Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
jammerte Beka leise, »du kannst doch nicht schon wieder dein ganzes Taschengeld verspielt haben!«
Jessan grinste Beka und den Professor wie ein Taugenichts an.
»Ich fürchte doch, Berran. Und da er wusste, dass unser Onkel beim letzten Mal jede finanzielle Unterstützung abgelehnt hatte, hat er keinen Schuldschein von mir angenommen.«
Die Miene des Professors zeugte jetzt nicht mehr nur von leichter Missbilligung, sondern war eindeutig verärgert. »Sie wollen mir doch nicht eröffnen, Hoheit, dass Sie Ihre Schwester zum Gegenstand einer öffentlichen Wette gemacht haben?«
»Bei den Göttern, erwischt!«, sagte Jessan mit einem unbekümmerten Lachen. Er warf Llannat in ihrem bescheidenen schwarzen Kleid einen kurzen Blick zu. »Sag mir, Cousine Lana, wirst du mich aufnehmen, falls sie mich verstoßen?«
Llannat schnaubte nur leise. Sie ist wohl zu sehr mit ihren Täuschungen beschäftigt, alles andere wird dabei unwichtig , dachte Beka. Nun, ihr haben wir es jedenfalls zu verdanken, dass alle hier im Saal den Zank einer königlichen Familie zu hören glauben, und zwar auf Sapnisch.
Auch der Professor spielte seine Rolle gut. »Hoheit, Sie haben, selbst für jemanden in Ihrer privilegierten Position, die Grenzen des Erlaubten überschritten. Wir werden nach Hause zurückkehren, sobald diese Affäre beendet ist.«
»Aber Onkel«, bat Beka, »müssen wir das wirklich? Es ist doch so trostlos zu Hause.«
»Ich fürchte, wir müssen, meine Liebe«, antwortete der Professor. »Wenn dein Bruder kein verantwortungsvolles Verhalten zeigt, so wird man es ihm beibringen müssen. Wir werden das Versprechen einhalten, das er so unbedacht in deinem Namen gab, und uns dann verabschieden.«
Jessan lachte noch ein zweites Mal und tätschelte sie unter dem Kinn. »Kopf hoch, Schwesterlein … mein Freund Ebenra ist ebenso reich wie charmant. Du würdest an seiner Gesellschaft Gefallen finden, du müsstest dich nur lange genug vom Onkel und der Cousine Lana fernhalten, um es genießen zu können.« Er verbeugte sich und küsste ihr die Hand. »Ich bin fort, meine Herzallerliebsten, auf zur Punsch-Bar! Holt mich, wenn es Zeit wird, diesen Ort mit Schimpf und Schande zu verlassen.«
Als Mediziner ist der Mann eine völlige Fehlbesetzung , dachte Beka und lächelte bei seinem Abgang. Er hätte zur Bühne gehen sollen.
Kommandant Gil lehnte sich mit der Schulter an die Wand. Offen gesagt, im Moment konnte er etwas Halt gut gebrauchen. Mit dem Anschein lässigen Müßiggangs, den er vorher mit dieser Haltung hatte vortäuschen wollen, hatte das jetzt nichts mehr zu tun. Beka Rosselin-Metadi ist also Tarnekep Portree und … die Prinzessin von Sapne. Schauen wir uns doch mal die anderen an, Jervas.
Er ließ seinen Blick von einem Mitglied des sapnischen Hauses zum nächsten wandern. Nach dieser ersten Entdeckung war der Rest allerdings einfach. Der grauhaarige Gentleman zum Beispiel konnte nur der Kopilot der Pride of Mandeyn sein, den man auf den Raumflughäfen den Professor nannte. Und was den Kronprinzen Jamil anging: Wenn das nicht Nyls Jessan ist, der hier einen Adligen spielt, als wäre er so aufgewachsen, dann würde er nie wieder dem Flatpic eines Raumflottenausweises Glauben schenken. Äußerlich lächelte er ein wenig, und innerlich gluckste er vor Vergnügen. Wenn ich wollte, könnte ich also die ganze mysteriöse Geschichte der verschwundenen Krankenstation aufklären, einfach, indem ich ein paar Fragen stelle.
Die Anstandsdame hingegen, die ein eher unscheinbares, unauffälliges Gesicht hatte, war nicht in die Affäre verwickelt. Aber die Pride hatte sich außer Lieutenant Rosselin-Metadi auch eine Adeptin geschnappt. Mistress Llannat Hyfid war eine kleine, dunkle Frau, der Anstandsdame der Prinzessin nicht unähnlich. Ziemlich ähnlich sogar, tatsächlich. Gil dachte an General Metadi und an die Fragen, die er lieber nicht stellte, und wandte sich dann schnell dem nächsten Thema zu.
Falls sich also die Adeptin bei Captain Portree befindet … äh, Beka Rosselin-Metadi, dann muss auch Ari Rosselin-Metadi irgendwo sein. Und er würde hier sicherlich auffallen. Natürlich! Dieser riesige Chauffeur draußen bei den Parkbuchten. Kein Wunder, dass er mir so bekannt vorkam.
Gil nahm sich ein weiteres Glas dieses pinkfarbenen, schäumenden Getränks vom Tablett eines vorbeigehenden Kellners und nippte daran, während er die sapnische Truppe über den hauchzarten Kristallrand hinweg beobachtete. Die Familie
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