Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
Botschafter wirkte interessiert. »Verstehe. Sie glauben also, dass der Durchbruch der Magier nur in einem kleinen Sektor geschehen ist?«
»Hmm … sagen wir, ich vermute, dass sie ihre gesamten Streitkräfte an einem einzigen Punkt konzentrieren mussten, um Erfolg zu haben.«
»Interessant. Wir werden sehen, was wir tun können, um Ihnen ein solches Schiff zu besorgen. Bis dahin, Commodore, lassen Sie uns ein wenig flanieren …«
Sie begannen einen gemächlichen Marsch durch den Empfangssaal, wobei sie am Buffet stehen blieben, um Gil ein Karamelltörtchen und ein Glas mit sprudelndem, pinkfarbenem Punsch zu besorgen. Die Engelvögel, gefüllte Teigtaschen, waren bedauerlicherweise schon längst aufgegessen worden. Der Botschafter nickte den Gästen liebenswürdig zu, ließ seinen Blick dabei jedoch durch die Menge gleiten, als suche er nach einer besonderen Person.
Schließlich leuchteten seine Augen auf, und er änderte abrupt die Richtung. Er zog Gil hinter sich her, als er auf einen gebrechlichen, uralt aussehenden Mann zusteuerte, der einen zwar altmodischen, aber makellos geschnittenen Frack trug.
»Adelfe!«, rief er. »Wie entzückend, Sie hier zu sehen! Adelfe, ich weiß, dass Sie nur zu gerne meinen guten Freund Commodore Jervas Gil kennenlernen möchten! Commodore, ich möchte Ihnen Adelfe Aneverian vorstellen, den erbgesessenen Präsidenten von Perpayne.«
Gil verbeugte sich so formell er konnte. »Ich fühle mich geehrt, Präsident Aneverian«, sagte er.
Außerdem fühlte er sich ungeheuer erleichtert. Perpayne war eine ausgesprochen wohlhabende Welt, die zwar offiziell neutral war, in der Praxis jedoch schon sehr lange als ein Freund der Republik und regelmäßiger Handelspartner, wenn auch als kein Freund von Ophel galt. Perpaynes durch Erbfolge an die Macht gekommener Präsident galt allgemein als das reichste Individuum der Zivilisierten Galaxis. Er war jemand, der die Karipavo und ihre Schwesterschiffe mit dem Wechselgeld hätte reparieren lassen können, das er am Ende eines Tages in seinen Hosentaschen fand.
Wenn der Botschafter der Republik auf Ophel es darauf anlegte, Adelfe Aneverian zu umgarnen, damit er zur Geldquelle hinter der weiteren Existenz der Netzpatrouillenflotte wurde, nun, dann war Commodore Jervas Gil auch mehr als bereit, dem guten Botschafter nach Kräften dabei zu helfen.
Als Klea Owen schließlich einholte, hatte er bereits die Menschentraube vor den Türen des Terminals durchquert und den Raumhafen selbst verlassen. Er marschierte so schnell über die Hafenstraße, dass Klea laufen musste, um mit ihm Schritt zu halten. Sie hatte große Angst, denn sie glaubte nicht, dass Owen wusste, wohin er ging.
Schließlich erwischte sie seinen Ärmel. »He!«
Er blieb stehen und drehte sich um. Der Miene auf seinem Gesicht nach zu urteilen hätte sie vermutet, dass er sie gar nicht wahrnahm, bis er endlich sprach. »Was ist denn, Klea?«
»Hör mal«, sagte sie. »Ich weiß, dass die Nachrichten schlecht sind … falls das, was der Mann sagte, wirklich wahr ist …«
»Es ist wahr.«
»Also gut, es ist wahr. Aber das ändert doch nichts an der Tatsache, dass wir ein Problem haben … und zwar einen ganzen Haufen von Problemen, angefangen mit einer Leiche, die auf dem Boden vor meiner Wohnung liegt. Wir können nicht dorthin zurück, aber irgendwo müssen wir doch schließlich bleiben.«
Noch immer umklammerte sie seinen Ärmel; ohne ihn loszulassen sah sie sich hektisch auf der Hafenstraße um, suchte nach einem Ort, der ihnen möglicherweise vorübergehend Zuflucht gewähren könnte. Das bunte Holoschild und das hell erleuchtete Innere eines Nudelimbisses fiel ihr ins Auge.
»Da«, sagte sie, setzte sich in Richtung des Restaurants in Bewegung und zog Owen hinter sich her. »Dort können wir uns eine Weile hinsetzen und reden.«
In dem Imbiss fanden sie einen freien Tisch dicht an der Straße; Klea nahm ihren Rucksack ab und stellte ihn auf einen der Stühle. Dann schob sie Owen in Richtung des freien Stuhls und beobachtete ihn, bis er sich gesetzt hatte.
»Also gut«, sagte sie. »Du hast mir erzählt, dass du dich um das Geld kümmern würdest. Hast du denn auch genug davon bei dir, um ein Nudelgericht und etwas Ghil bezahlen zu können?«
»Ja«, antwortete er.
»Gut. Dann gib mir etwas Bargeld, und bleib sitzen, bis ich zurückkomme.«
Sie nahm die schmutzigen und zerknitterten Creditscheine, die er aus der Brusttasche seines Overalls zog, und ging damit zum
Weitere Kostenlose Bücher