Der Preis der Liebe
Abgrund zugetrieben. Und doch, sie sehnte sich nach diesem Abgrund, sie lief sogar freiwillig darauf zu, immer schneller und schneller ...
Ihr Körper begann zu zucken, bäumte sich auf, und sie stieß einen leisen, lustvollen Schrei aus. Schließlich sank sie erschöpft zurück auf das Bett. Sie spürte seine Finger noch immer in sich. Sekunden verstrichen, in denen nichts anderes im Raum zu hören war als schweres Atmen, bis er schließlich die Hand wegzog.
Plötzlich überfiel sie große Verlegenheit. Sie versuchte, ihr Gesicht vor ihm in den Kissen zu verbergen, aber auch auf diese Art konnte sie ihm nicht entfliehen, da sie betörend nach ihm dufteten.
„Rosalind ...“, murmelte er und bedeckte ihren Hals, ihr Kinn und ihre Wangen mit heißen Küssen. Dann streifte sein warmer Atem ihr Ohr. „Berühre mich auch“, raunte er. „Ich möchte deine Hände spüren. Bitte ... nur ein wenig ...“
Abrupt guckte sie ihn an. Ihn anfassen? Die ganze Zeit über hatte er nichts von ihr verlangt. Und doch wirkte seine Miene jetzt hart und angespannt vor Verlangen.
Er nahm ihre Hand und legte sie auf sich. „Berühre mich, Liebste, sonst verliere ich noch den Verstand.“
Sie nickte. Plötzlich verspürte sie das brennende Bedürfnis, ihm ebensolche Lust zu verschaffen wie er ihr. Als sie die Finger um die harte Wölbung unter dem Stoff seiner Hose schloss, zuckte er aufstöhnend zusammen.
„Ja, geliebte Rosalind, genau so ..."
Zufrieden lächelnd tat sie ihm den Gefallen, bis er mit einem gutturalen Laut gegen ihre Hand drängte. Sein Kuss war fordernd, beinahe wild. Immer wieder streichelte sie ihn, während er ihre Brüste liebkoste und ihr Gesicht mit unzähligen Küssen bedeckte. Ihre Neugier diesen Teil seines Körpers betreffend wurde immer stärker, und sie verfluchte den Stoff, der ihre Hand von ihm trennte. Nun, wenn er ihr die Röcke hochschieben konnte ... Ungeduldig nestelte sie an seinem Hosenknopf.
Griffith erstarrte. „Nein, Liebste. Schon jetzt begehre ich dich mehr, als ich ertragen kann. Wenn du das jetzt tust, dann werde ich bis zum Äußersten gehen, ob du nun noch Jungfrau bist oder nicht.“
Einen Moment lang starrte sie ihn nur fassungslos an. Doch dann traf sie die volle Bedeutung dessen, was er gesagt hatte, mit aller Macht, und ihr wurde die Ungeheuerlichkeit ihres Tuns bewusst.
„Großer Gott“, flüsterte sie entsetzt. Sie zog die Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt. „Großer Gott“, wiederholte sie stammelnd, während sie das Bett verließ.
Hastig zog sie ihr Mieder hoch, um ihre Blöße zu bedecken, aber es verrutschte immer wieder, weil Griffith die hinteren Verschlüsse geöffnet hatte. Vergeblich versuchte sie die Knöpfe mit den Händen zu erreichen, während Scham sie zu überwältigen drohte.
Er sprang leise fluchend auf. „Beruhige dich, du wirst das Kleid noch zerreißen.“
„Zur Hölle mit dir“, sagte sie, als er hinter sie trat und geschickt begann, das Kleid zuzuknöpfen. Wie erniedrigend, dass sie beim Ankleiden auf ihn angewiesen war. Warum konnte er das nur so gut? Das ließ doch nur einen Schluss zu. „Wahrscheinlich tust du so etwas andauernd“, stieß sie voller unerklärlicher Eifersucht hervor. „All deinen Frauen beim Ankleiden helfen ..."
„All meinen Frauen?“ erwiderte er. „Du tust so, als hätte ich einen Harem!“
„Soviel ich weiß, stimmt das auch!“ Ihr dämmerte, dass sie ihn im Grunde kaum kannte. Vielleicht hatte er ja eine Geliebte. Oder zwei oder drei ... Wahrscheinlich waren sie sowieso hübscher als sie. Das Herz wurde ihr schwer bei dieser Vorstellung. „Du musst sehr stolz auf dich sein, dass du mich dazu gebracht hast, mich nicht nur ein-, sondern zweimal wie ein wollüstiges Weib aufzuführen!“ schleuderte sie ihm entgegen. Wie hatte sie nur so leichtsinnig sein können?
„Ich habe dich dazu gebracht?“ Er drehte sie zu sich herum. Seine Gesichtszüge waren angespannt. „Mach nicht mich dafür verantwortlich! Ich habe dich gewarnt, was passieren könnte. Ich habe dich nicht gebeten, hierher zu kommen! Ich habe sogar versucht, dich hinauszuwerfen!“
Das stimmte. Sie hatte die Situation selbst heraufbeschworen. Selbst jetzt, als er mit nacktem Oberkörper vor ihr stand, sehnte sie sich danach, wieder von ihm geküsst und ins Bett zurückgetragen zu werden.
Sie schlug die Hände vor das Gesicht. Ja, sie war wirklich ein wollüstiges Weib. „Du hast Recht. Es ist ganz allein meine Schuld.“
„Ich
Weitere Kostenlose Bücher