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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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sagte Phillip. Mittlerweile konnte ich James wieder erkennen und quer durchs Wasser grinste er seinen Onkel an und winkte ihm albern zu. Wir wären fast ertrunken und er lächelte? „Passt auf euch auf. Kronos ist ein furchtbarer Gegner.“
    Ich machte den Mund auf, um ihm zu sagen, dass ich nicht gegen Kronos kämpfen würde, dass ich mich nur ausliefern wollte, aber natürlich wusste er das bereits. War ich wirklich so leicht zu durchschauen oder hatte meine Mutter es den restlichen Ratsmitgliedern erzählt?
    Endlich brachen wir durch die Oberfläche und ich hustete eine unfassbare Menge an Meerwasser aus. Irgendwie landeten meine Füße auf dem nassen Sand und zittrig stand ich auf. Mir schlotterten die Knie. Aber wir waren raus aus dem Meer und hatten immer noch ein paar Minuten, bis Kronos mich erwartete. Das war das Wichtigste.
    Ein Blitz fuhr über den Nachthimmel und mit wild pochendem Herzen blickte ich um mich. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich eine dunkelhaarige Gestalt am Rand der Klippen zu sehen, doch dann blinzelte ich und sie war fort.
    Ein paarmal atmete ich tief durch. Wir waren aus dem Meer raus und ich hatte keinen Grund mehr zur Panik. Wenn man mal von einem unsterblichen Titanen absah, der es darauf anlegte, alles zu vernichten, was mir lieb war.
    Dunkle Wellen schwappten an meine Waden und James neben mir zitterte wie Espenlaub. „Also gut“, röchelte er. „Ich gebe zu, dass … dass es nicht besonders schlau war, das von dir zu verlangen, ohne … ohne vorher zu üben.“
    „Ach, echt?“, gab ich mit ebenso heiserer Stimme zurück. Wir standen ein paar Meter unterhalb des Strands von Kronos’ Insel, und düster ragte der Palast über uns auf, eine gigantische Festung am Nachthimmel. „Bist du okay?“
    „Ich werd’s überleben“, antwortete er trocken. „Zumindest bis wir drinnen sind.“
    „Wie kommen wir durch die Barriere?“ Sehen konnte ich sie nicht, aber ich spürte sie tief in meinem Inneren, wie sie in meinen Knochen vibrierte wie ein Kraftfeld. Wenn Kronos nicht hindurchkonnte – zumindest nicht weit genug, um von hier zu verschwinden, auch wenn seine Macht sich schon bis nach Kairo erstreckte –, wie sollten wir es dann schaffen?
    „Zu Fuß“, erklärte James. „Die Barriere ist für Kronos gedacht, nicht für uns. Walter hat sogar darauf bestanden, sie nicht so zu verändern, dass sie auch für Calliope gilt. Jedenfalls bevor wir wussten, dass sie dich in ihrer Gewalt hatte.“
    „Du meinst …“ Ich sackte in mich zusammen. Hätte ich mich doch nur mehr angestrengt zu fliehen. Irgendeinen Weg hätte ich finden können. Im Meer hätte mich Phillip aufsammeln und in Sicherheit bringen können und …
    Ich wappnete mich gegen die Flut von Gedanken, die jetzt auf mich einstürzten. Selbstvorwürfe brachten mich kein Stückchen weiter. Ich hatte versucht zu fliehen, hatte alles getan, was ich konnte. Die Vergangenheit war bereits geschehen, und im Augenblick blieb mir nichts, als mich auf die Zukunft zu konzentrieren und dafür zu sorgen, dass endlich alles nach meinen Wünschen verlief.
    „… was meine ich?“, hakte James nach, doch ich schüttelte nur den Kopf.
    „Vergiss es. Lass uns das hier zu Ende bringen.“
    Die Hand immer noch in seiner, den Geschmack von Salz auf der Zunge, grub ich die Fersen in den Sand und kämpfte mich vorwärts, watete aus dem Meer meinem Schicksal entgegen.
    Über die Insel hatte sich eine unnatürliche Stille gelegt. Riesig und unbezwingbar ragten die Klippen hinter dem Strand auf, doch trotz ihrer beeindruckenden Höhe vergeudete James eine der wenigen verbleibenden Minuten mit dem Versuch, den schnellsten Weg nach oben zu finden.
    „Das klappt nicht“, sagte ich schließlich entnervt. Wir verloren zu viel Zeit. „Lass uns einfach außenrum gehen.“
    „Das ist ein kilometerweiter Umweg“, protestierte James und ich seufzte.
    „Dann gib mir deinen Arm und ich bring uns hin.“
    Kopfschüttelnd stieß er einen verächtlichen Laut aus. „Glaubst du echt, das tu ich mir noch mal an?“
    „Hast du eine Wahl?“ Ungeschickt watschelte ich über den Sand, der mit jedem Schritt unter mir nachgab. „Kletter oder lass dich teleportieren, James. Mir ist es gleich. In zehn Sekunden bin ich weg, ob mit dir oder ohne dich.“
    Auch wenn er irgendwas in seinen Bart grummelte, das ich nicht verstand, kam er hastig zu mir. „Wenn wir noch mal im Meer landen, bin ich raus.“
    „Du warst es, der überhaupt erst darauf

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