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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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gehofft, ich würde diesen Namen niemals wieder hören. Nicht nach dem, was Braden Cahill dir angetan hat. Erzähl mir was über Machtmissbrauch. Er hat es fast geschafft, dass sie dich beim FBI rausschmeißen …“
    „Senator Cahill ist tot, Megan. Und Caitlyn ist nicht schuld an dem, was passiert ist.“
    „Du und Braden Cahills Tochter seid schon per Du?“ Sie runzelte erneut die Stirn, während sie über das Gesagte nachdachte. „Und du warst bei ihr zu Hause, als dich jemand mit einer Waffe bedroht hat?“
    „Uns beide, um ehrlich zu sein.“
    Reid war erleichtert, dass seine Schwester nicht auf weitere Einzelheiten seiner Beziehung zu Caitlyn drängte und auch nicht nachbohrte, warum genau er nach Middleburg gefahren war. Stattdessen fragte sie: „Wer war der Kerl?“
    „Der Witwer von Joshua Cahills letztem Opfer. Mitch glaubt,er wäre unser Täter, aber ich bin anderer Meinung. Der Typ ist psychologisch gesehen ein totales Wrack. Er hat den Mord an seiner Frau nie verwunden. Er ist labil, aber mein Bauchgefühl sagt mir, er ist kein Serienkiller.“
    „Was wird jetzt mit ihm geschehen?“
    „Wir haben ihn wegen Angriffs mit einer tödlichen Waffe festgenommen. Ich bin gerade von der Vernehmung zurückgekommen. Er wird jetzt ins Washington Hospital überstellt, damit sie ihn dort psychologisch untersuchen.“
    Reid schaute durch den Raum zu ihrem Vater hinüber, der an der Tür stand und seinen alten Kameraden eine gute Nacht wünschte. Schmerzliche Gefühle wallten in ihm auf. Ben Novak sah gut aus für sein Alter und schien bei bester Gesundheit zu sein, aber sechzig Jahre waren ein Meilenstein. Ihre Mutter wäre jetzt achtundfünfzig gewesen. Reid spürte, wie Megan ihn am Arm berührte. Als er sich zu ihr wandte, sah er die Angst in ihren Augen.
    „Ich kenne dich, Reid. Da ist noch etwas. Was ist es?“
    Er musste seine gesamte Selbstbeherrschung aufbieten, um ihr nicht mehr zu erzählen. Und wenn er es täte, wo würde er überhaupt beginnen? Bei dem, was mit Caitlyn geschehen war? Bei den weiteren Details der Ermittlungen? Oder bei den Kopfschmerzen, die ihn geplagt hatten, und den Ergebnissen der Kernspin-Untersuchung, auf die er wartete – all das schien ihm zu viel, um damit fertigzuwerden. Reid legte seine Hände auf ihre Schultern und schaute ihr in die Augen.
    „Nichts weiter, du Schwarzseherin.“ Er lächelte kurz. „Und jetzt, da sich die Truppe aufzulösen beginnt, werde ich hinübergehen und mich mit dem Geburtstagskind unterhalten.“
    „Danke, dass du gekommen bist, mein Sohn.“
    Reid zog die Hände aus den Taschen, wo er sie gegen die frische Nachtluft hier draußen vor McCauley’s geschützt hatte. „Du weißt, ich wollte es nicht verpassen, Dad. Noch mal: Es tut mir leid, dass ich zu spät war.“
    „Besser spät als nie.“ Lächelnd zog Ben seinen Sohn in eine ungestüme Umarmung. Reid umarmte ihn ebenfalls. Ihm wurde es eng ums Herz, als er die kräftige Gestalt seines Vaters spürte.
    „Bist du sicher, du kannst nach Hause fahren?“, fragte Reid zweifelnd.
    „Fragst du mich gerade, ob ich stockbetrunken bin?“
    „Du hast ein paar intus.“
    Ben kicherte. „Entspann dich. Ich hab alles Recht dazu. Cooper und Megan nehmen mich mit.“
    Reid nickte. Mittlerweile war nur noch die Familie anwesend. Seine Schwester und die anderen waren immer noch drinnen und verpackten die Reste des Geburtstagskuchens. Er wartete mit seinem Vater vor der Kneipentür, plauderte mit ihm, bis Cooper, Megan und die Mädchen alles in ihren Jeep Cherokee luden für die Fahrt zu Bens Wohnung und dann zurück nach Silver Spring.
    Da in Adams Morgan, wo Reid wohnte, Parkplätze am Wochenende dünn gesät waren, hatte er sich entschieden, die Metro zu nehmen. Reid ging die zwei Blocks von der Bar zu Fuß, gelangte mithilfe seiner Fahrkarte in die Metrostation und nahm die Rolltreppe nach unten. Auf dem Bahnsteig warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und nahm auf einer der Bänke Platz. Die Metrostation war nicht annähernd so voll wie unter der Woche, dennoch liefen einige Handvoll Passagiere umher, ein paar davon mit Stadtplänen, die sie eindeutig als Touristen kennzeichneten. Über ihm drang die schwarze Nacht durch das Oberlicht der Metrostation. Ein einfahrender Zug grollte in dem langen Tunnel heran. Reid schaute zu dem blinkenden Hinweisschild, das die Ankunft des Zuges ankündigte; es war nicht seiner.
    Er beobachtete die Leute, die auf dem Bahnsteig versammelt waren und darauf

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