Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
Darüber, dass die HiKomm-Nachrichten von anderen Planeten jetzt seit drei Tagen ausgefallen waren und das Namport HoloVid-Network alte Geschichten von vor fünf oder sechs Monaten aufwärmte, damit die Leute es nicht merkten. Darüber, dass der Medizinische Dienst der SpaceForce seine Pforten geschlossen und jeglichen Urlaub gestrichen hatte; darüber, dass sich Suivi Point von der Republik losgesagt hätte und die äußeren Planeten revoltierten. Selbst das schlechte Wetter wurde auf irgendeinen miesen Trick zurückgeführt.
Noch ein Grund mehr, froh zu sein, dass du nicht mehr bei Freling’s arbeitest, sagte sie sich. Denn das ist genau eine dieser Nächte, in der die Perversen aus ihren Löchern kriechen.
Ein heftiges Klopfen an der Tür riss sie aus ihren trüben Gedanken. Sie eilte zum Eingang und warf einen Blick durch das Guckloch hinaus. Vor der Tür stand zu ihrer großen Überraschung Owen. Er war erst vor etwas mehr als einer Stunde zu seiner Arbeit in der Wäscherei gegangen und hätte erst am nächsten Morgen zurückkommen sollen. Sie schloss die Tür auf und ließ ihn herein.
»Was gibt’s?«, fragte sie, kaum dass er ihre Wohnung betreten hatte.
Er antwortete nicht sofort, sondern wartete, bis sie die Tür hinter ihm abgeschlossen hatte. »Willst du ins Refugium?«, fragte er dann.
Sie starrte ihn verblüfft an. »Jetzt sofort?«
»Allerdings«, gab er zurück. »Die Planetenversammlung wird den Raumhafen morgen Mittag schließen.«
»Sie werden den … Wo hast du das denn her?«
»Ich habe es bei der Arbeit gehört. Einer der Stammgäste des Badehauses ist Angestellter im Zollbüro. Klea, du musst dich heute Nacht entscheiden. Willst du weggehen oder hierbleiben?«
»Gehen«, erwiderte sie ohne nachzudenken. Als sie jetzt so plötzlich vor die Wahl gestellt wurde, fiel ihr die Entscheidung überraschend leicht.
»Dann pack das Nötigste zusammen. Wir müssen so schnell wie möglich zum Raumhafen. Morgen früh wird dort das blanke Chaos herrschen.«
Sie stopfte bereits saubere Kleidung und Unterwäsche in den uralten Rucksack, den sie vor einer gefühlten Ewigkeit vom Bauernhof mit hierhergebracht hatte. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich ihn wegwerfen sollte , dachte sie etwas benommen. Ein Glück, dass ich nie auf mich selbst gehört habe.
»Liegt denn ein Raumschiff im Orbit, das nach Galcen fliegt?«
»Das weiß ich nicht, und das spielt auch keine Rolle. Erstmal müssen wir von diesem Planeten wegkommen. Dann können wir immer noch überlegen, wie wir nach Galcen kommen.«
»Und wie bekommen wir genug Geld für die Passage?«
Er machte eine ungeduldige Handbewegung. »Sorg dich nicht wegen des Geldes. Darum kümmere ich mich. Das Wichtigste ist erst einmal, dass wir überhaupt ein Schiff finden.«
Sie schloss den Rucksack und schlang ihn sich über die Schultern. »Wenn du das sagst. Gehen wir.«
»Aber vorher müssen wir noch etwas erledigen«, meinte er. Er sah sie ganz offen an. Seine braunen Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz wirkten. Als er weitersprach, nahm seine Stimme einen formellen Singsang an. »Klea Santreny, kommst du nur zu den Adepten, um instruiert zu werden, oder nimmst du die Stelle als Lehrling an, die man dir anbietet?«
»Was meinst du mit ›nimmst du die Stelle als Lehrling an‹?«
»Antworte mit Ja oder Nein«, erwiderte er. »Bitte. Es ist wichtig.«
Sie stand eine Minute da und spürte, wie ihr Leben um sie herum wogte, den Bäumen eines Waldes ähnlich, der vom Wind gepeitscht wird. Aus allem, was ich jemals getan habe, konnte ich mich herauswinden. Aber was ich jetzt sage, wird mein ganzes Leben für immer verändern. Sie holte tief Luft.
»Ja.«
Owen atmete erleichtert aus. »Gut. Da du jetzt ein Lehrling der Gilde bist, kannst du, sollte mir etwas zustoßen oder sollten wir getrennt werden, jeden Adepten oder jedes Gildehaus in der Zivilisierten Galaxie um Hilfe bitten.«
Er hielt inne und sah sich suchend in ihrer kleinen Wohnung um. »Du brauchst einen Stab.«
»Wofür? Du hast doch auch keinen.«
»Das ist etwas anderes … mein Lehrer auf Galcen hat meinen für mich behalten.«
Er durchquerte den Raum mit wenigen Schritten, trat in die Kochnische und nahm den Besen, der in der Ecke stand. Es war ein einfacher Besen, das Produkt einer ansässigen Firma, ein Besen, wie ihn die Bauern aus Grrch -Holz und Getreidestroh fertigten und für einen Viertel-Kredit pro Stück verkauften.
Mühelos zerbrach Owen den Besen und
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