horn vom Leib halten, keine Angst. Uns bleiben noch einige Tage, ehe wir unsere Ehemänner wählen müssen, und es kann sein, dass ich uns darüber hinaus noch weitere Tage Atempause verschafft habe. Schließlich brauchen die Piraten einige Zeit, um die Häuser herzurichten, und wenn wir uns weiterhin verweigern, wird Gideon . . .“
    Sie zögerte. Von Peteys Miene konnte sie ablesen, dass er ihr nicht so recht glaubte. „Das spielt auch gar keine Rolle. Sie müssen gehen. Das ist unsere einzige Chance.“
    Petey nickte müde. „Ich weiß. Und doch habe ich das Gefühl, Sie im Stich zu lassen.“ Seine Stimme wurde weicher. „Sie und Ann.“
    Sara nagte an ihre Lippe. „Ann wird auf Sie warten.“
    „Das wird man nicht zulassen.“ Er blickte so unglücklich drein, dass Sara ihm tröstend die Hand um die knochigen Schultern legte. „Ich würde sie mitnehmen, wenn ich könnte, doch das würde der Captain nicht gestatten. Außerdem würde er dann wissen, dass ich ihn über Sie und mich belogen habe. Ann hat mir ja auch gesagt, dass sie nicht zurückkehren kann. Wenn ich sie nach England mitnehme, würde die Gefahr bestehen, dass sie wieder gefasst und noch schlimmer bestraft wird. Also muss ich sie erst einmal hier lassen.“
    „Keine Sorge“, sagte Sara und wünschte, sie würde hoffnungsvoller klingen. „Ich werde alles tun, was ich vermag, damit kein Pirat sie zur Frau bekommt.“
    „Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass man sie dazu zwingt . . .“
    „Ich weiß. Alles wird gut gehen, Sie werden schon sehen. Sie holen Hilfe, und ich werde mich um Ann kümmern.“
    Zu ihrer Überraschung legte Petey plötzlich die Arme um sie und zog sie an sich. „O Miss Willis, Sie sind zu gut. Ich habe Sie die ganze Zeit vernachlässigt, und nun kümmern Sie sich um mich und um die Frau, die ich liebe.“
    „Hören Sie auf damit! Sie haben mich nicht vernachlässigt. Sie haben alles getan und dann . . .“
    Was auch immer sie hatte sagen wollen, es blieb ungesagt, als die Tür zu ihrer Kabine aufgestoßen wurde und gegen die Wand schlug. Sie und Petey lösten sich sofort voneinander, doch es war zu spät. Gideon blickte beide finster an.
    „Wir hatten einen Handel vereinbart, Hargraves. Aber du scheinst deine Zusage nicht eingehalten zu haben.“
    Obwohl alles Blut aus Peteys Gesicht wich, straffte er die Schultern. „Es wäre nicht recht gewesen, ohne Abschied einfach zu verschwinden. Ein ehrenhafter Mann tut so etwas nicht.“
    „Ein ehrenhafter Mann hätte sie auch nicht für Gold verkauft. Hast du ihr davon erzählt? Hast du ihr gesagt, dass du dich für den Reichtum und gegen sie entschieden hast?“
    Als Petey nur mit den Schultern zuckte, setzte Saras Herz beim Anblick von Gideons wütendem Gesicht einen Schlag lang aus. Er wirkte schrecklich bedrohlich. Allerdings konnte sie sich nicht erklären, warum er jetzt so zornig war. Schließlich hatte er sie und Petey schon zusammen gesehen.
    „Verschwinde“, sagte gefährlich leise. „Verschwinde aus dieser Kabine und von meinem Schiff. Du wirst dein Gold bekommen, obwohl ich dich besser den Haien zum Fraß vorwerfen sollte. Wenn du morgen nicht auf dieser Schaluppe bist, tue ich genau das, das schwöre ich dir.“
    Petey warf ihr

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