Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
und deutete auf den Raum, »und es ist auch noch Cha’a in der Kanne.«
LeSoit schwang die Beine von der Beschleunigungscouch auf das Deck. »Ich nehme dein Angebot gerne an.«
Während er hinüberging, wandte sich Beka an Jessan. Der Khesataner steckte die Hände in die Taschen seines Morgenmantels und lehnte sich mit gelassener Eleganz gegen das Schott. Wer ihn nicht kannte und nicht wusste, was er in diesen Taschen trug, hätte ihn für vollkommen entspannt halten können.
Beka ließ sich nicht täuschen. »Du kannst deine Artillerie jetzt loslassen, Nyls. Wir stehen alle auf derselben Seite.«
»Wenn du das sagst, Captain.«
»So ist es. Und es könnte sein, dass wir diese Chance dringend brauchen.«
»Vielleicht.« Aber Jessans Gesichtsausdruck verriet seine Zweifel.
LeSoit kehrte mit zwei Bechern Cha’a aus der Kombüse zurück. Er gab Beka einen davon und setzte sich an das andere Tischende. Auch er war nicht so entspannt, wie er vorgab. Seine Knöchel waren weiß vor Anspannung, so fest umklammerte er den Plastikgriff des Bechers.
Beka betrachtete ihren Cha’a. »Du hast dir also gemerkt, dass ich ihn schwarz trinke.«
LeSoit schüttelte den Kopf. »Nicht, nein«, antwortete er fast lächelnd. »Ich trinke meinen immer so, und ich war mir nicht sicher, wie du reagieren würdest, wenn ich etwas in dein Getränk mische.«
»Ich vertraue dir«, entgegnete Beka. »Doc dagegen wird gelegentlich leicht paranoid, man sollte ihn also gar nicht erst misstrauisch werden lassen. Das kann sehr ungesund sein, wenn du verstehst, was ich meine.«
Sie nippte an ihrem Cha’a. »So, Schluss jetzt mit dem Geplänkel. Kommen wir zum geschäftlichen Teil. Sag mir, was deine ehemaligen Arbeitgeber von dir erwarten.«
»Schnelligkeit, Diskretion und Erfolg«, entgegnete LeSoit. »Aber ich nehme an, du bist mehr an den Details interessiert.«
»Stimmt genau.«
»Okay, ich soll das Raumschiff unter Kontrolle bringen und die Pride an den Ort befördern, der zurzeit meine Basis bedeutet. Und nicht nur das Schiff, sondern … ich soll auch noch deine Leiche mitbringen. Mein Boss möchte sie persönlich sehen.« LeSoits Mund zuckte kaum merklich unter seinem dünnen Schnurrbart. »Du musst ihn irgendwie richtig verärgert haben.«
Beka zuckte die Achseln. »Wer weiß? Ich habe in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Leuten verärgert. Hat dein Boss einen Namen, mit dem ich vielleicht ein Bild verbinden könnte?«
»Es ist ein Mistkerl aus Rolny mit einem grobschlächtigen Gesicht«, antwortete LeSoit. »Sein Name lautet D ’Caer.«
»Ebenra D ’Caer?«
»Genau der.«
Beka empfand eine tiefe Genugtuung bei diesen Worten. Das Schwein ist also noch gesund und munter! Sie musste unwillkürlich lächeln.
»Man kann wohl sagen, dass ich ihn geärgert habe«, sagte sie. »Wenn du für Ebenra D ’Caer arbeitest, dann bist du auf der Leiter schon fast ganz oben angekommen.«
Das Leichenschauhaus von Prime Basis war ein fensterloser Raum im Keller des Hospitals. Das grelle, weiße Deckenlicht schluckte alle Farben und ließ den Ort noch trostloser aussehen, als er ohnehin schon war. Und die Realität war nach Ansicht Ochemets eigentlich schon trostlos genug.
Schlecht gelaunt hoffte er, dass Errec Ransome den Ort genauso unangenehm fand. Sie waren auf Verlangen des Meisters der Gilde hierhergekommen, nachdem er ihnen zunächst die Kellerräume gezeigt hatte, wo Commander Quetayas Leiche gefunden worden war. Jetzt standen Ransome und Ochemet zusammen mit Captain Gremyl vor den durchsichtigen Wänden der Stasisbox. Vom Spannungsfeld der Box geschützt, wirkte die verstorbene Assistentin von Metadi wie die groteske Parodie eines Patienten, der in einer Kapsel für die beschleunigte Heilung schläft.
Die Stasis hatte verhindert, dass der Leichnam seit seiner Entdeckung noch weiter verfallen war, aber die fahle, graue Haut und das verbrannte Fleisch um die Blasterwunde herum waren ebenso hässlich wie zuvor. Ochemet hatte zwar in den grausamen Kämpfen während der endgültigen Befriedung der Magierwelten noch weitaus Schlimmeres gesehen, aber das Schicksal der Frau ging ihm dennoch nahe. Etwas Derartiges hätte einem effizienten, gewissenhaften Offizier unter seinem Kommando auf einer Basis in Friedenszeiten nicht passieren dürfen.
Errec Ransome schaute mittlerweile schon minutenlang auf die Stasisbox, ohne ein Wort zu sagen, dann legte er eine Hand auf den glasklaren Deckel und schloss die Augen. Was er auf diese
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