Der Preis des Ruhms
gesund sein und dein Leben weiterleben.”
Ally war verzweifelt. “Und was muss ich tun, um dir zu beweisen, dass ich es ehrlich meine?”
“Ich weiß nicht, ob du das kannst. Vielleicht meinst du es ehrlich, vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon bei einer Frau? Vor allem bei einer Frau wie dir.” Er umfasste ihren Arm. “Warum belassen wir es nicht dabei, bis du wieder du selbst bist? Ich dachte, wir könnten früh zu Mittag essen und dann einen Ausritt machen. Ich suche dir ein langsames Pferd aus, und wir reiten zum Pink Lady Creek. Dort gibt es wunderschöne Wasserlilien. Es wird dir bestimmt gefallen.”
“Danke, Rafe”, erwiderte sie leise, wohl wissend, dass er sie ausmanövriert hatte.
Doch so schnell würde sie nicht aufgeben!
Es war später Nachmittag. Rafe und Ally ritten gerade nach Hause zurück, als plötzlich das Geräusch eines Hubschraubers die Stille durchbrach, der immer näher kam.
“Das muss Grant sein.” Rafe beschirmte die Augen mit der Hand und blickte nach oben. “Ich hatte ihn erst gegen Abend erwartet.”
“Ich freue mich darauf, ihn zu sehen”, sagte Ally. Es wäre zwar wunderschön gewesen, den restlichen Tag allein mit Rafe zu verbringen, doch sie hatte Grant schon immer sehr gern gehabt. “Du machst dir bestimmt Sorgen um ihn, weil er so ein leidenschaftlicher Pilot ist, oder?” Nachdem seine Eltern ums Leben gekommen waren, hatten sie alle etwas Angst vorm Fliegen.
“Ich versuche, es nicht zu tun.” Rafe seufzte. “Aber es fällt mir nicht leicht. Grant ist alles, was ich habe.”
“Und ich. Und Brod.” Sie blickte ihn an.
“Und Lainie”, fügte er hinzu. “Du wirst sie sicher demnächst sehen.”
Sie sahen Lainie früher, als sie erwartet hatten. Inzwischen hatten sie das Haus erreicht, und von der Veranda aus beobachteten sie, wie Grant landete.
“Es ist jemand bei ihm.” Ally kniff die Augen zusammen, weil die Sonne sie blendete. Nun würde sie Rafe nicht mehr für sich allein haben.
“Sieht so aus. Die Party ist vorbei.”
Die Rotoren drehten sich langsamer und blieben schließlich ganz stehen. Grant sprang zuerst heraus und half dann seinem Passagier.
Lainie.
Ally stöhnte. “Wenn man vom Teufel spricht …”
“Lächeln, Ally. Sie sind schon unterwegs.”
“Hallo, ihr beiden!”, rief Lainie und winkte ihnen zu. “Grant hat mich mitgenommen.”
“Wie schrecklich!” Ally warf Rafe einen ironischen Blick zu. “Musste Grant ihr denn unbedingt sagen, dass ich hier bin?”
Seine braunen Augen funkelten amüsiert. “Du möchtest dich doch bestimmt mit deinem größten Fan unterhalten, oder?”
“Mir bleibt wohl nichts anderes übrig. Ach, ich mag sie ja. Es gab eine Zeit, da haben wir nur rumgealbert.”
“Und inzwischen ist dir das Lachen vergangen, stimmt’s?”
“Besonders seit sie sich für dich interessiert”, erwiderte sie scharf. “Vermutlich ist sie deinetwegen hier.”
“Finden wir es heraus.”
Inzwischen hatten Lainie und Grant die Treppe erreicht. Grant sah in seiner Khakihose sehr verwegen aus. Lainie trug eine aparte Folklorebluse und Designerjeans, und ihr perfekt frisiertes dichtes blondes Haar wehte in der Brise.
“Ally, schön, dich zu sehen!” Lainie lachte ihr ansteckendes Lachen. “Als Grant mir erzählt hat, dass du hier bist, konnte ich es gar nicht erwarten.” Sie ließ den Blick zu Rafe schweifen. “Warum hast du es mir nicht gesagt, Rafe Cameron?”
“Das hätte ich noch getan”, meinte er betont langsam. “Ich habe nur eine Ewigkeit gebraucht, um das Haus auf Vordermann zu bringen.”
Lainie kam auf die Veranda und umarmte Ally. Als sie ihr eingegipstes Handgelenk sah, rief sie: “Oh, du Arme! Wir waren alle schockiert, als wir in der Zeitung gelesen haben, was passiert ist. Mum sagte, es sei ein großer Fehler von dir gewesen, Kimbara zu verlassen.”
Bevor Ally reagieren konnte, kam Grant auf sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange. “Hallo, Ally. Stimmt, wir haben uns alle Sorgen um dich gemacht.”
“Und du bist so dünn geworden”, sagte Lainie. “Das Kleid hängt ja an dir wie ein Sack.”
“Das soll es auch”, konterte Ally. “Ich brauche Sachen, die ich mit einer Hand anziehen kann.”
“Und es steht dir ausgezeichnet.” Rafe lächelte anerkennend.
“Danke.” Sie wandte sich ihm zu.
“Jedenfalls war der Anblick deiner Beine bei unserem Ausritt sehr reizvoll.”
Lainie atmete scharf aus und begann dann zu husten. “Darin bist du geritten?”
“Ich
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