Der Polizist rettete sich durch einen Seitensprung
von der Zeugin gesprochene Äußerung «Scheiß-Schalke» war der Beschuldigte aber heftig verärgert. Er stürmte auf die Zeugin und versetzte ihr mit der Hand Schläge an den Kopf.
Echte Fans können sehr leicht in Erregung geraten. Polizeiliche Strategien berücksichtigen das natürlich.
Nachdem es mir noch im Stadion gelungen war, den Beschuldigten von dem Sinn der polizeilichen Maßnahme zu überzeugen, befriedigte er sich.
11. Wie die Feuerwehr
Man ahnt gar nicht, was sich die Polizei im Dienst so alles anhören muß.
Am Freitag rief hier die Anzeigeerstatterin an. Sie versuchte mir einen Sachverhalt zu erklären, der bei der Trennung von ihrem Mann anfing und schließlich mit der Schilderung, daß die Firma Aldi ihr eine weiße Hose nicht tausche, endete.
In seiner dienstfreien Zeit deshalb ruhig einmal abschalten, ein Polizeibeamter darf das nicht nur, er sollte es sogar. Vor Amtsanmaßung schützt ihn ohnehin die Fähigkeit, jederzeit wieder einschalten zu können.
Ich befand mich zur Nachtzeit in meinem Schlafzimmer, als ich verdächtige Geräusche von der Straße vernahm. Als ich ans Fenster trat, bemerkte ich eine Person, die offensichtlich dabei war, ein abgestelltes Fahrzeug aufzubrechen. Ich zog mir sofort meinen Morgenrock über, eilte die Treppe hinab auf die Straße, versetzte mich innerlich in meinen Dienstzustand und rief sodann: «Halt! Polizei! Stehenbleiben!»
Neben dem Willen zum Dienstzustand ist natürlich auch eine gewisse Grundschnelligkeit wünschenswert. Als in den achtziger Jahren ein Polizeibeamter in seiner dienstfreien Zeit vor dem kleinen Geldinstitut seines ländlichen Wohnortes vorfuhr, spielte sich vor seinen Augen gerade die Schlußszene eines Überfalls ab. Samt Beute stürzte ein maskierter Räuber ins Freie und schwang sich in sein Fluchtauto. Das allerdings war erstaunlich bescheiden gewählt: ein altersschwacher Käfer. Dummheit des Täters und damit die Chance für unseren Polizeibeamten? Denkste.
Eine ordnungsgemäße Verfolgung war nicht möglich, weil ich mit meinem Mofa vor Ort war.
Das mag uns deshalb erheitern, weil sich mit Begriffen wie Polizei und Feuerwehr landläufig die Vorstellung von Schnelligkeit verbindet. Da verwundert dann auch nicht, daß in einem anwaltlichen Schriftsatz ein PHW Schmitz, also ein Polizeihauptwachtmeister, zum fahrbaren Untersatz mutierte:
Pkw Schmitz
Bei der Verfolgung eines Verkehrssünders war es hier zwar deutlich flotter zugegangen, doch bezweifelte der Verteidiger in der Hauptverhandlung hartnäckig die ermittelte Geschwindigkeit. Ob der Beamte denn den Tacho wirklich die ganze Zeit im Auge gehabt habe? Ehrliche Antwort:
Nein, das konnte ich nicht, denn der Tacho ist ja fest im Wagen eingebaut.
Das Auftauchen der Polizei bringt Leute übrigens nicht immer auf Trapp, was manchmal, womöglich aus einer gewissen Verwunderung heraus, ausdrücklich im Bericht festgehalten wird.
Erst als sie meine Dienstmarke zur Kenntnis nahm, fuhr sie ihre Erregung ein wenig runter – konnte sich aber aufgrund ihrer eigenen Körperfülle nur sehr mäßig bewegen.
Wie die Feuerwehr, so brauste die Polizei nun hier zum Tatort, und das völlig zu Recht.
Im Wohnzimmer war ein brennender Geruch festzustellen.
Etwas differenzierter diese private Spürnase:
Im Wohnzimmer vernahm ich aus Richtung Kaminofen kommend einen komisch vermischten Geruch aus Gas, Schornsteinruß und Mettwurst.
Kleinere Feuer lassen sich womöglich austreten, lodern die Flammen aber erst einmal hoch, ist das ein Fall für die Fachleute. Die wissen genau, wie man solcher Flammen Herr wird.
Die Freiwillige Feuerwehr hatte bereits einen Schlauch ausgelegt und bekämpfte damit das Feuer.
Es gibt indes auch Fälle, in denen die Feuerwehr getrost zu Hause bleiben kann.
Das Feuer löschte sich selbst.
So daß Zeit für die sonstigen Aufgaben bleibt, zum Beispiel für eine Telefonseelsorge der besonderen Art.
Trotz einer mündlichen Beschwerde bei der Feuerwehr (Rufnummer 112) bin ich, ein unbescholtener Bürger, mit der Polizei sehr unzufrieden.
Steigt schließlich nur noch Rauch aus den Trümmern, geht es an die Erforschung der Brandursache.
Trotz sorgfältiger Nachsuche in der Laube und an den Außenwänden sowie im näheren Umkreis konnten keinerlei Spuren, die auf eine Brandstiftung hindeuten, gefunden werden. Es muß deshalb angenommen werden, daß die Brandstiftung durch eine brennbare Flüssigkeit begangen wurde.
Oder
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