Der Preis des Ruhms
habe nichts zu verbergen. Und in Jeans komme ich einfach nicht hinein”, erklärte Ally.
“Ja, aber …”
“Halt den Mund, Lainie”, befahl Grant ruhig.
“Ich habe Neuigkeiten von Fran, die dich vielleicht interessieren, Grant”, wechselte Ally das Thema. “Sie hat ihren Job gekündigt.”
“Frauen wie sie brauchen doch keinen Job”, bemerkte Lainie. “Lady Francesca de Lyle. Ich dachte, sie würde sich nur die Zeit vertreiben, bis sie irgendeinen alten Lord heiratet.”
“Und was macht sie jetzt?”, fragte Grant, ohne Lainie zu beachten.
“Ich glaube, sie möchte mehr Zeit mit ihrer Mutter verbringen. Sie kann hier sofort einen neuen Job finden.”
Vergeblich versuchte Lainie, sich zu beherrschen. “Das ist alles deine Schuld, Grant. Du hast ihr auf Brods Hochzeit schöne Augen gemacht”, neckte sie ihn.
“Von wegen!”, entgegnete er, allerdings nur eine Spur entrüstet. “Bring mich nicht auf die Palme, Lainie, sonst fliege ich dich nachher nicht zurück.”
“Hast du keinen Humor?” Spielerisch boxte sie ihn in die Seite. “Ich verstehe sehr gut, warum du Francesca so anhimmelst.”
“Wie wär’s mit einem Kaffee oder einem kalten Drink?”, schlug Rafe vor. “Willst du gleich wieder weg?”, fügte er an seinen Bruder gewandt hinzu.
“Ich warte auf Lainie”, meinte dieser, “und entspann mich eine Weile. Was hat Fran noch erzählt?”, fragte er Ally, als sie alle ins Haus gingen. “Und wann will sie kommen?”
“Ich schätze, sie ist hinter ihm her”, flüsterte Lainie Rafe zu. “Einige dieser alten Adelsfamilien sind völlig abgebrannt.”
Als sie das Kaffeekochen übernahm, verließen die beiden Männer die Küche. “Hast du keine Angst, wenn du ganz allein auf Kimbara bist?”, erkundigte sie sich, und Ally fiel auf, dass sie genau wusste, wo alles stand.
“Ich bin nicht allein, Lainie.” Sie ging zum Fenster und blickte hinaus. “Ted und Cheryl sind auch noch da. Und unsere anderen Mitarbeiter. Jeder würde mir im Notfall sofort zu Hilfe kommen.”
“Ich weiß. Allein im Haus, meinte ich.” Lainie sprach lauter, um das Geräusch der Kaffeemühle zu übertönen. “Ich habe mich darin immer verirrt. Es ist so riesig.”
“Für mich nicht. Also, was hast du so gemacht?”, fragte Ally, um Lainie vom Thema abzulenken.
“Wir haben einen neuen Hund, Kaiser”, verkündete Lainie stolz. “Er ist toll.”
“Etwa ein Deutscher Schäferhund?”
Lachend tat Lainie das Kaffeepulver in den Filter. “Wir lieben die Rasse. Und, wie lange bleibst du?” Sie bemühte sich nach Kräften, ihre Eifersucht zu verbergen.
“Gib mir Zeit, Lainie”, erwiderte Ally trocken. “Was soll das Ganze eigentlich?”
Lainie biss sich auf die Lippe. “Du hast gesagt, Rafe und du wärt nur gute Freunde.”
“Ach ja?”
“Ich frage das nicht gern, aber hast du vor, hier zu übernachten?” Lainie schoss das Blut in den Kopf.
Ally seufzte. “Ich habe meine Zahnbürste eingepackt.”
“Das ist nicht wahr!” Entsetzt sah Lainie sie an und ließ dann den Blick zu Rafe schweifen, als dieser die Küche betrat.
“Soll ich was mitnehmen?” Sofort bemerkte er ihren Gesichtsausdruck. “Was ist los?”
Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten. “
Mich
hast du nie gebeten, hier zu übernachten.”
“Was soll das heißen?” Er blickte zwischen ihnen hin und her.
“Wenn Ally bleibt, möchte ich auch bleiben”, erklärte sie. “Wir könnten zu viert Karten spielen.”
“Bist du verrückt?”
“Der Haken ist nur, dass Ally nicht hier schläft, Lainie. Und du auch nicht. Ich weiß, wie ich meinen Ruf wahren muss.”
Nun wirkte Lainie erleichtert. “Ach, du mit deiner Zahnbürste, Ally! Du hast andere schon immer gern aufgezogen. Ich hatte Ally nämlich gerade gefragt, wie lange sie hierbleibt. Wann fliegst du wieder nach Sydney, Ally?”
“Wenn ich mich sicher fühle”, antwortete Ally lakonisch.
“Man weiß nie, ob du Spaß machst oder nicht”, beschwerte sich Lainie. “Dieser verdammte Harper! Aber wenn du erst mal ein Filmstar bist, wirst du ständig von Sicherheitsbeamten umgeben sein. Es ist so aufregend, wenn du hier zu Besuch bist.”
Sie ist eifersüchtig auf mich, dachte Ally.
“Wo bleibt der Kaffee?”, rief Grant von draußen.
Lainie schenkte Rafe ein strahlendes Lächeln. “Kommt sofort!”
10. KAPITEL
C heryl half Ally dabei, das Haus für Fees und Davids Besuch herzurichten. Die beiden wollten am Wochenende kommen und hatten
Weitere Kostenlose Bücher