Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
erhebliche Schwierigkeiten.«
Gremyl seufzte. »Sie machen es Besuchern auch nicht gerade leicht. Aber letztlich spielt es keine Rolle. Wenn dies ein Kampfeinsatz irgendwo in der Provinz wäre, hätten wir auch kein Leuchtfeuer. Ich komm schon klar.«
Ein paar Minuten später sahen sie das grün und weiß blinkende Leuchtfeuer des Landeplatzes. Gremyl setzte neben dem flachen Kontrollgebäude aus Beton auf und benötigte hierzu nur wenig Raum, da sie ein Aircar mit Nullgravs flogen. Der ungenutzte Teil des Landestreifens dehnte sich unter ihnen aus, es war einer von mehreren mit verschiedenen Kompasspeilungen. Ochemet vermutete, dass die verschiedenen Landestreifen ein Relikt aus alten Zeiten waren, als man sogar die Windrichtung bei der Landung hatte berücksichtigen müssen.
Aber an diesen Streifen ist noch etwas anderes merkwürdig , bemerkte er einige Sekunden später. Wer sie benutzt, fliegt auf keinen Fall über das Refugium, gleichgültig ob er landet oder startet.
Aus reiner Neugierde rief er die Karten von Treslin auf und entdeckte ohne große Überraschung, dass der gesamte Bereich des Refugiums als eingeschränkter Flugraum markiert war. Er nickte und fragte sich, wann diese Beschränkung in Kraft getreten sein mochte. Irgendjemand in der Regierung von Galcen oder vielleicht sogar noch weiter oben musste der Adeptengilde einen großen Gefallen schuldig gewesen sein, wenn sie so etwas hatte durchsetzen können.
Ochemet und Gremyl stiegen aus dem Aircar und eilten durch den kalten Nieselregen zum Kontrollgebäude hinüber. Die Eingangstür öffnete sich, und sie traten in die Flugabfertigung des Refugiums. Es handelte sich um einen einzigen großen Raum mit einer beeindruckenden Ansammlung von Sensoren und Kommunikationsgeräten. Die wurden von einem Adepten bedient, der neben einer großen Kanne Cha’a saß.
Der Adept war ein jüngerer Mann in einem schlichten schwarzen Overall, dessen Augen älter aussahen als sein Gesicht. Ein langer Stab aus poliertem Holz lehnte an der Wand neben seinem Tisch. Falls ihn die Rangabzeichen an Ochemets Uniform beeindruckten, ließ er es sich nicht anmerken. Seine Begrüßung war allerdings freundlich.
»Willkommen auf dem Flugfeld des Refugiums, General …«
»Ochemet. Ich bin der KO der Galcen Prime Basis. Und dies hier ist Captain Gremyl, mein Sicherheitschef.«
Der Adept neigte höflich den Kopf. »General Ochemet, Captain Gremyl, kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
»Sie selbst nicht«, antwortete Ochemet. »Gibt es einen Shuttle von hier zum Refugium?«
Der Adept wirkte belustigt. »Meistens gehen wir zu Fuß.«
»Wie weit ist es?«, fragte Gremyl.
»Bei gutem Wetter ungefähr drei Stunden.«
»Und jetzt regnet es gerade«, bemerkte Ochemet. »Wir müssen in einer dringenden Angelegenheit mit Meister Ransome sprechen.«
Der Adept wurde wieder ernst. »Persönlich?«
Ochemet nickte. »Ja.«
»Dann warten Sie hier, bis meine Ablösung in einer Stunde kommt. Dann können wir zusammen zurückfahren.«
»Gibt es noch eine andere Möglichkeit?«
Der Adept schüttelte den Kopf. »Leider nicht.«
»Dann warten wir«, entgegnete Ochemet. »Wir haben schon sechs Stunden hinter uns, eine weitere wird uns auch nicht umbringen.«
»Mit Vergnügen – Captain Rosselin-Metadi.«
Beka erstarrte.
Verdammt, Ignac, willst du sterben?
LeSoit hatte sich nicht bewegt und auch nicht weggesehen. Er saß nur da und beobachtete sie scharf. Beka zwang sich zur Ruhe.
Du musst ihn nicht gleich töten. Finde erst heraus, was er hier überhaupt vorhat.
Sie sah Jessan nicht an. Das brauchte sie gar nicht, denn seine Anspannung konnte sie auch so fühlen. Ein Wort, ein Zeichen genügte, und Ignaceu LeSoit würde ihr Geheimnis nur noch den Toten verraten können.
»Gut geraten, Ignac«, sagte sie schließlich. »Wann haben Sie es herausgefunden?«
»Erst vor ein paar Minuten. Als Sie sprachen.« Er hielt inne. »Ich hatte geglaubt, dass man Sie bei dem Unfall der Warhammer vor Port Artat getötet hätte.«
Beka zog eine Augenbraue hoch. »Man?«
»Wer auch immer Ihren Tod wollte.« Eine weitere Pause. »Ich arbeite zurzeit für ebendiese Leute.«
»Oh, tatsächlich?« Jessans Stimme klang ruhig, aber auch stark gedämpft, ein sicheres Zeichen dafür, dass der Khesataner in einer gefährlichen Stimmung war. »Wie interessant. Captain …«
»Nein«, unterbrach sie kategorisch, ohne sich umzuschauen. »Wenn ich ihn töten will, dann erledige ich das selbst.
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