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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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überschütten. Ich habe mich außerdem gefragt, ob ihre Mutter eventuell ihre Meinung ändert. Anfängt, das Kind zu vermissen, verstehen Sie?“
    „Wie geht es Maria mit alldem?“
    „Ich bin überrascht, dass sie einverstanden war, mit mir zurückzukommen“, gestand er. „Sie kennt mich kaum, und die Dinge, die sie vermutlich von ihrer Mutter über mich gehört hat, können nicht gut sein. Deshalb frage ich mich, ob es ihr bei Selma immer noch so schlecht geht.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich hatte gehofft, dass Selma erwachsen geworden wäre. Angefangen hätte, zuerst an ihr Kind zu denken, anstatt nur an sich selbst. Aber ich glaube nicht, dass sie das geschafft hat. Es ist komisch, vor sieben Jahren hat sie mich dafür ins Gefängnis gebracht, dass ich ihr Maria weggenommen hatte. Jetzt will sie, dass ich sie ihr abnehme. Ichbin froh, sie bei mir zu haben – so habe ich die Chance, mein kleines Mädchen wieder neu kennenzulernen. Aber ich mache mir Sorgen um sie.“
    „Wenn es irgendetwas gibt, was ich tun kann …“
    Er schien über ihr Angebot nachzudenken. „Wenn ich Maria an der Schule anmelde, bräuchte ich vielleicht Ihre Hilfe. Sie braucht neue Kleidung. In Texas unten ist es warm, und hier wird es bereits kalt. Ich weiß nicht viel über Mode, geschweige denn darüber, was Mädchen in dem Alter tragen möchten.“
    „Ich helfe gerne.“ Caitlyn fand, es würde bestimmt Spaß machen, mit Maria einkaufen zu gehen. „Ich habe auch ein paar Stücke hier, die sie vielleicht mag – ein paar Jacken und Pullover?“
    „Das wäre sehr nett.“
    „Lassen Sie uns einen Tag nach dem anderen angehen“, schlug Caitlyn vor. „Aber wenn es so aussieht, dass aus Maria vielleicht ein … dauerhafter Zuwachs wird, sollten wir eventuell darüber nachdenken, Sie beide in einem Apartment in Middleburg unterzubringen. Es wäre näher an der Schule und Sie hätten mehr Platz. Wenn Sie sich wegen der Miete Sorgen machen, wir können über eine Gehaltserhöhung reden.“
    „Caitlyn.“ Manny streckte seine sonnengegerbte Hand über den Tisch und legte sie auf ihre. Er sah sie dankbar an. „Ich möchte, dass Sie wissen, wie sehr ich das alles schätze, was Sie für mich getan haben. Mich einzustellen und mir eine zweite Chance zu geben, selbst wenn Sie gute Gründe hatten, es nicht zu tun. Es tut mir leid wegen Ihrer Freundin. Und ich bete dafür, dass sie diesen Psycho fangen, damit Ihr Leben wieder in normale Bahnen kommt.“
    „Ich danke Ihnen“, sagte sie leise.
    „Also … Sie und dieser Agent Novak?“
    Überrascht zuckte Caitlyn zusammen. Sie warf Manny einen Blick zu. Auf seiner Miene zeigte sich stille Belustigung.
    „Ich wollte nicht, dass Sie gleich rot werden, Caitlyn.“ Er musterte sie über den Rand seiner Tasse hinweg. „Es ist nur,dass Sie beide sich … sehr nahe zu sein scheinen. Wenn ich da gerade meine Grenzen überschritten habe …“
    „Das haben Sie nicht, Manny. Aber Reid und ich …“ Ihr fehlten die Worte, und Caitlyn schüttelte den Kopf, unsicher, was sie sagen sollte. Sie waren Freunde, ganz bestimmt, gut möglich, dass es mehr war. Es war deutlich, dass sie sich sehr mochten und körperlich stark zueinander hingezogen fühlten. Aber Caitlyn wusste nicht wirklich, woran sie mit ihm war. Im Stillen fragte sie sich, ob Reid wieder aus ihrem Leben entschwinden würde, sobald die Ermittlungen abgeschlossen waren.
    „Er ist ein guter Mann. Auch wenn er mich beim Verhör ordentlich gegrillt hat.“
    Caitlyn konnte sich bei Mannys Bemerkung ein Lächeln nicht verkneifen. Sie umschloss ihre Kaffeetasse mit beiden Händen und spürte, wie die Wärme in ihre Handflächen sickerte.
    „Es ist nur, das Timing stimmt nicht.“ Ihr Blick wurde ernst. „Vielleicht wird der richtige Zeitpunkt nie kommen.“
    „Timing wird überschätzt. Wenn Sie mich fragen, von so etwas lässt man sich nicht abhalten, wenn man mit jemandem glücklich sein will.“ Manny stand auf und legte seine Hand auf ihre Schulter. Anschließend spülte er die Tasse in der Spüle aus und stellte sie mit dem Boden nach oben in den Geschirrständer. Dann nahm er sein Jagdgewehr zur Hand und wünschte ihr eine gute Nacht. Für einen Moment hörte sie noch seine schweren Schritte, als er die Treppe nach oben stieg.
    Caitlyn fragte sich, was Reid wohl in diesem Augenblick tat. Ob das FBI bei der Suche nach dem Mörder von Bliss überhaupt einen Schritt weitergekommen war. Sie hatte gehofft, Reid würde sie am Abend

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