Der Preis der Unsterblichkeit
»Was wären Sie gerne? Kaiserin des Imperiums und Oberbefehlshaber? Mit Spock als Prinzgemahl und Kirk als Hofnarren? Sie könnten die Galaxis beherrschen, wenn Sie den Prozeß kennen würden. Auf jedem Planeten gibt es eine Zentralfigur, die Angehörige hat, Frau, Kinder, Freunde – Preise! Natürlich werden Sie einsehen, daß ich nicht die Absicht habe, mein Geheimnis preiszugeben. Allerdings könnte ich Ihnen damit hier und da einen Gefallen tun.«
»Sie sind sich dessen bewußt, daß ich Sie nicht am Leben lassen kann, solange Sie über das Verfahren verfügen.«
Wieder das schallende Lachen. »Die Lady erhöht den Einsatz.« Omne schüttelte den Kopf. »Nein, meine Liebe. Ihr Spiel ist eine Nummer zu groß für Sie. Sie haben nicht die Karten dazu. Niemand kann mir drohen. Solange meine Schirme stehen, sind Ihre Schiffe genauso machtlos wie Spocks Enterprise. Wenn ich mit Ihnen nicht einig werde, dann vielleicht mit dem Imperium selbst. Und wenn nicht, dann kann ich auf seine Unterstützung verzichten. Nur im Augenblick wäre eine Zusammenarbeit von Vorteil gewesen. Die Föderation ist eine gewaltige, unausgewogene Macht, der ich ein Gegengewicht entgegensetzen muß – für die Freiheit der Galaxis.«
»Spielen Sie sich nicht als Freiheitsheld auf«, sagte Spock schneidend. Er zeigte auf den Schirm hinter der Bar, dann auf den Boden. »Sie kaufen und verkaufen Menschen. Das ist Sklaverei.«
»Es gibt die politische und die persönliche Seite, Spock. Sie werden diesen Glauben teilen, wenn der Tag seine Überraschungen preisgegeben hat. Mein Motiv ist eher das Persönliche. Kein Mann von Bedeutung ist ein Einsiedler, keiner nur ein Schurke. Niemand kann etwas vollbringen, ohne einen Glauben an den Wert seiner Handlungen zu haben. Sogar ein Gesetzloser hat ein oder zwei aus der Hölle gespuckte Ideale.«
»Ein Mörder nicht«, stritt Spock ab.
»Was wollen Sie, Spock? Ich führe einen Krieg. Die gesamte Galaxis wird von riesigen Imperien kontrolliert, die Föderation eingeschlossen, gerade sie mit ihren hohen Ansprüchen. Nichts ist gefährlicher als Großmut und Ehre. Ihr Captain war der großmütigste und ehrenhafteste, tödlichste Friedensbringer der Galaxis. Wenn ich ihm erlaubte, wieder in den Raum zu gehen, gäbe es bald ein einziges Riesenreich von einem Ende der Galaxis zum andern, ein Reich nobler und sanfter Unterdrückung. Nur im Konflikt ist Raum für Enklaven der Freiheit.«
»Wo Sie Ihre Sklaven halten können?« fragte Spock sarkastisch.
Omne spreizte die Finger. »Dazu kommt das Persönliche, das Elementare, Spock. Der Mensch ist zum Herrschen geboren. Das Gesetz des Dschungels. Wir sind alle Wölfe.«
»Einer von uns gewiß.« Spock sah Omne scharf an. Er spürte das Feuer in sich. »Zwei.«
Omne lächelte sein geheimnisvolles Lächeln – das des lauernden Wolfs. »Drei«, sagte er. »Vergessen Sie die Wölfin nicht.«
»Sie haben kein politisches Ziel.«
»Sie irren sich, Spock. Allerdings habe ich ein großes persönliches Interesse an Ihrem Auftritt.«
»Welcher Auftritt?«
»Wenn ich einen nicht käuflichen Mann kaufe, möchte ich sehen, wie er sich als Eigentum macht.«
Spock verzog keine Miene. »Weiter?«
Omne sah ihn sehr ernst an. »Nennen Sie es ein Spiel auf Dauer, Mr. Spock. Ihre jetzige Lüge wird zur Wahrheit werden, die ein bestimmter Mann vor Jahrzehnten begriff, als er die Liebe sterben sah.« Die schwarzen Augen richteten sich in die Ferne, um gleich darauf mit der eisigen Kälte des Weltalls wieder auf dem Vulkanier zu ruhen. »Oder sagen wir, daß ich es nicht ertragen kann, einen Mann zu sehen, der selbst im Angesicht des Todes zu lieben wagt – selbst wenn er sich dem Zufall und Glück anvertraut.«
Omne schob plötzlich alle Chips in die Mitte des Tisches und schlug hart mit den Fäusten auf das Häufchen. »Spock! Sie spielen Ihre Rolle! Commander! Die Allianz und Asyl für zwei Flüchtlinge! Falls Mr. Spocks Vorstellung schlecht ist, gebe ich Ihnen eine kaum benutzte Kopie – nachdem ich mit ihr fertig bin!«
Spock mußte sich mit Gewalt zurückhalten. »Ich werde keine beschädigte Ware entgegennehmen«, sagte er beherrscht. »Und ich rate Ihnen, nicht zu glauben, daß Sie unbesiegbar sind.«
Omne winkte ab. »Wenn es einen Mann gibt, der mir ebenbürtig sein könnte, sind Sie es. Aber ich habe die höchste Karte. Bieten Sie?«
»Ich biete.«
»Commander?«
»Ich bin dabei«, sagte die Romulanerin.
Omne stand auf, nahm sein unberührtes
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