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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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seines Vaters mitspielte. Ben Novaks Freunde, allesamt pensionierte Cops, kicherten und schlugen Reid zur Begrüßung auf die Schulter. Sie saßen um einen Tisch herum, auf dem noch die Reste ihrer Mahlzeit standen – Chickenwings, Burger und beschlagene Krüge mit dunklem Bier.
    Reid schob sein Präsent in den Stapel verpackter Geschenke, legte seinem Vater eine Hand auf die Schulter und sprach ihm ins Ohr. „Es tut mir leid, dass ich zu spät bin, Dad.“
    „Du hast das Essen verpasst, es sei denn, du möchtest noch die Reste probieren.“
    „Das ist schon okay. Ich bin nicht wirklich hungrig.“
    „Bist du nicht bald wieder zurück im Job?“, warf Leo Purcell, der ehemalige Partner seines Vaters, ein. Er tätschelte seinen vorstehenden Bauch. „Du siehst viel zu dünn aus, Reid. Besser, du legst etwas zu – als Polizist wirkst du viel einschüchternder, wenn du ein paar Pfunde auf den Rippen hast.“
    „Die wären dann aber aus Muskelfleisch , nicht aus Fett“, scherzte Ben und knuffte mit dem Ellbogen in Leos Wanst. „Außerdem mag das FBI seine Jungs schlank und schlagkräftig. Dann sehen sie in ihren schicken Anzügen aus wie die Typen in GQ , du weißt schon, diesem Männermagazin.“
    Das dröhnende Gelächter der Runde schallte durch die Kneipe und trat in Wettstreit mit dem Lärm, der von einer Reihe besetzter Poolbillard-Tische herüberdrang. Aus der Jukebox mischte sich noch ein Achtzigerjahre-Song von Bob Seger hinein.
    „Zumindest hat er es rechtzeitig zum Kuchen geschafft“, erwiderte Megan und warf ihrem Bruder einen gespielt missbilligenden Blick zu. Sie bahnte sich einen Weg durch die Männerrunde, sodass Maddie und Isabelle zum Tisch durchdringenkonnten. Die Mädchen balancierten einen Blechkuchen zwischen sich, der mit brennenden Kerzen und einer Polizeimarke aus Goldglasur dekoriert war.
    „Fang besser an – du hast noch einiges an Aufholarbeit zu leisten“, empfahl Cooper, Reids Schwager. Er drückte Reid einen schäumenden Krug Bier in die Hand, während die Gruppe ein schwungvolles „Happy Birthday“ anstimmte. Reid trank einen Schluck und sah zu, wie sich sein Vater mit seinen Freunden vergnügte. Einen Arm hatte er um jede seiner Enkeltöchter gelegt.
    „Gut gemacht, weiter so. Du hättest beinah Dads Geburtstag verpasst“, sagte Megan zu Reid, sobald die Kuchenteller herumgereicht worden waren. Sie war zu ihm an den Rand der Gästeschar gekommen.
    „Beinah“, betonte Reid zu seiner Verteidigung.
    „Wo warst du?“
    „Wir hatten eine Verhaftung …“
    „Hatte ich schon erwähnt, dass du noch nicht arbeiten sollst?“
    „Ich hatte ein ziemlich eigennütziges Interesse an der Verhaftung.“ Er aß einen Bissen von der mächtigen Schokoladentorte, die ihm seine Schwester mitgebracht hatte. „Der Täter hat mich mit einer Waffe bedroht.“
    Megans Augen weiteten sich. „Wo?“
    „In Middleburg.“
    „Der Fall, an dem du eigentlich gar nicht dran sein sollst, es aber trotzdem bist“, erinnerte sie sich. „Was zieht dich bloß dorthin, Reid? Du bist noch nicht einmal wieder für diensttauglich erklärt worden.“
    Er seufzte und setzte den Pappteller auf der Bar hinter ihnen ab. Er hatte Megan immer vertraut, hatte ihr Dinge über die Fälle, an denen er arbeitete, erzählt, die er ihr vermutlich nicht hätte erzählen sollen. Sie war oft eine Vertraute für ihn. Sie hörte zu, wenn er seine Ansichten besprechen wollte, und bot ihmeine weitere Perspektive an, neben seiner eigenen oder der seines Partners Mitch. Sie war auch die erste Person, mit der er gesprochen hatte, nachdem die Ärzte seinen Hirntumor diagnostiziert hatten. Sie waren gemeinsam zu ihrem Vater gegangen, um ihm die Nachricht zu überbringen.
    „Okay, also erzähl mir nicht …“
    „Es gibt da eine Verbindung zum Capital-Killer-Fall“, bekannte er mit leiser Stimme. „Es ist noch nicht in den Nachrichten, aber aller Wahrscheinlichkeit nach haben wir es mit einem Nachahmungstäter zu tun. Es gibt bereits zwei Opfer.“
    „Darum haben sie dich früher zurückgeholt.“ Megan schien besorgt. „Oh Gott, Reid. Das Timing ist schrecklich. Du warst krank, und ich weiß, was der erste Fall mit dir gemacht hat.“
    Er lachte auf. „Den Mörder interessiert das Timing einen Dreck.“
    „Warum warst du also in Middleburg?“
    „Senator Cahills Tochter ist in das Ganze verwickelt. Ich war heute bei ihr draußen.“
    „Cahill?“ Megan zog die Stirn kraus und schüttelte den Kopf. „Ich habe

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