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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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getötet hätte, um selbst Boss zu werden, würde das Gesetz der Diebe doch verlangen, dass wir kämpfen, oder? Also müsste ich entweder dich oder du mich umbringen. Aber es geht mir nicht um seine Bande, es war eine Familienangelegenheit. Er hat meine Schwester … Nun, du weißt, was er ihr angetan hat. Deshalb habe ich ihn getötet. «
    » Und du meinst, ich mache da einen Unterschied? « , fragte Kratos.
    » So ein Scheiß! « , brüllte Biator, sprang auf und riss den Dolch aus dem Gürtel.
    Ein kaltes Klicken in seinem Rücken verriet Vil, dass Peker schoss. Ein kurzes Sirren, dann ein markerschütternder Schrei. Biator wälzte sich auf dem Boden. Der Bolzen hatte sein Auge durchbohrt und war hinter dem Ohr wieder aus dem Schädel ausgetreten.
    Kratos stand auf, die Hand am Messergriff, und starrte auf seinen Partner, der sich auf dem Boden wälzte.
    » Setz dich lieber « , empfahl ihm Elgos ruhig.
    Kratos setzte sich mit versteinerter Miene, während der wimmernde und stöhnende Biator auf dem Boden herumkroch. Vil fand es erstaunlich, dass er noch lebte. Ein Fingerbreit weiter links, und er wäre wohl tot. Niemand machte Anstalten, sich um ihn zu kümmern.
    » Ich höre « , sagte Kratos mit gepresster Stimme.
    » Sind wir uns einig, dass die Sache uns beide nicht betrifft? « , fragte Vil.
    » Habe ich eine Wahl? « , fragte Kratos.
    » Dieselbe wie dein Freund. «
    » Du überlässt mir also das Geschäft? « , fragte er.
    Vil nickte. » Ich denke, wir werden sogar gelegentlich zusammenarbeiten. Außerdem werde ich dir natürlich den Kredit zurückzahlen. «
    » Welchen Kredit? «
    » Ich brauche etwas Geld, um mein eigenes Geschäft aufzuziehen. Gibean ist gerade im Keller unter dem Goldenen Kelch und bedient sich in meinem Auftrag. «
    » Verstehe « , sagte Kratos langsam. » Und der Zins? «
    » Null. «
    » Ich weiß nicht, ob das eine gute Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist. «
    » Sieh es so, Kratos. Ich könnte mir auch alles nehmen, hier und jetzt, aus deinen kalten Händen. Aber ich will kein unnötiges Blutvergießen. Ich werde meiner Wege gehen, du deiner. Xelidor ist wirklich groß genug für uns beide. Wir müssen nur hier und jetzt Frieden schließen und der Rache abschwören. «
    » Frieden also? «
    » Frieden und gute Geschäfte. Ich nehme an, du kannst für Biator sprechen? «
    Der Mann wälzte sich immer noch in Agonie auf dem Boden. Er hatte die Hand über das Auge gelegt. Es quoll Blut zwischen den Fingern hervor.
    » Ich kann für ihn sprechen, aber ich kann nicht die Hand für ihn ins Feuer legen « , entgegnete Kratos kühl.
    Vil legte einen Beutel mit Geldmünzen auf den Tisch. » Damit soll er die Wunde kühlen. «
    » Glaubst du wirklich, dass du dich auf seinen Handschlag verlassen kannst, Vil? « , fragte Peker, als Kratos Biator nach draußen geschleppt hatte.
    » Ich verlasse mich jedenfalls darauf, dass er mich nicht umbringt, solange ich ihm noch einen Haufen Geld schulde. «
    » Kratos ist kein großer Denker. Er wird bald Schwierigkeiten kriegen – und dir auch welche machen « , meinte Elgos. » Ganz zu schweigen von Biator. «
    » Dann können wir sie immer noch erledigen « , erklärte Vil ruhig.
    Sester Elgos lachte laut und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, aber Peker sah nicht glücklich aus. Vielleicht weil er Biators Rache fürchtete. » Und wen bedrohen wir als Nächstes? « , fragte er gallig.
    » Bedrohen? Niemanden, Pek. Mein nächster Geschäftspartner wird sich doch wohl freuen, seinem Neffen helfen zu dürfen. «

Das Maßband wurde straff gezogen. » Die Arme bitte heben, Exzellenz « , sagte der Schneider.
    Esrahil Gremm hob die Arme, und der Schneidermeister murmelte ein paar Zahlen. Er hatte den Versuch aufgegeben, dem Schneider die übertriebene Höflichkeit auszutreiben. Exzellenz? Er war nicht der Archont. Es war erstaunlich, wie höflich die Leute zu ihm waren, seit er ein Hoher Rat war.
    » Ihr könnt sie wieder senken, Exzellenz. Wir sind so weit fertig. «
    » Wie lange wird es dauern? « , fragte Gremm und zog seine neue schwarze Weste wieder an.
    » Eine Woche, Exzellenz. Ich muss mit dem Schmied reden, damit er den Harnisch den neuen Maßen anpasst. Vielleicht wäre es besser, wenn Ihr ihn selbst aufsucht, Exzellenz, denn diese Leute verstehen es manchmal nicht, mit den Maßen umzugehen, die ein Schneider genommen hat. «
    » Es kann doch nicht so schwer sein, ein wenig Metall an ein Wams anzupassen. «
    » Wem sagt

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