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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Kollberg düster.
    »Eben.«
    »Aber so lange wir keine Leiche haben, kann man auch nicht von Mord sprechen und am allerwenigsten Bengtsson deswegen anklagen.«
    »Trotzdem kann man nicht darüber hinwegsehen, daß er sich eigenartig verhält. Mir ist eine dritte Sache aufgefallen, nämlich daß er ihr am Freitag nicht die Eier gebracht hat. Das war nur zwei Tage später, und da Sigbrit Märd unregelmäßige Arbeitszeiten hatte, war es wohl nicht ungewöhnlich, daß er sie am Donnerstag nicht gesehen hat. Aber er geht ganz einfach davon aus, daß sie am Freitag nicht zu Hause war.«
    »Das Gerücht, daß sie verschwunden sei, war sehr schnell im Ort rum«, erklärte Nöjd. »Als sie am Donnerstag nicht zur Arbeit kam und telefonisch nicht erreichbar war, haben sich schon manche gefragt, wo sie eigentlich abgeblieben ist. Ich habe schon am Donnerstag erfahren, daß sie fort war, aber mir natürlich keine Gedanken gemacht, schließlich hat ja wohl jeder Mensch das Recht, mal einen Tag oder so wegzufahren, wohin er will. Trotzdem, in der Werkstatt haben sie sich gewundert, daß sie nicht, wie verabredet, am Donnerstagmorgen ihr Auto abgeholt hat. Und das ist ja eine Überlegung wert.«
    Er zog die Uhr aus der Tasche und ließ sie aufschnappen.
    »Ist es jetzt soweit?« fragte Kollberg.
    »Beinahe. Ich wollte euch nur noch auf eine Kleinigkeit aufmerksam machen, die ihr beim besten Willen nicht wissen konntet.«
    »Was soll denn das sein?« Kollberg blickte ihn unfreundlich an.
    »Folke sagte, daß er Märd kannte und ihn zweimal in einem beigefarbenen Volvo gesehen hätte. Das kann nicht stimmen, soviel ich weiß. Märd ist lange nicht hier gewesen. Er hat seine Besuche bei Sigbrit aufgegeben, noch bevor Folke herkam und das alte Haus gekauft hat.«
    »Doch«, sagte Martin Beck. »Dieses Detail ist mir auch aufgefallen.
    Märd hat mir gegenüber nämlich zugegeben, daß er zwar hin und wieder rausgefahren sei, um mit ihr zu schlafen, aber daß das schon mindestens anderthalb Jahre zurückliegt.«
    »Was natürlich auch heißen könnte, daß dein Kapitän gelogen hat«, meinte Kollberg.
    »In der Unterhaltung ist vieles gesagt worden, wo ich nicht weiß, ob ich es glauben soll oder nicht.«
    »Wir müssen jetzt hinuntergehen«, mahnte Nöjd. »Sollen wir etwas über Märd sagen?«
    »Lieber nicht«, antwortete Martin Beck.
    Die Pressekonferenz war reichlich improvisiert und für Martin Beck und Kollberg besonders unerquicklich, weil sie so wenig zu sagen hatten. Andererseits war sie notwendig, denn nur so hatten sie eine Chance, bei ihrer Arbeit nicht dauernd gestört zu werden.
    Nöjd wirkte dagegen gelassen und gutmütig, es sah beinahe immer noch so aus, als ob er die ganze Angelegenheit amüsant fand.
    Gleich die erste Frage war bezeichnend in ihrer direkten Brutalität:
    »Glaubt ihr, daß Sigbrit Märd ermordet worden ist?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Ist nicht die Tatsache, daß du selbst und dein engster Mitarbeiter sich hier aufhalten, Beweis genug dafür, daß ihr mit der Möglichkeit eines Verbrechens rechnet?«
    »Ja. Das stimmt. Ein solcher Verdacht kann nicht ausgeschlossen werden.«
    »Kann man sagen, daß ihr einen Verdächtigen, aber keine Leiche habt?«
    »Ich würde es nicht so ausdrücken.«
    »Wie will die Polizei diesen Fall denn sonst erklären?«
    »Wir wissen nicht, wo Frau Märd sich befindet, und auch nicht, was ihr passiert sein könnte.«
    »Eine Person ist ja bereits verhört worden, nicht wahr?«
    »Wir haben mit mehreren Leuten gesprochen, um herauszufinden, wo Frau Märd abgeblieben sein könnte.«
    Martin Beck haßte Pressekonferenzen. Die Fragen waren häufig provozierend und rücksichtslos. Sie waren schwer zu beantworten, und fast jede Antwort konnte falsch ausgelegt werden.
    »Wird es bald zu einer Festnahme kommen?«
    »Nein.«
    »Aber über eine Festnahme ist gesprochen worden, nicht wahr?«
    »Das will ich nicht behaupten. Wir wissen ja noch nicht einmal, ob ein Verbrechen vorliegt.«
    »Wie ist es dann zu erklären, daß sich Angehörige der Reichsmordkommission überhaupt hier aufhalten?«
    »Eine Frau ist verschwunden. Wir versuchen herauszufinden, was geschehen ist.«
    »Ich habe den Eindruck, daß die Polizei wie die vielzitierte Katze um den heißen Brei herumgeht.«
    »Das allerdings kann man von der Presse nicht behaupten«, sagte Kollberg, um die Stimmung ein wenig zu heben.
    »Wir Journalisten haben die Aufgabe, die Allgemeinheit über Tatsachen zu informieren. Wenn

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