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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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zwischen sich und seinem Captain.
     

 
5.
     
    Spock zog nur eine Braue in die Höhe, als die Romulanerin am Pokertisch des Saloons Platz nahm. Mehr bedurfte es nicht zur Begrüßung. Mit Sicherheit mißfiel ihr Omnes »Meine Liebe«, ebenso wie ihr vor Jahren Kirks Zudringlichkeit zuwider gewesen war.
    Wenn Spock nur wüßte, welche Rolle ihr in Omnes Spiel zugedacht war, oder was sie selbst spielte. Sie könnte eine Hilfe sein.
    Omne erschien mit den Gläsern und einer Handvoll Chips. Allmählich begann er Spock zu langweilen, er und seine geschliffene Zunge, seine Spielzeuge, seine ganze Art. Spock wußte, daß er sich dennoch weiter voll auf ihn konzentrieren mußte. Es war gefährlich. Vielleicht wollte Omne ihn nur einschläfern. Und jedes Spielzeug, jeder Spleen besaß System, war ein Stein in der Mauer, hinter der Omne sich verbarg.
    Spock hatte das Pokern von Jim Kirk gelernt. Er wußte, daß nicht mit Geld gepokert wurde, sondern mit Worten. Und er ließ Omne das Spiel eröffnen.
    »Nun, Mr. Spock«, sagte der Riese. »Wir alle wissen natürlich, daß Sie nicht so schnell aufgegeben haben. Wir haben nur den Wert der Einsätze geprüft und festgelegt, nicht wahr? Ein Spiel ohne Limit.«
    »Kein Limit«, bestätigte der Vulkanier. »Nennen Sie die Details.«
    »Sehr einfach. Sie haben sich darüber Gedanken gemacht, weshalb sich dies alles um Sie dreht?«
    »Allerdings.«
    »Weil Sie Vulkanier sind, mein Lieber. Mit dem Vulkan steht und fällt die Galaxis. Mit Ihnen steht und fällt der Vulkan. Ich weiß um das Ansehen Ihrer Familie auf Ihrem Heimatplaneten und um Ihre und Ihres Vaters Bemühungen, den Vulkan vor einem Bruch mit der Föderation wegen der Einmischung der Menschen in die Bräuche anderer Völker zurückzuhalten.«
    Spock zuckte die Schultern. »Überschätzen Sie mich nicht. Mein Vater und der Vulkan werden sich von nichts beeindrucken lassen, das ich unter Druck tue oder sage.«
    »Man wird nicht merken, daß Sie unter Druck stehen. Deshalb war es nötig, Ihnen einen plausibel erscheinenden Grund für Ihre plötzliche Erkenntnis der Fehler der Föderation und Ihres Freundes zu geben – Kirks Tod. Sie werden ihn denunzieren, mehr aus Sorge als aus Verärgerung, und die Galaxis wird zum großen strahlenden Mann vom Vulkan aufblicken und hören, was er zu sagen hat. Dies ist Ihre Rolle.«
    Spock preßte die Kiefer aufeinander. Dieser Mann liebte tatsächlich die Perfektion. Kein Limit – das galt auch für seine Skrupellosigkeit.
    »Etwas stört in Ihrer Theorie«, sagte er. »Sie können nicht die Absicht haben, einen James T. Kirk lebend mit mir gehen zu lassen. Deshalb muß ich die Rolle ablehnen.«
    »Warten Sie ab, Spock.« Omne lächelte die Romulanerin an. »Der Commander begehrt Sie. Das ist Ihre Privatsache, meine Liebe, aber mit Ihnen steht und fällt das Imperium. Auch Sie werden von meinem Spiel profitieren – von der Rolle, die ich Spock zugedacht habe. Es wird eine Allianz zwischen uns geben, und Sie werden dafür sorgen, daß das Romulanerreich mit seiner ganzen Macht hinter ihr steht. Durch diesen Schachzug haben Sie die Neutrale Zone vom Leib, und vereint werden wir stark genug sein, den Kampf gegen die Föderation wieder aufzunehmen. Sie bekommen Ihren teuren Vulkanier – und als Zugabe einen ebenso teuren Freund, den Sie in den Tiefen Ihres Imperiums verstecken können.«
    »Ihr Irrtum ist«, antwortete sie kühl, »daß Sie glauben, das Imperium würde Sie brauchen. Sie brauchen es weit nötiger als ich Sie.«
    »Falsch! Ich habe den Preis des unkäuflichen Spock.«
    Sie zuckte die Schultern. »Mr. Spock ist nicht mein Preis, oder er selbst hätte mich schon vor langer Zeit kaufen können. Ich bin der Käufer.«
    Omne breitete die Arme aus. »Vielleicht war er nur für Ihren Preis nicht zu haben.«
    Ihre Schultern strafften sich, doch immer noch lächelte sie Omne an. »Ich mache Ihnen ein Gegenangebot. Sofortige Unterstützung durch das Imperium, um Ihrer Allianz Leben einzuhauchen, und als Gegenleistung eine bestimmte Reproduktion. Sie und das Negativ – die Matrix.«
    Omne lachte schallend. »Das ist alles? Ich gäbe Ihnen damit Spocks Preis in die Hand – und viel mehr! Mit der Matrix hätten Sie bald auch das Geheimnis selbst, den Preis für die ganze Galaxis!«
    Der Commander nickte. »Daran dachte ich.«
    »Sehr bescheiden und offen, meine Liebe.« Omne lehnte sich zurück und ließ seine Armmuskeln unter dem dünnen schwarzen Stoff seiner Kombination spielen.

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