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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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bist zurück im Dienst …“
    „Ich wurde als Berater hinzugezogen, das ist alles“, sagte er und spielte die Sache mit einem schwachen Schulterzucken herunter.„Der Tatort wies Ähnlichkeiten auf mit einer Ermittlung, die ich vor ein paar Jahren geleitet habe.“
    „Es ist zu früh.“
    „Ist es nicht. Ich werde wahrscheinlich sowieso in ein paar Wochen offiziell zurückkehren.“
    „Konntest es nicht länger ohne die Arbeit aushalten, nicht wahr?“, scherzte Reids Schwager, Cooper, der in die Küche gekommen war und sich auf dem Weg ins Wohnzimmer eine Tüte Kartoffelchips schnappte. Er grinste seine Frau an. „Meg, du schuldest mir fünfzig Mäuse.“
    „Halt den Mund, Cooper.“
    Reid zog die Stirn kraus. „Ihr habt auf mich gewettet?“
    „Er war sicher, du würdest die Zeit deiner Krankschreibung nicht bis zum Ende durchstehen. Cooper redet so, seit klar ist, dass du in den Job zurückkehren wirst.“ Megan warf Reid einen scharfen Blick zu. „Ich schätze, er hatte recht.“
    „Cooper glaubt, jeder liebt seinen Job genauso sehr wie er.“
    „Es geht dabei um Football. Wie kann ich ihn nicht lieben?“, rief Cooper von seinem ledernen Fernsehsessel im Wohnzimmer aus. Reids Schwager leitete das Footballprogramm an einer der größten Highschools der Vororte. Früher hatte er selbst an der University of Virginia gespielt. „Hey, sehen wir uns das Spiel noch an oder nicht? Die Halbzeitpause ist fast vorbei.“
    „Sag mir Bescheid, wenn es weiter…“
    „Reid“, sagte Megan leise, als er vom Tisch aufstand, um seinen Teller und den Becher zur Spüle zu tragen. „Du bist doch in Ordnung, oder?“
    „Willst du mich das jetzt ständig weiter fragen?“
    „Es ist nur, deine Krankheit … hat uns allen Angst gemacht. Insbesondere Dad. Und du warst so still heute Abend.“
    Reid hielt inne, als seine zwei Nichten, Maddie und Isabelle, neun und sieben Jahre alt, in die Küche schlenderten. Sie trugen Pyjamas und schleppten ein Brettspiel mit sich.
    „Mach dir keine Sorgen um mich, Megan“, versicherte er. „Und wo wir gerade beim Thema Dad sind, wo ist er? Einendeiner Familienabende zu versäumen, passt gar nicht zu ihm.“
    „Er ist zu einer Versammlung der pensionierten Polizisten.“
    „Er trinkt also Bier irgendwo in einem Pub und streitet sich mit seinen Kameraden über Politik und Poolbillard?“
    „Du hast es erfasst.“ Megan lachte leise, dann wurde ihr Blick wieder ernst. „Ich glaube, ich habe mich einfach daran gewöhnt, dich um mich zu haben, ohne den verrückten Dienstplan und ohne eine Waffe an deinem Gürtel. Du weißt, wie es war mit Dad, als wir noch klein waren. Ich hatte immer Angst, er würde im Dienst verletzt werden und nicht zurück zu uns nach Hause kommen.“
    „Aber er ist doch immer heimgekommen“, erwiderte Reid.
    Sie seufzte. „Du hast recht. Mädels, dreißig Minuten und dann ab ins Bett.“
    Er lehnte sich gegen die Küchentheke und sah zu, wie Megan die restlichen Dessertteller vom Tisch räumte und die Platte abwischte, damit die Mädchen sie für das Brettspiel benutzen konnten. Er dachte zurück an seine eigene Kindheit. So viele Jahre lang hatte es nur sie drei gegeben – ihren Vater, Ben, Detective beim Sittendezernat der Polizei von D. C., Megan und ihn selbst. Ihre Mutter war sehr jung an einem tödlichen Hirntumor gestorben. Sie wurde nur fünfunddreißig Jahre alt. Reid war zwölf gewesen und Megan zehn bei ihrer Beerdigung. Ben Novak heiratete niemals wieder. Aber sie führten ein stabiles Familienleben, dank der Großeltern, Onkel und Tanten, die die Lücken ausfüllten.
    Reid half Maddie dabei, das Brettspiel aufzubauen. Plötzlich klingelte sein Handy. Seine beiden Nichten kicherten, als ihr Klingelton, den er noch immer nicht geändert hatte, durch die Küche tönte.
    „Novak.“
    Er ging ans andere Ende der Küche, sobald er Caitlyn Cahills Stimme vernahm, und versuchte sie über das Stimmengewirr im Raum hinweg zu verstehen. Er lauschte angestrengt. Sie erklärte ihm, was sie in ihrem Haus gesehen zu haben glaubte.
    „Ich möchte, dass Sie die Polizei alarmieren. Fahren Sie irgendwohin, wo man Sie sehen kann, an einen öffentlichen Ort, und erzählen Sie den Kollegen in Middleburg, wo sie Sie treffen können. Fahren Sie erst nach Hause zurück, wenn sie Ihnen das Okay gegeben haben. Ich werde da sein, sobald ich kann.“
    Er klappte das Telefon zu und bemerkte Megans Blick.
    „Geht’s um den Fall, von dem du gesprochen

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