Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
aufgenommen hat.« Sie blickte vom Monitor auf. Ihre Miene war ernst. »Möchte jemand einen Blick in die Zukunft tun? Hierfür muss man kein Adept sein.«
Jessan fröstelte. »Was würdest du als Adeptin sagen? Wie viel Zeit bleibt der Republik noch?«
Llannat lächelte ihn niedergeschlagen an. »Lass mich dir etwas über das Prophezeien der Zukunft sagen, Jessan: Meistens ist dies ungefähr so hilfreich wie der Fund eines anonymen Briefes im Briefkasten. Wenn du eine Vorhersage auf Bestellung möchtest, dann solltest du zu einem Wahrsager gehen oder Stöckchen ziehen.«
»Mit anderen Worten«, sagte Beka, »Sie wissen es nicht.«
Die Adeptin seufzte. »Selbst die Vorhersagen von Meister Ransome sind obskur, Captain, und ich spiele nicht annähernd in derselben Liga. Aber ich weiß, was die Selvauren sagen würden.«
»Und das wäre, Mistress?«
»Jage, solange du kannst. Das Wetter könnte sich morgen schon ändern.«
»Verstanden«, sagte Beka. »Das war’s dann also. Aber lasst uns zuerst D’Caer versorgen.«
Jessan hörte das Klicken der Computertastatur, der Professor gab wieder Befehle in die Kontrollanlage des Projektionsraumes ein.
»Das Gas des Immobilisierungssystems gegen Eindringlinge in die Crystal World wird bald wirken«, sagte der Entiboraner. »Danach können die Roboter D’Caer von der Yacht holen und in eine der Hochsicherheitszellen bringen.«
Ari sah ihn neugierig an. »So was haben Sie hier?«
»Natürlich«, sagte der Professor. »Man weiß ja nie, wofür man das mal brauchen kann.«
»Gut«, sagte Beka. »Sie wissen also, was es hier so alles gibt und was wir eventuell noch brauchen werden. Wann also können wir abheben, Professor?«
Der Professor dachte kurz nach. »Wenn wir noch ein Abendessen einplanen und eine volle Nacht Schlaf vor dem Abheben, dann könnten wir innerhalb eines Standard-Tages starten. Allerdings müssen wir uns in diesem Fall sofort an die Arbeit machen, Captain.«
»Dann lasst uns loslegen, meine Lieben. Wir fliegen nach Darvell, und unser Gefangener kann hier herumsitzen, bis wir nach Hause kommen und ihn einsammeln.«
Sofern wir denn nach Hause kommen , dachte Jessan. Aber er hütete sich, das laut zu sagen.
Ari stand in der Mitte der perfekt ausgerüsteten Krankenstation des Asteroiden. Alles war auf dem neuesten Stand, vor ihm lagen die Erste-Hilfe-Box der Hammer , die Notfallausrüstung des Sarcars der Nammeriner Krankenstation sowie eine Sammlung stabiler Kisten und Kartons. Als sich hinter ihm die Tür der Dockingbucht öffnete, drehte er sich um.
Seine Schwester kam mit einem Taschencomputer in der Hand herein. Ari war froh, dass sie ihr Tarnekep-Outfit noch nicht wieder trug, sondern einen Overall und Raumfahrer-Stiefel. Beka war schon unter normalen Bedingungen kein einfacher Typ, aber wenn sie die Miene und das Gebaren ihres schlichtweg unangenehmen Mandeyner Alter Ego annahm, dann verschlechterten sich all ihre natürlichen Eigenschaften nochmals deutlich.
Sie blieb kurz hinter der Tür stehen und betrachtete die Kistenansammlung. »Willst du etwa die gesamte Ausrüstung der Krankenstation einpacken?«
»So viel ich kann«, sagte er. »Ich würde auch den Knochenheiler und die Heilkapsel mitnehmen, wenn ich sicher wäre, dass die Hammer über ausreichend Anschlussstellen verfügt.«
»Sie ist doch ein bewaffnetes Frachtschiff und kein Hospitalschiff«, sagte Beka, blickte sich nochmals im Raum um und schüttelte schließlich den Kopf. »Na ja, du bist hier der Doc.«
»Ich werde die Kisten nach Priorität markieren«, versprach er. »Wie läuft es bei dir?«
»Der Prof arbeitet gerade am Tuning der elektronischen Tarnvorrichtung für die Defiant. «
»Aha«, sagte Ari, zog Kartons mit Tapes für Verstauchungen und einfachen Bandagen aus dem Regal vor sich und packte eine Anzahl davon als untere Lage in eine der Kisten, die in der Nähe standen. Er blickte von den vollen Regalen zu den leeren Kisten. »Wenn ich nur wüsste, wie viele Kubikmeter im Laderaum der Hammer frei sein werden … Wie kommt eigentlich ein Gentleman aus Entibor an ein Raumschiff, das von Magiern gebaut wurde?«
Seine Schwester tippte einen Code in den Computer. »Ich habe ihn nie gefragt«, sagte sie. »Ich denke, es ist seine eigene Angelegenheit, was er damals gemacht hat.«
»Selbst wenn das den Handel mit der Magierwelt einschließt? Das wäre immerhin Hochverrat.«
Beka sah verärgert aus. »Glaub mir, Ari, du kannst manchmal ziemlich spießig sein. Er
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