Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
Tresen. Fünf Minuten später trug sie ein Tablett mit Nudeln und Ghil zum Tisch zurück.
Zu ihrer Erleichterung war Owen noch immer da. Sie stellte das Tablett auf den Tisch, schob ihren Rucksack vom Stuhl auf den Boden und setzte sich Owen gegenüber.
»Iss etwas«, forderte sie ihn auf. »Nichts ist so schlimm, wie es aussieht, wenn man es mit leerem Magen betrachtet.«
Einen Moment lang schien es, als wollte er sich weigern. Dann jedoch zuckte er mit den Schultern und nahm eine Gabel in die Hand. »Außerdem ist es auch sinnlos, nicht zu essen«, erklärte er. »Was ist das?«
»Nudeln mit Aal«, erwiderte sie. Ihr wurde fast schwindlig vor Erleichterung, weil er endlich wieder mit ihr sprach. »Gutes, solides Bauernessen. Da, wo du herkommst, gibt es keine Aale, stimmt’s? Das heißt, woher kommst du eigentlich?«
»Von Galcen«, erwiderte er.
Aus der Tasse, die sie hielt, schwappte Ghil über ihre Hand. Sie ließ die kochende Flüssigkeit auf den Tisch tropfen.
»Oh, verdammt. O Owen, das tut mir so leid.«
Er schüttelte den Kopf. »Das muss es doch nicht. Es hat nichts mit dir zu tun. Bis vielleicht auf die Tatsache, dass du im Refugium studieren musst. Nachdem Galcen in die Hände der Magierlords gefallen ist, gibt es kein Refugium mehr und auch keine Gilde, soweit ich das einschätzen kann …« Seine Stimme brach, und er schien am ganzen Körper zu beben. »Ich hätte da sein sollen, als es geschah.«
»Was hättest du denn ausrichten können? Ich meine, he, du bist schon ein ziemlich heißer Bursche, sicher! Aber auch jemand, der so heiß ist wie du, kann nicht ganz allein eine Invasion aufhalten.«
»Nein«, bestätigte er. Nach seinem Schweigen von vorhin schienen die Worte jetzt nur so aus ihm herauszusprudeln, voller Schmerz und Dringlichkeit. »Ich wollte dort sein. Ich habe Meister Ransome gebeten, mich während des Winters im Refugium zu lassen, um die neuen Lehrlinge zu unterrichten. Aber er hat mir befohlen, stattdessen hierhin zu gehen. Er wusste es … er muss es gewusst haben! Er wusste, wie nah die Gefahr war, aber er hat mich trotzdem nach Nammerin geschickt, statt mich bei ihm zu lassen, wo ich doch hätte helfen können.«
»Vielleicht wollte er dich in Sicherheit wissen?«
»Ich habe ihn nie um Sicherheit gebeten«, erwiderte Owen. Er war jetzt so bleich wie zu dem Zeitpunkt, als er die Neuigkeiten am Terminal gehört hatte. Seine finstere Miene machte Klea Angst. »Fast zehn Jahre lang habe ich seinen Worten als meinem Lehrer gehorcht und alles getan, um der Gilde zu dienen. Die Orte, an die ich mich begab, und die Dinge, die ich tat, waren alles andere als sicher. Und dann, als der Feind, den wir die ganze Zeit über beobachtet hatten und dem wir gefolgt waren, sich endlich bereit machte, um zuzuschlagen, in ebendiesem Moment schickt er mich nach Nammerin, wo er bereits einen Adepten platziert hatte und wo in der ganzen Zeit, in der ich mich auf dem Planeten befand, der hiesige Magierkreis nichts weiter getan hat, als mich windelweich zu prügeln, nachdem sie mich beim Lauschen erwischt hatten. Hier stimmt etwas nicht, Klea; irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht.«
4. Kapitel
Asteroidenbasis
RSF Selsyn-bilai: Infabede-Sektor
Beka hatte schon längere Hyperraum-Transits absolviert als denjenigen von Galcen zur Asteroidenbasis des Professors. Aber keiner war ihr jemals so unendlich lang vorgekommen. Die wenigen Reparaturen, die sie erledigen konnte, ohne außerhalb des Schiffes zu arbeiten, waren schon bald bewerkstelligt, so dass sie nun nichts weiter zu tun hatte, als den Autopiloten zu überwachen, durch die Gänge der Warhammer zu marschieren und zu versuchen, etwas zu schlafen.
Bei diesem Versuch hatte sie nicht allzu viel Glück. Häufig wurde sie mitten in der Schiffsnacht wach, aufgerüttelt von einem Alptraum, an den sie sich dann nicht mehr erinnern konnte; später lag sie da und starrte an die dunkle Decke, bis sie schließlich, getrieben von Verzweiflung, aufstand, sich anzog und erneut durch die einsamen Gänge marschierte.
Endlich stieg die Warhammer innerhalb des Asteroidenfeldes aus dem Hyperraum auf, das die genaue Lage des Verstecks des Professors verbarg. Die Kammern und Gänge der geheimen Basis drangen bis tief in das Innere des Asteroiden vor; selbst Beka kannte nur die oberen Ebenen. Wie ihr ehemaliger Kopilot diesen ganzen Komplex überhaupt erworben hatte und von wem, das wusste sie nicht. Allerdings war in letzter Zeit ein Verdacht in ihr
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