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Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Bogen um es machen musste. Sie besuchte die Camps, wo die Rinder zusammengetrieben wurden, und sah zu, wie einige Wildpferde von Wally, einem ihrer Mitarbeiter, der Halbaborigine war, gezähmt wurden.
    Die Männer waren ihr gegenüber zuerst ein wenig schüchtern, selbst die, die sie von klein auf kannten. Sie gehörte jetzt nicht mehr zu ihnen. Sie war Miss Kinross, die Kimbara verlassen hatte, um berühmt zu werden. Allerdings war das Eis schnell gebrochen, als sie sich in der Pause zu ihnen als Lagerfeuer setzte und mit ihnen Kaffee trank.
    Es war ihr schon immer leichtgefallen, Freunde zu finden. Ihr Vater hingegen hatte sich stets von seinen Mitarbeitern distanziert. Ted Holland war der Einzige, der das Haus je hatte betreten dürfen, und dann auch nur, um geschäftliche Dinge mit ihm zu besprechen.
    Nachts schlief Ally schlecht und wurde von Albträumen geplagt. Sie würde eine Weile brauchen, um sich von dem Trauma zu erholen. Tagsüber war sie jedoch ständig unterwegs.
    “Ich dachte, nach dieser Geschichte mit Harper würdest du Erholung brauchen”, rief Cheryl einmal von der Veranda ihres Bungalows herüber.
    “Ich erhole mich doch”, erwiderte Ally. “Ich genieße es, wieder zu Hause zu sein. Hier ist meine größte Angst, dass ein Emu oder ein Känguru auf mich losgehen könnte.”
    Da ihr Apartment in Sydney nicht besonders groß war, kam ihr das Haus riesig vor. Die Abende verbrachte sie damit, den Inhalt der Schränke zu inspizieren. Dabei entdeckte sie viele Baby- und Kinderfotos von sich. Sie hatte gar nicht gewusst, wie niedlich sie gewesen war. Schon damals hatte sie Locken gehabt. Allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, dass ihr Vater die Aufnahmen gemacht hatte. Vermutlich war es ihre Mutter oder Grandpa Andy gewesen.
    Ihre Mutter! Allein das Wort machte sie traurig.
Mutter.
Ob sie sich damals in ihrer Beziehung mit Rafe von der katastrophalen Ehe ihrer Eltern hatte beeinflussen lassen? Sie war noch so jung gewesen, dass sie Angst vor der Ehe gehabt hatte. Und ihre Gefühle hatten sie überwältigt. Während ihrer Kindheit und frühen Jugend hatte eine beinahe mystische Verbindung zwischen Rafe und ihr bestanden. Es war ein rein platonisches Verhältnis gewesen, doch das hatte sich sozusagen über Nacht geändert.
    Ally errötete, als sie daran dachte, wie ihre Hormone damals verrückt gespielt hatten. In gewisser Weise war das Erwachsenwerden eine traumatische Erfahrung für sie gewesen. Sie hatte sich Hals über Kopf verliebt, und das zu einem Zeitpunkt, als Liebe für sie gleichbedeutend mit Schmerz gewesen war, denn ihre Mutter hatte sie verlassen. Als sie ihren Vater geheiratet hatte, war sie sehr in ihn verliebt gewesen, aber schließlich war sie gezwungen gewesen, ihn zu verlassen. Vielleicht hatte sie, Ally, sich unbewusst dagegen geschützt, indem sie vor Rafe geflohen war.
    Allerdings war Rafe ganz anders, als ihr Vater es gewesen war. Er brauchte seine Minderwertigkeitskomplexe nicht mit übertriebener Herrschsucht zu kompensieren. Er brauchte eine Frau als Lebenspartner und würde ihr Geborgenheit geben und sie nach Kräften unterstützen. Ally musste sich eingestehen, dass es nicht ihr Lebenstraum war, Karriere als Schauspielerin zu machen. Ihr Traum war immer noch derselbe wie früher. Es war Rafe.

9. KAPITEL
    A m dritten Morgen hörte sie das schönste Geräusch der Welt – Rafes Piper, die über dem Haus kreiste. Jetzt würde sie endlich nach Opal Plains kommen, der alten Heimstätte, in die sie damals als Braut hatte ziehen und wo sie als Alison Kinross Cameron hatte leben wollen. Beide Familien waren für die Heirat gewesen, sogar ihr Vater, der zu Rafe ein besseres Verhältnis gehabt hatte als zu seinem eigenen Sohn. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass Rafe ein Cameron war und somit einer anderen Dynastie angehörte. Brod war der Kinross-Erbe, der das Unternehmen seit Jahren leitete. Genau wie Rafe war er Farmer mit Leib und Seele.
    Ally erwartete Rafe an der Start- und Landebahn. Den Jeep hatte sie im Schatten der Bäume geparkt. Wenige Minuten später befanden sie sich in der Luft, und Ally war sehr aufgeregt.
    “Hätte ich Nachthemd und Zahnbürste mitnehmen sollen?”, hatte sie im Scherz gefragt, als Rafe sie angerufen und eingeladen hatte.
    “Ich bringe dich noch vor Sonnenuntergang nach Hause”, hatte er erwidert.
    “Früher durfte ich immer bei dir übernachten”, hatte sie ihn wehmütig erinnert.
    “Tut mir leid, Schatz, aber du bist bis an dein

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