Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
ein solcher Test ein wenig drastisch wirken«, sagte er, »aber er ist zumindest effektiv. Da Sie sich entschieden haben, mir zu vertrauen, Captain, darf ich Sie vielleicht noch um eines bitten?«
»Kommt darauf an«, sagte Beka. »Was wollen Sie?«
Er machte eine beiläufige Handbewegung. »Nur einen Tropfen Ihres Blutes.«
»Wofür brauchen Sie das, zum Teufel?«
»Eine zusätzliche Verifizierung«, antwortete der Professor. »Es sind doch die Feinheiten, die die Arbeit eines Künstlers ausmachen. Zur selben Zeit, als ich die Defiant … übernommen habe, sozusagen, bin ich auch in den Besitz eines Verbandskastens gekommen. Da er von Magiern stammt, gehörte auch ein Notvorrat an Gewebe dazu, der zum allgemeinen Gebrauch dienen sollte.«
»Wollen Sie mich reduplizieren?« Beka trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. »O nein, daraus wird nichts.«
Der Professor hörte sich verärgert an. »Ein biochemisch versierter Magier mit einem voll ausgerüsteten Labor wäre vielleicht in der Lage, aus diesem Stück organischer Materie einen Replikanten zu schaffen, aber das übersteigt meine Fähigkeiten. Es handelt sich lediglich um das Gewebe einer Erste-Hilfe-Ausrüstung; es ist zwar nicht spezifisch, aber wenn man es statt eines Pflasters oder Synta-Fleisches auf eine offene Wunde legt, heilt die Verletzung über Nacht, ohne eine Narbe zu hinterlassen.«
»Praktisch«, sagte Beka. »Aber das Blut …«
»… ist eine Möglichkeit, das Spiel zu eröffnen«, sagte der Professor. »Die Amsroto braucht noch einen Piloten – oder zumindest die überzeugenden Überreste eines solchen.«
Beka nickte und lächelte. »Professor, mir gefällt, wie Sie denken.«
Gut sechzehn Stunden später näherte sich die Hammer dem Austrittspunkt im System von Artat – die frisch umbenannte und umbeladene Amsroto war mit Landekrallen an ihrem Bauch befestigt. Beka hatte auf diesem Teil der Reise die Hyperraum-Geschwindigkeit der Warhammer im normalen Bereich gehalten – und sogar knapp darunter –, so dass die Kontrollinstrumente alle im grünen Bereich geblieben waren. Nur gelegentlich blinkte eine gelbe oder rote Warnlampe wegen des doppelten Gewichts auf.
Die Lichter verschwammen, und Beka konnte ein Gähnen kaum unterdrücken. Sie zählte zurück: Es waren fast achtundvierzig Stunden vergangen, seit sie zuletzt geschlafen hatte, als die Hammer auf Autopilot in Richtung Mandeyn unterwegs gewesen war.
Gut, dass jetzt nicht mehr viel passieren kann. Ich seh schon fast alles doppelt.
»Sind Sie sicher, dass der Plan funktioniert?«, fragte sie den Professor. Sie wollte ihre Gedanken nicht noch mehr abschweifen lassen.
»Natürlich funktioniert er«, versicherte ihr Passagier. »Niemand setzt ein Kopfgeld auf eine Leiche aus. Und jeder Holokanal in dieser Galaxie wird die Nachricht senden, dass die reiche, berühmte und schöne Beka Rosselin-Metadi sich selbst und das historische Raumschiff ihres Vaters über irgendeine Hinterwelt verstreut hat.«
Wenn Papa herausfindet, dass ich noch am Leben bin , dachte Beka, bringt er mich um, und zwar nur, weil ich ihm das antue. »Ich bin aber nicht reich«, antwortete sie laut. »Berühmt auch nicht und erst recht nicht schön.«
»Das werden Sie aber sein, sobald die Nachrichtenssprecher mit Ihnen durch sind«, versprach der Professor. »Wenn die Trauerfeierlichkeiten offiziell abgeschlossen sind, können wir nach Mandeyn zurückkehren und die Spur wieder aufnehmen. Wer auch immer Ihren Tod wünscht, Captain, steht sehr wahrscheinlich in Verbindung mit der Person, die auch die Ermordung Ihrer Mutter befohlen hat.«
Sie sah ihn forschend an. »Und warum sind Sie sich so sicher, dass wir die beiden finden können?«
»Ich war nicht nur Waffenmeister Ihres Hauses, ich habe auch noch einige andere Tätigkeiten ausgeübt«, sagte der Professor. »Und als Fachmann in diesem Metier … ich werde sie finden!«
Einen Augenblick lang waren nur die Außengeräusche der Hammer zu hören. »Also«, sagte Beka, als die Pause lange genug gedauert hatte, »wie finden wir den Attentäter? Die Galaxie da draußen ist doch ziemlich groß.«
»Die Person zu finden, die den Job ausgeführt hat, ist der leichtere Teil«, antwortete der Professor. »Nur sechs Personen in diesem Metier sind überhaupt in der Lage, ein so subtiles Attentat durchzuführen. Da ich es aber nicht gewesen bin, bleiben also noch fünf, die wir abklopfen müssen.«
»Was springt eigentlich bei all dem für
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