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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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sondern auch meinem Arbeitgeber. Ist Ihr Leben denn so ereignislos, dass Sie eigens Dramen inszenieren müssen?“
    Juliet lachte erleichtert auf. „Sie haben sie vollkommen durchschaut, Mr. Brennan! Woher wissen Sie, dass Rosalind dazu neigt, Dinge zu dramatisieren?“ ,,Ich fürchte, das ist ein Geheimnis.“ Er schmunzelte durchtrieben, als er Rosalind gegenüber Platz nahm. Er wies die Bediensteten an, ihm das Frühstück zu servieren, als sei er es gewohnt, zu befehlen, und fuhr fort: „Ihre Schwester hat mich gebeten, nicht über unsere erste Begegnung zu sprechen, und als Gentleman muss ich mich natürlich ihren Wünschen beugen.“ „Ein Gentleman würde das nicht einmal erwähnen“, maßregelte ihn Rosalind. „Außerdem habe ich Sie nicht darum gebeten. Mir ist gleich, was Sie erzählen, Hauptsache, es entspricht der Wahrheit.“ Dennoch hatte sie es eilig, ihm mit ihrer Version zuvorzukommen. „Haben Sie die Zigarren genossen, nachdem es Sie solche Mühen gekostet hat, sie zu finden? Ich gehe davon aus, dass es am Rauchen und nicht an weiteren Ausflügen in unsere Privatgemächer lag, dass Sie heute Morgen verschlafen haben!“
    Mr. Knighton hatte offensichtlich seine Stimme wiedergefunden. „Griff... ich meine, Daniel, rau...“
    „Ruht nicht immer so lange“, vollendete Mr. Brennan seinen Satz. „Das ist wahr. Aber Sie haben Recht, Lady Rosalind. Nachdem Sie so freundlich waren, mir die Zigarren zu geben, als wir uns bei meinem Rundgang durch das Haus getroffen haben ...“ Er warf seinem Arbeitgeber einen bedeutungsvollen Blick zu. „... bin ich tatsächlich sehr spät schlafen gegangen.“ Mr. Knighton schien etwas sagen zu wollen, schwieg dann aber. Seltsam, dass er sich von seinem Berater offenbar einschüchtern ließ.
    Mr. Brennan nahm sich von den Würstchen und den Rühreiern. „Ich hoffe jedenfalls, dass Ihnen meine Verspätung keine Unannehmlichkeiten bereitet hat.“ Er bedachte sie mit einem spöttischen Lächeln. „Vor allem Ihnen nicht, Lady Rosalind. Mir ist nur zu gut bekannt, wozu Sie fähig sind, wenn man Sie reizt.“
    Sie hatte keine Skrupel, den hingeworfenen Fehdehandschuh aufzugreifen. „Sie haben mir Grund genug geliefert, gereizt zu reagieren, finden Sie nicht?“
    „Mag sein, aber mussten Sie gleich mit einem Schwert auf mich losgehen?“
    Mr. Knighton verschluckte sich beinahe. „Mit einem Schwert?“
    „O ja, unsere Gastgeberin ist eine wahre Amazone! Sie hatte das Schwert auf mich gerichtet und drohte, mir damit die Kehle ...“
    „Ich habe nichts dergleichen getan! Wer neigt denn hier nun zur Dramatik?“ Sie stocherte aufgebracht in ihrem Rührei. „Außerdem war es ein echtes Missverständnis. Ich hielt Sie für einen Einbrecher. Immerhin ertappte ich Sie dabei, wie Sie Papas Schreibtisch durchsuchten ...“
    „Nach Zigarren, ja. Das hätten Sie sich sogar eigentlich denken können, wenn Sie nicht eine so lebhafte Fantasie hätten, Mylady!“
    „Ja, das hat sie tatsächlich“, warf Juliet ein. „Rosalind möchte gern Schauspielerin werden, wissen Sie.“
    „Darauf wäre ich nie gekommen“, bemerkte er trocken.
    Rosalind schäumte vor Wut. „Mr. Brennan, wollen Sie etwa behaupten, ich sei eine Närrin?“
    „Eine Närrin?“ Er führte nachdenklich seine Teetasse an die Lippen. „Nein. Obwohl selbst Sie zugeben müssen, dass Ihr Angriff auf mich letzte Nacht töricht war, vor allem vor dem Hintergrund dessen, was danach geschehen ist. Wäre ich tatsächlich ein Einbrecher gewesen anstatt eines ..."
    „Schurken? Erpressers?“
    „Rosalind, bitte sei nicht so unhöflich! “ flehte Juliet mit flammenden Wangen, doch keiner schien sie zu beachten.
    Rosalind wandte sich an Mr. Knighton. „Wussten Sie, dass Ihr Berater über keinerlei Gefühl für Anstand verfügt?“
    „Was Sie nicht sagen!“ Mr. Knighton lehnte sich zurück, und seine Augen blitzten. Ihre Bemerkung schien ihn irgendwie zu amüsieren.
    Nicht jedoch Mr. Brennan. „Anstand?“ Er setzte die Tasse so heftig ab, dass sich ihr Inhalt über die Tischdecke ergoss. „Sie besitzen die Kühnheit, von Anstand zu sprechen, Mylady? Sie können mir kaum vorwerfen, dass ich nicht recht weiß, wie ich mich verhalten soll, wenn sich eine wie ein leichtfertiges Mädchen gekleidete Frau mit einem Schwert auf mich stürzt! Ich bezweifle, dass ein Mann sich unter solchen Umständen wie ein Gentleman verhalten kann!“
    Ein leichtfertiges Mädchen! Jetzt hatte er es also doch getan. Sie beugte sich

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