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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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falsch erscheinen. Das oberste Prinzip der Freiheit ist, zur Hölle zu gehen, wann und wo es jemandem paßt.«
    Kirk schüttelte den Kopf. »Vorausgesetzt, daß es Ihre eigene, private Hölle ist und Sie keine Passagiere dorthin mitnehmen – wie das Baby.«
    »Brauchtum ist Brauchtum, Captain. Nichteinmischung ist Nichteinmischung, oder das Gegenteil – Handeln nach dem eigenen Gefühl, das nicht das anderer ist.«
    »Nein«, sagte Kirk entschieden. »Auch moralische Fragen sind einer Logik unterworfen, und auf jede Frage muß es eine Antwort geben. Eine Antwort, Omne, und Leute, die dafür geradestehen. Ich verurteile das Brauchtum nicht, aber viele können sich ebenso irren wie der einzelne. Brauchtum ist die eingefrorene Form menschlicher Fähigkeit zu wählen. Es vermittelt eine gewisse Geborgenheit, darf aber niemals die Freiheit der Wahl nehmen.«
    Omne sah ihn eine Weile nachdenklich an, eine Braue in die Höhe gezogen. »Sie sind also die wahre Antithese«, sagte er dann. »Kein gedankenloser Nachplapperer, sondern das lebende Beispiel für die Überzeugungskraft der Moral.« Er nickte wie aus tiefer Befriedigung. »Dies wollte ich wissen, Kirk.«
    »Wozu? Sie sind kein Anwalt der Gerechtigkeit. Das ist eine Pose, nicht mehr. Ihr wahres Gesicht hat sich heute gezeigt; das eines Mörders, Kidnappers, Ränkeschmieds und Seelenverkäufers.«
    Omne zuckte die Schultern.
    Für einen Augenblick stand Kirk ganz ruhig vor ihm und erkannte in seinen schwarzen Augen einen Schmerz jenseits aller Vorstellungskraft.
    Doch der Mann, dem diese Augen gehörten, war ein Gigant – und ein Monstrum.
    »Nein«, sagte Kirk. »Sie sind kein Mensch.«
    Omnes Hand schlug gegen Kirks Kiefer, und der Captain ging zu Boden. Es war nur ein Klaps gewesen, alles andere als ein Knock-out-Schlag, aber stark genug, um einem Mann das Genick zu brechen.
    »Elementare Bedürfnisse«, sagte Omne grinsend. »Spock kann seine Kopie haben. Ich behalte das Original.«
    Kirk rollte sich zur Seite und kam langsam auf die Füße, kämpfte gegen Schwärze und Angst an, wußte, daß er dieser Kraft nicht lange standhalten konnte.
    »Scheren Sie sich zum Teufel!« knurrte er. Dann sprang er vor, um Omne die Waffe aus dem Halfter zu reißen. Im Kampf mit Muskeln hatte er keine Chance.
    Omne fischte ihn aus der Luft. Stählerne Arme preßten ihn gegen den fleischgewordenen Stahl seines Körpers. Eine Hand grub sich tief in seinen Rücken. Kirk konnte sich nicht befreien. Seine Rechte war viel zu weit entfernt von der Waffe an Omnes Hüfte. Der Druck im Rücken verstärkte sich. Kirk hatte das Gefühl, jeder Wirbel müßte einzeln brechen. Die schwarzen Augen des Giganten sahen auf ihn herab. Eine Pranke bog Kirks Arm so weit auf den Rücken, daß die Augen des Captains aus den Höhlen zu treten drohten.
    »Lerne die Kraft der Muskeln kennen, Verwundbarer«, flüsterte Omne. Er stieß Kirk von sich und versetzte ihm einen Schlag vor die Brust. Kirk fühlte die Schwärze wieder in sich aufsteigen und den Schrei in seiner Kehle festsitzen, mit aller Kraft dagegen ankämpfend, daß er herausdrang. Dieser Mann war Spock im Amoklauf.
    Spock! Wenn er jetzt hier wäre, wenn seine Finger sich in die massiven schwarzen Schultern bohren könnten …
    Plötzlich bemerkte Kirk, daß sein Kinn über dieser Schulter war, nicht weit von der Stelle entfernt, an der Spock seinen Todesgriff anbrachte. Er ließ das Kinn mit voller Wucht herabsausen und stieß sein Knie mit ebensolcher Wucht zwischen die muskelbepackten Beine. Es traf nicht genau, dafür aber das Kinn. Und das reichte.
    Kirk wand sich aus der Umklammerung, als Omnes Kraft abrupt nachließ. Der Gigant schwankte und schüttelte benommen den Kopf.
    Kirk landete unsanft, raffte sich aber sofort auf, um den Vorteil zu nutzen, der sich ihm hier und jetzt bot. Eine zweite Chance bekam er nicht wieder. Doch die Schenkel gaben nach, und er fiel. Noch im Sturz bildete er mit den Beinen eine Schere und zog Omne die Füße unter dem schweren Körper weg. Der Hüne fiel hart, aber rollte sich ab wie eine Katze. Kirk war wieder auf den Knien, stützte sich benommen mit einer Hand ab und versuchte verzweifelt aufzustehen, wieder ein Gefühl in die wie abgestorbenen Beine zu bekommen. Omne dagegen sprang auf und stürzte sich auf ihn. Kirk verfluchte sich dafür, daß sein Knie nicht getroffen hatte. Er wartete auf das Ende.
    Doch Omne blieb kurz vor ihm stehen.
    »Auch das wollte ich wissen!«
    »Was?« brachte Kirk unter

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