Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
Vom Netzwerk:
hast.«
    Martin Beck lachte mit. Er hatte ja schon vorher gesagt, daß seine Erfahrungen auf diesem Gebiet, gelinde gesagt, begrenzt waren.
    Der nächste Fasan flog ungefähr vierzig Minuten später auf, und Nöjd traf ihn, so überlegen und selbstverständlich, als ob er täglich nichts anderes tat.
    Auf dem Heimweg sammelten sie Pilze.
    »Mit Pilzen ist es einfacher«, feixte Nöjd. »Die fliegen nicht davon.« Als sie bei Nöjds tomatenfarbigem Auto ankamen, sagte Martin Beck plötzlich: »Nickelspäne? Wo können die herstammen?«
    »Aus irgendeiner Werkstatt, die irgendwas Spezielles herstellt. Was weiß ich?«
    »Das kann sich als wichtig erweisen.«
    »Vielleicht.«
    Nöjds Gedanken schienen sich ausschließlich mit dem Mittagessen zu beschäftigen.
    Die Mahlzeit war dann auch danach. Martin Beck konnte sich nicht erinnern, wann er das letztemal besser gegessen hatte.
    Obwohl Rhea Nielsen gut und auch sehr abwechslungsreich kochte. Es zeigte sich, daß Nöjd alle möglichen Dinge in der Kühltruhe hatte, zum Beispiel Morcheln, die er selbst gesucht hatte, und eine außerordentlich gute Mischung von Blaubeeren, Brombeeren und wilden Himbeeren, die einen herrlichen Nachtisch ergaben, besonders mit »nicht in der Fabrik hergestellter« Sahne, wie er sich ausdrückte.
    Sie hatten sich gerade den Mund abgewischt, als das Telefon klingelte.
    »Nöjd?«
    »So, tatsächlich?«
    »Das habt ihr wirklich fein gemacht, finde ich. Erzähl!«
    »Wie? In einem Brief?«
    »Ich werde die Nachricht weitergeben. Wir kommen wahrscheinlich morgen runter.«
    »Wenn du so weitermachst, wirst du vielleicht noch nach Anderslöv versetzt.«
    »Willst du nicht? Das war das Dümmste, was ich je gehört habe.«
    »Ja. Hej.«
    Nöjd legte auf und blinzelte zu Martin Beck hinüber.
    »Wer war das?«
    »Einer von den Burschen in Trelleborg. Er hat die Wohnung gefunden, zu der der Schlüssel in Sigbrits Tasche paßt.«
    Martin Beck gab sich keine Mühe, seine Überraschung zu verbergen.
    »Wie haben die das geschafft?« fragte er.
    »Es gibt hier in der Gegend ein Sprichwort von den dümmsten Bauern, die die dicksten Kartoffeln ernten. Aber wenn du meinst, daß das hier zutrifft, dann hast du dich geirrt.«
    Nöjd begann abzudecken, dabei sprach er weiter.
    »Tatsache ist, daß einige von den Jungens in Trelleborg sich in den Kopf gesetzt hatten, die Tür, zu der der Schlüssel paßt, zu finden, koste es, was es wolle. Wenn sie überhaupt in Trelleborg zu finden war. Sie haben mehrere Nachschlüssel anfertigen lassen und viele Überstunden gemacht, und schließlich ist Trelleborg nicht Stockholm oder Chicago. Die Stadt ist nicht so verdammt groß, und wenn man nur hartnäckig genug ist, dann schafft man es.«
    Er machte eine Pause und gluckste vor sich hin. Martin Beck hatte sich wieder gefaßt und half jetzt beim Abdecken und Ab waschen.
    »Hinzu kommt, so behaupte ich jedenfalls, ein besonders wichtiger Faktor. Einige der jungen Leute sind gut, der Meister hat ja auch die Möglichkeit, sich seine Leute auszusuchen, und braucht nicht jeden Hans und Franz zu nehmen wie die in Stockholm oder Malmö.«
    Während seiner Tage in Anderslöv war sich Martin Beck der Tatsache bewußt geworden, daß es zwischen unzähligen mittelmäßigen und einer erschreckend hohen Anzahl völlig untauglicher Polizisten auch eine Menge guter Männer gab.
    »Die Leute haben den hohen Tieren aus Stockholm, dir vor allem, mal zeigen wollen, daß man auch hier am Ende der Welt was kann. Und da haben sie so lange gesucht, bis sie die richtige Tür fanden. Heute nachmittag. Wie ich die einschätze, hätten die weitergemacht, bis sie hätten schwören können, daß es die Tür in Trelleborg nicht gibt.«
    »Weißt du schon Einzelheiten?«
    »Na klar. Zum Beispiel die Adresse. Eine Reihe anderer Sachen. Sie haben nichts angerührt, sich nur umgesehen. Eine kleine Einzimmerwohnung, spärlich möbliert. Von Sigbrit unter ihrem Mädchennamen gemietet, nämlich Jönsson. Die Miete wurde bar bezahlt, in einem frankierten, maschinengeschriebenen weißen Umschlag jeweils am Monatsersten, dreieinhalb Jahre lang. Sie wurde übrigens auch in diesem Monat bezahlt, obwohl Sigbrit da bereits tot war und es nicht mehr selbst tun konnte. Also war es ein anderer, der das getan hat.«
    »Kaj.«
    »Vielleicht.«
    »Ich bin ziemlich sicher.«
    »Auf der Rückseite des Kuverts stand jedesmal das gleiche: Miete S.Jönsson.«
    »Wir werden morgen hinfahren und uns das ansehen.«
    »Mit

Weitere Kostenlose Bücher