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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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konzentriert zu bleiben. „Geh … Sieh nach, wohin er gelaufen ist.“
    Sie erhob sich und schaute aus der offenen Verandatür. In diesem Moment startete irgendwo in der Ferne ein Automotor. „Er hat im Wald geparkt – ich kann seine Rücklichter sehen. Er … fährt davon.“
    „Kannst du das Fahrzeug erkennen?“
    „Da stehen zu viele Bäume.“
    Reids Bauchgefühl hatte ihn nicht getäuscht – David Hunter mochte tot sein, doch die Bedrohung existierte immer noch. Treadwells Bild tauchte verschwommen vor seinem inneren Auge auf.
    Caitlyn eilte in die Küche und kehrte mit ihrem Handy und einem Stapel Geschirrhandtücher zurück. Ihr Gesicht war kreidebleich. Rasch rief sie die Polizei, dann half sie Reid, sich an der Wand aufzusetzen. Als sie die Handtücher auf die Wunde presste, stöhnte er auf, eine Reaktion auf die weißglühende Schmerzwelle, die ihn überrollte.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie.
    „Hey“, murmelte er und versuchte, sie zu beruhigen. Aber obwohl er sich nach Kräften bemühte, war die Schwäche in seiner Stimme nicht zu überhören. „Ich denke, die Kugel ging durch meinen Arm. Es schmerzt höllisch, aber es wird wieder in Ordnung kommen.“
    Der nasse rote Fleck auf den Handtüchern wurde jedoch immer größer. Sein Körper zitterte, und Reid hoffte, er würde von dem Blutverlust nicht ohnmächtig werden oder einen Schock bekommen. Er wollte Caitlyn nicht derartig in Angst versetzen. Ihre Hände bebten, während sie die Geschirrtücher weiter auf die Wunde hielt.
    „Der Mann, der mich in dem Parkhaus überfallen hat. Er trug auch eine Skimaske.“
    Er nickte. Schluckte dann. „Ich weiß.“
    „Das heißt, du hattest recht wegen David Hunter.“
    Seine Gedanken wurden immer unklarer. Sein Oberarm fühlte sich an, als ob er in Flammen stand. Es brannte, wo die Kugel ihn durchschlagen hatte. Caitlyn strich sein feuchtes Haar zurück.
    „Deine Stirn ist verletzt.“ Die Schnittwunde sandte einen stechenden Schmerz aus, sobald Caitlyn mit einem anderen Handtuch das Blut von seinem Haaransatz tupfte. Sie schüttelte den Kopf. „Das kommt wahrscheinlich von dem zerbrochenen Glas. I…Ich habe versucht, ihn zu treffen.“
    „Du hast das großartig gemacht“, flüsterte Reid. Er konzentrierte sich darauf, durch den Schmerz hindurch zu atmen. Seine nackte Schulter und Brust waren klebrig vom Blut. Der kupferartige Geruch bereitete ihm Magenkrämpfe. „Red einfach weiter mit mir, okay?“
    „Du blutest sehr stark. Versuch wach zu bleiben – die Ambulanz und die Polizei sind auf dem Weg.“
    Die Angst auf ihrem Gesicht hielt ihn davon ab, die Augen zu schließen. Er kämpfte die wachsende Benommenheit nieder, auch wenn sie eine Erlösung von den Schmerzen mit sich bringen würde, die seinen Arm zerrissen.
    „Rob hat geholfen, die neue Alarmanlage einzurichten“, erinnerte sich Caitlyn. „Nach dem Einbruch vor einigen Wochen. Er hat das System empfohlen und kam zusammen mit dem Techniker hierher, um es zu installieren. Er … wollte mir zur Seite stehen.“
    Sirenengeheul erklang in der Ferne und kam immer näher.
    „Nur noch ein paar Minuten, Reid. Halt durch, bitte …“ Ihre Stimme klang, als ob sie eine halbe Meile entfernt wäre. Er rang darum, wach zu bleiben, aber die Dunkelheit zerrte immer unnachgiebiger an ihm.
    Und langsam gewann sie den Kampf.

44. KAPITEL
    „Es war ein sauberer Durchschuss. Rein und wieder raus“, sagte Agent Tierney zu Caitlyn, sobald er zurück in den Warteraum der Chirurgie kam. Er hatte um Informationen über Reids Zustand gebeten und diese mithilfe seiner Dienstmarke vom Department of Justice auch bekommen. „Die Kugel hat den Knochen verfehlt, aber die Oberarmarterie gestreift. Er hat ein verdammtes Glück gehabt, dass er nicht verblutet ist.“
    Sie nickte und fühlte sich grenzenlos erleichtert. Der Styroporbecher mit Kaffee in ihrer Hand war schon lange kalt geworden. „Ich danke Ihnen, dass Sie das herausgefunden haben.“
    Tierneys große Gestalt füllte den Stuhl neben ihr aus. Sie hatte ihn kontaktiert, sobald der Krankenwagen mit ihr und Reid an Bord am Krankenhaus in Leesburg angekommen war.
    „Ich habe gerade mit Special Agent in Charge Johnston telefoniert“, sagte er. „Was ist mit Reids Familie? Sind sie benachrichtigt worden?“
    Caitlyn rieb sich müde die Stirn. „Er ist im Krankenwagen aufgewacht und hat mich gebeten, sie nicht anzurufen, es sei denn, sein Zustand verschlechtert sich deutlich. Ich bin nicht sicher

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