Der Playboy und das Baby
sich immer über ihn?
„Endlich ist es so weit", verkündete sie.
Er stand auf und hielt ihr das Baby hin. "Übernehmen Sie das."
Sie zeigte zur Wickelkommode. "Nein. Aber ich bleibe hier. Zur Verstärkung."
Ihm blieb nichts anderes übrig, als Becky hinüberzutragen und hinzulegen.
"Sie sind gnadenlos, Ms. Miller.“
"Hören Sie auf zu jammern. Ich helfe Ihnen, wenn Sie es nicht schaffen. "
Genau das tat sie. Sie erklärte ihm, was er tun musste. Aber sie ließ es ihn allein tun. Er schaffte es.
Danach setzte er sich wieder in den Schaukelstuhl. Seufzend schmiegte Becky sich an seine Schulter.
„In fünf Minuten wird sie fest schlafen", sagte Ms. Miller sanft.
Er schaukelte ein wenig und genoss die Stille.
"Ihr Vater..." begann Ms. Miller nach etwa zwei Minuten.
"Mein Vater ... was?"
"Er scheint ein sehr verstörter Mensch zu sein."
"Verstört." Cord dachte über das Wort nach und lachte bitter. "Gut, dass er das nicht gehört hat. Er wäre zutiefst beleidigt."
„Warum?"
„Männer wie mein Vater sind nicht verstört. Sie sind hart. Hart in geschäftlichen Dingen, hart in familiären Angelegenheiten. Nun ja, er war es.
Jetzt, da er im Sterben liegt, ist er schwach. Die Vergangenheit holt ihn ein. Was er sagt, macht nicht viel Sinn."
„Spricht er über den Bootsunfall?"
"Ja. Unter anderem." Er warf ihr einen Blick zu und fragte sich, wie viel sie ertragen konnte.
Das Halbdunkel, der warme kleine Körper an seiner Brust, das entspannte Schweigen, das eine Weile zwischen ihnen geherrscht hatte, all das ließ ihn mehr sagen, als er es sonst getan hätte.
"Man behauptet, dass ich wie er bin."
"Wie Ihr Vater?“
"Richtig."
"Wer ist man?"
"Leute, die uns beide kennen."
"Und in welcher Hinsicht sind Sie wie er?" fragte sie.
"Na ja, erst einmal ... sehen Rafe und ich ihm ähnlich.“
"Und?"
"Und ich bin selbst ein verdammt guter Geschäftsmann. Außerdem sind da noch..."
Sie lehnte an der Wickelkommode. "Ja?"
"All die Frauen."
Ihr Blick wurde ein wenig verschlossener. "Die Frauen."
"Ja. Er hat meine Mutter betrogen. Oft. Mit verschiedenen Frauen. Und nach dem Tod meiner Mutter gab es eine endlose Reihe von Freundinnen. Ich erinnere mich an die Fotos in den Zeitungen. Jedes Mal hatte er eine andere Frau am Arm. Kommt Ihnen das bekannt vor?"
Ihre Reaktion erstaunte ihn. "Was wollen Sie damit sagen?" entgegnete sie mit leiser Ironie. "Dass Frauenhelden einen genetischen Defekt aufweisen? Dass Untreue erblich ist?"
"Ich will damit sagen, dass ein Mann das lernt, was ihm vorgelebt wird."
"Und kann ein Mann nicht von den Fehlern seines Vaters lernen?"
"Das wäre ideal. Aber die Wirklichkeit ist nicht so."
"Sie sind ein Zyniker", konterte sie.
"Ein Realist."
"Ein Mann kann sich ändern, Cor..." Sie verbesserte sich. "Mr. Stockwell."
"Wir haben gerade eine volle Windel gewechselt. Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir uns beim Vornamen nennen."
Sie hatte die Arme schon wieder um sich geschlungen. "Vielleicht ist das keine so gute Idee."
"Zwischen uns wird nichts passieren, Hannah", sagte er ruhig.
"Da haben Sie Recht."
"Ich ... unterhalte mich gern mit Ihnen. Und obwohl Ihnen mein Lebensstil nicht gefällt, glaube ich, dass Sie anfangen, mich auch ein wenig zu mögen."
"Da wäre ich nicht so sicher."
"Seien Sie ehrlich", bat er. "Mögen Sie mich ein wenig?"
Sie zögerte. „Ja. Aber mehr auch nicht."
"Darin sind wir uns einig." Er betrachtete das Baby an seiner Schulter. "Sie schläft."
"Ja", flüsterte sie. "Ganz fest."
Vorsichtig stand er auf und legte seine Tochter in ihr Bett.
"Hannah?"
Sie stand in der Tür.
"Wenn ihre Eltern nicht in Oologah sind, wo dann?"
"Meine Eltern sind im Himmel", antwortete sie leise.
"Sie sind tot."
Sie starrte kurz auf ihre bloßen Füße, bevor sie ihn ansah. "Seit ich neun war.
Danach habe ich bei Pflegefamilien gelebt."
"Und jetzt arbeiten Sie beim Jugendamt und kümmern sich um Kinder, wie Sie eins waren."
"Ziemlich klassisch, was?"
"Verständlich. Ihr Beruf erfordert einen Universitätsabschluss, nicht wahr?"
"Richtig. Und ich habe vier Jahre studiert, um ihn zu bekommen. Ich habe nebenher gearbeitet und erst vor ein paar Monaten das letzte Darlehen zurückgezahlt"
"Gut für Sie."
Sie wandte sich ab.
Er konnte sie noch nicht gehen lassen. "Erzählen Sie es mir."
"Was?"
"Wie Ihre Eltern gestorben sind."
In ihren Augen blitzte etwas auf. Zorn. Oder Trauer. "Was soll das? Wollen Sie, dass wir ... quitt sind? Ihre Mutter und
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